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Die Fischerin, die mal ein Fischer warRieke Mahrts Geburt als Frau

Sie war Henrik, heute ist sie Rieke. Das heißt: Ein anderer Gang, mehr Rasur – und ein paar Freunde weniger, die nicht verstehen, wie aus einem Fischer eine Frau werden kann.

Ob Henrik oder Rieke, die Arbeit bleibt gleich: Fischerin Rieke Mahrt beim Flicken der Netze. Bild: Frank Molter

"Man kommt nicht als Frau zur Welt, man wird es."

(Simone de Beauvoir, "Das andere Geschlecht")

Rieke Mahrt hat perfekt gezupfte Augenbrauen und Lipgloss auf den Lippen, ihr Lidschatten hat das gleiche Grün wie die karierte Bluse, unter der sich leicht ihre Brüste abzeichnen, die blonden Haare trägt sie kinnlang.

Rieke Mahrt ist 1,95 Meter groß, Schuhe kauft sie in Größe 45. Ihr Gesicht ist glatt rasiert, doch der Bartflaum bleibt sichtbar. Ihr Becken ist schmal, die Schultern breit. Sie spricht mit dunkler Stimme.

Vor vier Jahren hieß Rieke Mahrt noch Henrik. Dann hat sie es nach und nach allen gesagt, ihren Eltern, Freunden, ihrem Bruder und den drei Schwestern: "Ihr seht es zwar nicht, aber ich bin eine Frau." Endlich konnte sie nach und nach diesen fremden männlichen Körper verlassen, in dem sie 46 Jahre lang gelebt hatte, der aber nicht ihrer war, wie sie sagt.

Sie ist in andere Klamottenläden gegangen, hat sich Röcke gekauft, Blusen, eng sitzende Jeans und einen Bein-Epilierer. Sie hat begonnen, sich zu schminken, erst kleisterartig und bunt, dann immer dezenter. Sie hat sich eine Perücke besorgt und dann festgestellt, dass natürlich doch besser ist.

Sie hat zu Hause im Flur trainiert, auf hochhackigen Schuhen zu laufen, kleine Schritte zu machen und ihre Arme eng am Körper zu tragen. Sie hat sich Silikoneinlagen in Körbchengröße A gekauft und sie in ihre neuen BHs eingesetzt. Sie hat angefangen, sich drei Mal am Tag zu rasieren und auf ihr Gewicht zu achten, um besser in die Frauengrößen zu passen.

"Es ist verdammt schwer, eine Frau zu werden", sagt Rieke Mahrt.

Aber irgendwann hat sie es einfach nicht mehr ausgehalten, das Mann-Sein. Sie ist 50 Jahre alt und wohnt in Eckernförde. Mit fünf Jahren hat sie, damals noch ein Er, aus Spaß die Kleider ihrer Schwestern angezogen. Sie war ein Junge, der sich ausprobiert. In der Pubertät hat sie die Frau in sich verdrängt, war mit Mädchen zusammen, mit anderem beschäftigt.

"Doch wenn du auf die falsche Art lebst, holt es dich immer wieder ein. Es wird mächtiger als alles andere", sagt Rieke Mahrt und führt vorsichtig die Kaffeetasse zum Mund. "Es gab diesen einen Moment, da wusste ich, ich muss es jetzt komplett rauslassen. Das war wie ein Wink mit dem Zaunpfahl." Sie stellt die Tasse ab, schlägt die Beine übereinander und legt die Hände in den Schoß.

Es war im Frühjahr 2008, als sie auf der Autobahn von Kiel zurück nach Eckernförde unterwegs war. Ihren engsten Freunden gegenüber hatte sie sich da schon geoutet und war gerade auf dem Weg vom Transgender-Stammtisch nach Hause.

Bei einer Linkskurve fuhr sie auf der rechten von zwei Spuren, von hinten überholte einer, ordnete sich vor ihr ein - gerade noch rechtzeitig, um nicht in das Auto einer Geisterfahrerin zu rasen. "Dieser Fast-Crash hat mir zu denken gegeben. Das Leben ist zu kurz, um sich zu verstecken." Seitdem tritt sie offensiv als Frau auf.

