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Archiv-Artikel

Die CIA greift ein

1980–1984

1980: Die „Cruzada de Alfabetización“ (Kreuzzug der Alphabetisierung) senkt die Analphabetenquote von über sechzig auf rund zwölf Prozent. Die beginnende Agrarreform verteilt enteigneten Besitz Somozas und seiner Anhänger an Kleinbauern. Bevorzugt werden (sandinistische) Kooperativen. Später werden auch Ländereien enteignet, deren Besitzer diese Flächen mehr als ein Jahr lang nicht bebauen. Gesundheits- und Bildungswesen werden reformiert: Das ganze Volk soll Zugang dazu haben.

Mitte April tritt Violeta Barrios de Chamorro aus der Regierungsjunta aus, die Bourgeoisie geht in Opposition zur FSLN. In den USA und Honduras formiert sich unter der Führung der Somozas und den Offizieren der militärische Widerstand, die Contra. Anastasio Somoza wird im paraguayanischen Exil ermordet.

1981: Als der Republikaner Ronald Reagan zum Präsidenten gewählt wird, verschärft sich der antisandinistische Kurs der USA, die nun die Contras finanziell und logistisch unterstützen. Sabotageakte häufen sich, bewaffnete Gruppen dringen von Honduras und Costa Rica aus in Nicaragua ein und greifen bevorzugt landwirtschaftliche Kooperativen, Schulen und Gesundheitsposten an.

1982: 70.000 Gesundheitsbrigadisten nehmen an der Kampagne zur Ausrottung der Kinderlähmung teil.

1983: Die Weltgesundheitsorganisation WHO und Unicef erklären Nicaragua zum „Modellstaat für Gesundheitswesen“. Die USA bewilligen 43 Millionen Dollar für die Contras. Einführung der allgemeinen Wehrpflicht für Männer zwischen 18 und 40 Jahren. Der Papst besucht Nicaragua. Es kommt zum Skandal, als er sich weigert, für Opfer des Contra-Krieges zu beten.

1984: Die CIA vermint die wichtigsten Häfen Nicaraguas. Spionageflugzeuge der USA überfliegen das Land. Aus den Wahlen vom 4. November geht die FSLN als überlegene Siegerin hervor. Erster demokratisch gewählter Präsident nach Beendigung der Diktatur wird Daniel Ortega, Vizepräsident Sergio Ramírez.