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Archiv-Artikel

Die Deutschen sollen wieder länger arbeiten

Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber für 42-Stunden-Woche nicht nur für Staatsdiener. Wirtschaft stimmt zu

BERLIN afp/taz ■ Die Kündigung des Tarifvertrags im öffentlichen Dienst durch die Bundesländer hat eine Debatte über verlängerte Arbeitszeiten ausgelöst. Der bayerische Regierungschef Edmund Stoiber (CSU) bezeichnete den öffentlichen Dienst als Vorreiter für mehr Arbeitsstunden ohne Lohnausgleich: „Wenn schon der öffentliche Dienst auf eine Wochenarbeitszeit von bis zu 42 Stunden kommt, wird dies für die anderen Wirtschaftszweige nicht ohne Auswirkung bleiben.“ Für eine befristete Verlängerung der Arbeitszeiten plädierte der Kandidat von Union und FDP für das Amt des Bundespräsidenten, Horst Köhler.

Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Ludwig Georg Braun, schlug vor, dass die Arbeitszeiten für einen „festgelegten Zeitraum von fünf oder wie viel Jahren“ verlängert werden sollten. Damit könnte die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland mit seinen hohen Lohnnebenkosten erhalten werden.

Widerstand formierte sich beim Deutschen Gewerkschaftsbund. Die Gewerkschaft Ver.di nannte eine 40-Stunden-Woche ohne Lohnausgleich „faktisch eine Gehaltskürzung“.

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