Rieke Mahrt ist Fischerin in Eckernförde an der Ostsee, sie fischt nicht im Meer, sie fischt im Binnensee daneben, Noor genannt, ein ehemaliger Strandsee, dessen Verbindung zum Meer irgendwann vertrocknet ist. Zurück blieb das Brackwasser, aus dem Rieke und ihr Bruder Franz Aale, Forellen und Saiblinge holen.

Es ist ein milder Juli-Nachmittag, eine Schleswig-Holstein-Flagge flackert im Wind, als Rieke Mahrt am Noorufer steht und die Reusen, die Fischernetze, von der Leine holt, um sie auf Löcher zu untersuchen. "Zu mein Vadders Zeiten hat man da Steine zum Beschweren rangemacht und kein Blei wie heute. Und die Netze waren noch aus Baumwolle, heute geht der Kunststoff Gott sei Dank nicht so schnell kaputt."

Früher hat sie Pistolen gebaut. Bei Sauer & Sohn war das, da hat Rieke Mahrt Werkzeugmaschinenwerker gelernt, damals noch als Henrik. Am Ende hat sie 15 Maschinen gleichzeitig bedient, im Akkord. Jagdwaffen, Polizeigewehre, je mehr Einzelteile sie schaffte, desto mehr Geld gab es. Der pure Stress - ein falscher Griff, die Hand wäre ab gewesen. "Wir haben uns alle einen angetrunken, mit einem kleinen Dusel schaltest du ab und arbeitest schneller, weil du weniger Angst hast."

Rieke Mahrt, damals noch Henrik, wurde Fischerin, zusammen mit ihrem Bruder übernahm sie den Betrieb des Vaters. Das war vor 25 Jahren. Direkt am See haben sie eine alte Garage zu einem Laden ausgebaut, in dem sie den gefangenen Fisch ausnehmen und verkaufen, frisch oder geräuchert. Die Räume sind komplett weiß gekachelt, im vorderen Bereich steht die Verkaufstruhe, hinten schwimmt der Fang der letzten Tage in einem großen Becken.

Franz Mahrt - beleibt, schnurrbärtig, dicke Brillengläser - schlachtet gerade Aale. Mit einer Plastikschürze steht er da und schlitzt sie der Länge nach auf. Er schabt die Eingeweide mit einem Messer heraus und schmeißt die toten Fische in eine Wanne mit Wasser. Das blutige Innere landet auf den Bodenkacheln. Schlitzen, schaben, schmeißen, wie fast jeden Tag. Franz Mahrt wirkt nicht wie einer, der schon oft mit Transsexuellen zu tun hatte.

Wie es für ihn war, plötzlich keinen Bruder, sondern eine Schwester zu haben? "Ach, man muss so leben, wie man glücklich ist." Ein kurzes Lächeln, dann schabt er weiter.

Der Bewegungsmelder läutet eine Vier-Ton-Melodie. Kundschaft ist nicht oft, die Touristen zieht es an den Strand, an den Hafen und zum Seefisch, nicht ans Noor. Rieke Mahrt kommt aus dem Garten. "Moin, einen geräucherten Aal bitte - hm, der ist aber ein bisschen dünn." "Wie, dünn? Das sind 370 Gramm, das ist ein ganz schöner Aal. 14 Euro bitte."

Rieke ist mit ihrem Leben zufrieden, nur diese Fragen, die sie immer wieder gestellt bekommt, gehen ihr etwas auf die Nerven. "Willst du dich operieren lassen?", "Wann fängst du mit den Hormonen an?" Sie schiebt sie vor sich her. Bisher geht Rieke Mahrt lediglich zur Therapie beim sexualmedizinischen Institut in Kiel. Sie hat Angst vor den Hormonen, den Nebenwirkungen, aber noch mehr Angst hat sie vor der OP. "Die ist echt gefährlich, ich sach immer, hopp oder topp." Mit zunehmendem Alter wäre der Eingriff immer komplizierter.

