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Die Anderen: Neues Deutschland/Liberation/El Pais

Neues Deutschland

Die Zeitung der SED/PDS über den Vorschlag des LDPD -Vorsitzenden Manfred Gerlach, die DDR-Wahlen am 6.Mai von einer internationalen Beobachterdelegation überwachen zu lassen

Sind wir denn eine mittelamerikanische „Bananenrepublik“? mag einer der in seinem Stolz getroffenen Bürger einwenden. Ein anderer wird geltend machen, daß es sich die Bundesrepublik oder Frankreich entschieden verbitten würden, Wahlen zum Bundestag oder zur Nationalversammlung von einem internationalen Schiedsrichterteam „beaufsichtigen“ zu lassen. Ohne die Einwände wegwischen zu wollen: Ich (Gerd Prokot) halte den Vorschlag für gut und praktikabel, schließlich betreten wir Neuland. (...) Auch wenn alle Vorkehrungen für freie und faire Wahlen getroffen werden, eine zusätzliche Sicherung kann nicht schaden. Doppelt genäht hält besser.

Liberation

Das linksunabhängige Pariser Blatt zum Rücktritt des stellvertretenden Ministerpräsidenten Rumäniens

Ein Zeichen für die Konfusion, die in Bukarest herrscht, ist der Rücktritt von Mazilu, aufgrund dessen die Front behaupten kann, daß sie sich eines „zweifelhaften“ Elements entledigt hat. Aber er gibt Äußerungen von sich, die sehr viel mehr mit der total antikommunistischen Meinung der öffenlichkeit übereinstimmen als die der amtierenden Führer. Welche politischen Pläne verfolgt eigentlich die kleine Gruppe Männer, die die tatsächliche Macht innehat? Zuerst wurde diese Frage nur von Parteien gestellt, die keine andere Daseinsberechtigung haben als ihre Unterdrückung durch die Kommunisten vor vierzig Jahren. Heute wird sie auch von denen angesprochen, die die Revolution verkörpern.

El Pais

Die liberale spanische Zeitung sorgt sich um die Zukunft des Kreml-Chefs

In einer beispiellosen Geste drückte US-Präsident Bush öffentlich seinen Wunsch aus, Gorbatschow möge die Schwierigkeiten überwinden und an der Spitze der UdSSR bleiben...

Die Gefahr eines Sturzes besteht wirklich, und der schwächste Punkt ist Aserbaidschan. (...) Die Lage im Kaukasus sollte ihn (Gorbatschow) dazu bewegen, die Niederlage der Konservativen zu beschleunigen. Aber die Schlacht wird auf einem Feld geschlagen, nämlich im Zentralkomitee, auf dem das Gewicht der Sehnsucht nach Vergangenem katastrophale Folgen haben kann.

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