: Dezentral unterbringen
■ Flüchtlingsheime: Alternativen zu teuer
Zehn Tote, 38 zum Teil schwer Verletzte nach dem Brand in Lübeck: Sollte man Flüchtlingsheime abschaffen? Zum Beispiel im Land Hamburg? „Eine Unterbringung einzelner Familien ist ein guter Gedanke, der aber wohl nicht umsetzbar ist“, so Tordis Batscheider, Pressesprecherin der Hamburger Sozialbehörde. Lübecks Bürgermeister Michael Bouteiller (SPD) hatte gestern eine dezentrale Unterbringung von Flüchtlingsfamilien gefordert.
Das sei nicht nur zu teuer, sondern das Asylgesetz schreibe Sammelunterkünfte für AsylbewerberInnen vor, so die Behörde. Der Gesetzgeber will damit verhindern, daß noch nicht anerkannte Flüchtlinge sich häuslich einrichten und damit dauerhaft niederlassen. Auf dem Wohnungsmarkt in Hamburg seien selbst anerkannte Flüchtlinge kaum unterzubringen, berichtet Batscheider. Überhaupt sei es den Flüchtlingen nur mit Hilfe der SozialarbeiterInnen möglich, mit dem gekürzten Sozialhilfesatz zurechtzukommen.
Aber, betont die Sozialbehörde, man achte darauf, „bestimmte Ethnien nicht gemeinsam unterzubringen“. Entstehen trotzdem Konflikte, würden die SozialarbeiterInnen dafür sorgen, sie rechtzeitig zu entschärfen.
Mit rund 2.300 Plätzen zählen die Wohnschiffe am Hafen zu den größten Sammelunterkünften. In verschiedenen Pavillondörfern sollen bis zu 3.000 Menschen Platz finden können. Überwiegend aus Bosnien stammende Bürgerkriegsflüchtlinge sind in sogenannten Not-Containerdörfern untergebracht. Rund 2.000 Menschen leben in Hotels. sim
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