Dann sagt Rieke Mahrt bestimmt: "Ich werd' mich nicht unters Messer legen." Da wird sie sich ihren "Dödel", wie sie ihn nennt, eben weiter abklemmen. "Ich achte da schon drauf, dass man den Dödel nicht sieht." Ständig hat sie das Gefühl, die Leute würden ihr ausschließlich in den Schritt schauen. "Das ist wie mit einem großen Pickel: Man denkt, die Menschen sehen nur diesen Pickel."

Und überhaupt, dieses Geglotze auf der Straße. "Da merkt man schon, wie das ist mit der Toleranz." Die jungen Männer seien am schlimmsten. Gucken, Kichern, plötzliches lautes Auflachen, ein kurzes "Hey, Transe!", alles hinter dem Rücken natürlich. "Ich denke manchmal, die Männer empfinden mich als Verräter. Schließlich habe ich ihre Welt verlassen", sagt Rieke Mahrt. Sie sagt das ganz ruhig, ihre fast türkisblauen Augen blicken freundlich. Dann knallt sie mit der flachen Hand auf den Tisch und schlägt eine Fliege tot.

Einmal, da war sie bei einer Afterwork-Party bei ihr um die Ecke, kam ein Typ ständig zu ihr an die Bar. "Bist du ein Mann oder eine Frau? Was bist du denn nun?" Da hat sie ihm erzählt, sie sei eine ehemalige Kraftsportlerin aus der DDR. Sie hätte eben ihr halbes Leben Anabolika genommen, da könne man nichts machen. Sie ließ ihn stehen und ging nach Hause.

Rieke Mahrt lebt seit ihrem Outing allein, sie steht auf Frauen. "Aber im Moment bin ich zu sehr mit mir selbst beschäftigt. Eins nach dem anderen."

Ihre drei dicksten Freundinnen nähmen ihre Entscheidung locker, sagt sie, aber viele männliche Freunde habe sie verloren. Vor allem letztes Jahr, da ist sie mit ihrem Kartenspielclub nach Sylt gefahren. Sie haben Mau-Mau gespielt, um Geld, wie die letzten fünf Jahre auch, und plötzlich sagt einer: "Sag mal, du gehst nicht wie 'ne Frau, du redest nicht und siehst nicht aus wie 'ne Frau, wie soll das gehen?" Das saß.

Es war die Zeit, in der sie sich in Cafés setzte, um Frauen zu beobachten. Wie gehen sie? Wie sitzen sie? Wie reden sie, wie ist ihre Gestik dabei? "Es gibt auch genug richtige Frauen, die nicht grazil gehen", sagt sie. Die Sprüche der Clique, diese "Mikro-Messerstiche", hat sie irgendwann nicht mehr ausgehalten. Die Freundschaften ließ sie auslaufen.

Man kommt nicht als Frau zur Welt, man wird es.

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17 Kommentare

 / 
  • BF
    Birgit Fischer

    Liebe Rieke,

     

    es erfordert so viel Mut, selbst zu werden und zu sein – erst recht, wenn man nicht mehr mit dem Strom schwimmen kann und einem allgegenwärtigen Unverständnis bis hin zum Gelächter ausgesetzt ist. Leider schaffen nicht alle diesen Schritt und es gibt furchterregende Statistiken über die Selbstmordrate bei Transsexuellen von 50 %. Ich finde, Du machst Menschen Mut. Es ist schön, Dich kennengelernt zu haben.

     

    Alles Gute,

    Birgit Fischer

  • PS
    Post Scriptum

    "Die Gegenwart ist nicht die zukünftige Vergangenheit, es ist der Moment der Wahl und des Handelns."

    Simone de Beauvoir - Pour une morale de l'ambiguite

     

    Schöner Artikel.

  • F
    FischersFritze

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    Liebe Frau Mahrt,

    ich finde den Artikel über Sie inspirierend und gebe Ihrem Bruder vollkommen recht. Mann soll so leben, wie Frau glücklich ist ;). Und wünsche Ihnen, dass Sie es sind.

  • G
    Gähn

    Was ist der Unterschied zwischen einer Transsexuellen und einer transsexuellen Frau?

     

    Die transsexuelle Frau wiegt wie jede andere Frau ihr Handeln ab, bevor sie ihren Körper riskanten Maßnahmen aussetzt oder sich lebenslang medikamentenabhängig macht. Die Transsexuelle in ihrem Wunsch nach Weiblichkeit tut solche Bedenken einem wahnhaften, religiösen Fanatiker gleich ab und erwartet dieses törrichte Verhalten auch von anderen.

     

    Nee, nee...da sind mir transsexuelle Frauen lieber als Transsexuelle. Ich umgebe mich so ungerne mit Fanatikern gleich welchen Ursprungs.

     

    Ich wünsche unser Fischerin, dass sie ihren Weg besonnen zum Glück weitergeht und nur das tut, was sie wirklich will.

  • N
    Nina-ne

    Ich kann mich nur anschließen- ein wirklich toll geschriebener Artikel... Kompliment!

    Es freut mich, dass Rieke den Mut gefunden hat, ihr Leben so zu führen, wie sie es sich wünscht und ich wünsche ihr alles Gute!

  • P
    Piet

    Man hat's nicht leicht als Voll-FreakIn.

  • KS
    Kim Schicklang

    Das ist schön, dass Sie Simone de Beauvoir zitieren. Ihr Satz "Man kommt nicht als Frau zur Welt, man wird es." wird ja gerne im Zusammenhang mit Transsexualität verwendet und oft behauptet, transsexuelle Frauen wären "biologisch als Mann geboren". Danke, dass Sie das nicht getan haben. Denn genau dieser falsche Schluss, den viele in Deutschland ziehen, wenn sie von "transgender" sprechen, geht eben nicht aus dem Beauvoir-Zitat hervor. Beauvoir argumentierte durchaus mit der Biologie, in ihrem Werk "The Second Sex" von 1949 geht es fast ausschliesslich darum... nämlich um geschlechtliche Vielfalt, die in der Natur existiert und die Unmöglichkeit Geschlecht auf wenige oder nur ein Merkmal zu reduzieren.

     

    Oder um es auf Transsexualität zu beziehen: Da es geschlechtliche Abweichungen in der Biologie gibt, und diese vielfältiger Natur sind, kann nicht fäschlicherweise behauptet werden, eine transsexuelle Frau sei als Mann geboren. Daraus aber folgt dann, dass es einen "Geschlechtswechsel" in Wirklichkeit nicht gibt, sondern lediglich einen Wechsel der geschlechtlichen Zuschreibung von Aussen. Der Mensch bleibt, wer er ist. Eine transsexuelle Frau bleibt die Frau, die sie immer war.

  • RB
    Ruby B.

    Beim Lesen dieses Artikels wurde mir wieder mal vor Augen geführt, wie wichtig es doch eigentlich wäre, zwischen Transgender und Menschen, die mit der schwerwiegenden körperlichen, kongenitalen Transsexuellen Problematik geboren wurden, gescheit zu unterscheiden.

     

    Man stelle sich die alltäglichen Qualen und das Leiden derjenigen Menschen vor, die mit gegengeschlechtlich entwickelten Körper- und Geschlechtsmerkmalen geboren wurden. Diese beständig gefühlte und erlebte körperliche Diskrepanz zum eigentlichen Gehirngeschlecht und den dringend herbeigesehnten innigen Wunsch, den Körper seinem weiblich oder männlich entwickelten Gehirn körperlich und hormonell angleichen zu dürfen, damit endlich "Geist" und Körper stimmiger werden. Diese Frauen und Männer haben ganz andere Probleme als ein Mensch, der sich dazu entschließt, sein soziales Geschlecht, seine Kleider und sein Verhalten zu wechseln.

     

    Nur leider scheint es einfacher zu sein, alles, was man nicht recht versteht, in ein und das selbe transsexuelle Töpfchen zu schmeißen. Den wirklich betroffenen Menschen wird man so jedoch nicht mehr gerecht. Im Gegenteil verzerrt man so sogar oftmals deren schwerwiegende körperliche Problematik! Irgendwie bedauerlich.

     

    Dabei mangelt es in Deutschland eh schon an wirklicher Hilfe für Betroffene. So werden zum Beispiel nur die allernötigsten chirurgischen Maßnahmen bezahlt, was viele Betroffene ein Leben lang dazu verurteilt, mit sichtbaren gegengeschlechtlich entwickelten, teilweise unheimlich belastenden Stigmatisierungsspuren, die eigentlich operativ korrigierbar wären (z.B. mit Hilfe operativer Gesichtsfeminisierung), aber leider von unserem Gesundheitssystem NICHT getragen werden, durchs Leben zu wandeln.

     

    Wie sich die Betroffenen dabei fühlen, interessiert niemanden. Es ist einfach nur schlimm, wie man diese Menschen teilweise regelrecht dazu verdonnert, nie in ihrem eigentlichen Leben ankommen zu dürfen. Indem man dann auch noch Menschen mit einer völlig anderen Problematik, beziehungsweise keiner „Körperlichen“, in ein und denselben Topf schmeißt, suggeriert man, als ob diese körperliche Problematik gar nicht so tragisch oder nicht existent wäre. Man kann ja dann den Leuten sagen, dass man Kraftsportlerin in der DDR gewesen ist.

     

    Die Wahrheit ist jedoch, dass wirklich betroffene Menschen extrem darunter leiden, dass ihnen medizinisch nur unzureichend geholfen wird und sie deshalb gezwungen sind, mit sichtbaren, körperlichen Stigmatisierungen, die operativ eigentlich korrigierbar wären, durch den Alltag zu gehen. Viele zerbrechen sogar daran. Indem man dann auch noch so tut, als ob das für Betroffene mit einem kessen Spruch zu händeln wäre, wird sich nie was für Menschen mit einem wirklich körperlichen Problem zum Besseren wenden. Auch lässt sich die körperlich empfundene Diskrepanz zwischen Gehirngeschlecht und gegengeschlechtlich entwickeltem Körper mit ein bisschen Toleranz der Mitmenschen kaum besser ertragen.

     

    Noch wichtiger als Toleranz wäre es deshalb, endlich mal die schwerwiegende körperliche Problematik eines Menschen, der sich körperlich entgegen seines Gehirngeschlechts entwickelt hat, zu akzeptieren und anzuerkennen und diesem Menschen medizinisch zu helfen. Toleranz alleine ist viel zu wenig!

     

    Rieke wünsche ich für ihre Zukunft aber trotzdem viel Glück. Hauptsache sie wird mit ihrem sozialen Geschlechterwechsel (Transgender) zufrieden. In diesem Sinne...

     

    Lieben Gruß

    Ruby

     

    http://www.ts-ag.de

  • K
    Kiralein

    Ich kann Transfrauen nicht verstehen, die auf Hormone verzichten. Alleine schon die gesteigerte Emotionalität und Empathie ist Gold wert, darauf würde ich für nichts auf der Welt mehr verzichten.

  • K
    Katharina

    Das ist ein wirklich toller Artikel. Ich habe ganz viel Respekt vor der Offenheit von Rieke Mahrt und finde auch, dass der Artikel sehr einfühlsam geschrieben war.

    Und Simone De Beauvoir ist in jedem Falle zuzustimmen.

  • M
    miri

    Das Ganze ist mir ein Rätsel. Was immer diese Fischerin ist, eine Frau wie ich und wie die, die ich kenne, ist sie nicht. Welche Frau würde sich freiwillig schminken, nur für sich selbst -- oder für die Fische? Wer kann Sehnsucht danach haben, freiwillig auf hohen Hacken zu gehen?? Und welche echte Frau auf Gottes weiter Erde würde sich extra Brust-Einlagen kaufen, um dazu dann diese lästigen BHs anzulegen, die unsereine am liebsten ablegt??? Da spricht mir aus allem sehr der männliche Blick, die Klischeevorstellung von der Frau, vielleicht der Wunsch, dass dieses Bild real sein möge. Einmal Barbie und zurück? Naja, jetzt tue ich der Fischerin wohl doch Unrecht. Barbie isses nicht bei ihr. Aber wer Frau *ist* -- und sie sagt ja, dass sie's sei --, braucht dieses Zubehör doch alles nicht.

     

    Gott, bin ich froh, Frau zu sein. "Frau zu sein bedarf es wenig, und wer Frau ist, ist ein König" -- weiß schon das Volkslied ;-)

  • A
    anonym

    Der hundertste Artikel zu dem Thema! Welche Berufsgruppe fehlt eigentlich noch? Ich hab den Eindruck, die Hälfte der Bevölkerung ist homosexuell oder Transvestiten, wenn man sich die Frequenz anschaut, mit der diese Themen in den Vordergrund gerückt werden. Keine andren Sorgen?! Ach nein, die werden ja immer noch aufs Übelste diskriminiert ... und so lange werden noch tausender dieser uninteressanten Stücke geschrieben.

  • E
    EuroTanic

    "Wie gehen sie? Wie sitzen sie? Wie reden sie, wie ist ihre Gestik dabei?"

    Mich beschleicht das Gefühl, dass diese/ Frau/Mann einfach nur nicht sie/er selbst sein will.

    Immer nur andere nachmachen? Das ist nicht richtig.

  • F
    freies-denken

    Ich finde diese Klischeehaftigkeit ganz schön eklig.

    Diese Radikale Zuordnung was ist weiblich was ist männlich ist unmenschlich und zerstört Menschenleben.

  • G
    Gert

    Dass die Formulierung "richtige Frauen" statt "biologische Frauen" aus Riekes Mund selber kommt, ist mindestens schwer bemerkenswert, wenn nicht gar entlarvend.

     

    Wenn so etwas sogar Transsexuelle höchstselbst sagen, dann ist es womöglich doch genau so einfach, wie der vielgescholtene "Biologismus" annimmt:

    Man hat von Geburt an das eine oder das andere Geschlecht, es sei denn, man gehört zu denjenigen, die wirklich auch biologisch intersexuell oder biologische Zwitter sind.

     

    Wenn das stimmt, könnte man viele verschwendete Jahrzehnte Gender- und Transdiskussionen viel wertvoller investieren, indem man sich darauf konzentriert

     

    1)biologisch Intersexuelle und biologische Zwitter als Realität anzuerkennen und als wertvolle menschliche Wesen, menschliche Daseins- und Erfahrungsweisen wertzuschätzen; wäre schließlich verdammt nochmal bereits Fortschritt genug.

     

    2) sich klarzumachen, was aus dem bioligischen Geschlecht alles NICHT folgt, sonder nur antrainierte Verhaltensweisen sind:

    das breitbeinige Sitzen beispielsweise, dass Frauen im Bus einfach mal selber anwenden sollten. Dann wird nämlich klar, dass das eben nichts als asozial ist, wenn es alle machen.

    Oder dass man Kindern, sobald sie auch nur laufen können, bereits auf 100 Meter gegen den Wind das Geschlecht ansieht, als ob das in diesem Alter bereits irgendetwas mit der Biologie von Zweijährigen zu tun hätte; kleinen Jungen HÖRT man es sogar an, weil die nämlich mit rauchiger Stimme sprechen, als wären sie bereits im Stimmbruch und Kettenraucher gleichzeitig.

    Und dergleichen mehr, die Beispiele sind da ja unzählige.

  • AB
    Achim B.

    Wenn sich ein erwachsener Mann frisch rasiert hat, ist kein »Bartflaum« mehr sichtbar. Sondern ein Bartschatten. Den Bartflaum sieht man vielleicht bei einem 15-Jährigen, der sich noch nicht rasiert. So wird es dann wohl auch bei Rieke sein. Also: »Bartschatten« statt »Bartflaum«.

  • S
    stephy

    sehr schöner artikel nett geschrieben.

    habe mich selbst vor ca. 2 jahren(jetzt 44) als crossdresser(in) geoutet. ist wirklich nicht einfach. frauen verstehen es in der regel besser, stimmt und schade zugleich. sich nicht dumm anmachen lassen ist nicht so einfach und mental drüberstehen ebenfalls nicht. ich persönlich werde mich nicht mehr operieren lassen, ich denke es ict das alter. auf jeden fall habe ich in meiner entwicklung zu der (kurzen) story gefunden.

    viel stärke noch

    stephy

     

    anm: bitte mailadress nicht veröffentlichen