Deutschsprachiges Netz teils offline: Verbindungen unterbrochen
Bricht nach dem Flugverkehr jetzt auch das Internet zusammen? So scherzten heute viele Internetnutzer – vielfach ging heute bei Seiten mit .de-Adressen gar nichts mehr.
NETZ taz | Seit Mittwoch, frühen Nachmittag, meldeten bei Twitter viele, dass sie bestimmte Webseiten mit .de-Endung nicht ansurfen können. Das Problem war schnell identifiziert: die denic, die Registrierungsstelle für .de-Domains. Laut golem.de brauchte die denic fast eine Stunde, bis sie das Problem überhaupt erst bemerkte.
Erst am Abend teilte die denic mit, dass sie "daraufhin unmittelbar ein Notfallteam eingesetzt" habe, das "den Fehler lokalisiert und ab ca. 15:00 Uhr sukzessive behoben" hätte. Ab 15:45 Uhr wäre "wieder ein korrekter Service gewährleistet gewesen".
Technisch war das Problem folgendes: Es gelang den Servern bei der denic nicht mehr, die in die Browserzeile eingegebenen Namen zu ihrem eigentlichen Bestimmungsort umzuleiten. Wer zum Beispiel www.taz.de in die Browserzeile eingab, wurde in zahlreichen Fällen nicht auf die Webseite der taz geleitet, sondern bekam eine Fehlermeldung. Die Verbindung konnte nicht hergestellt werden.
Ach ja: Falls www.taz.de bei Ihnen heute nicht funktioniert hat, fürs nächste Mal: Wenn sie die Adresse http://194.29.234.20 in ihren Browser eingeben, kommen Sie auch auf die Seite der taz.
--
Das ist nämlich die eigentliche taz.de-Hausnummer auf dem Server, wo die Seite abgelegt ist – die Buchstaben in der Browserzeile sind nur ein Hilfsmittel für Menschen, die sich Wörter leichter merken können als Zahlenkolonnen.
Dass die Verbindung unterbrochen wurde, sorgte im Netz für Wut und Heiterkeit. Das Hashtag #denic wurde auf Twitter sehr schnell beliebt. Witze über Faxgeräte, Ursula von der Leyens Netzsperren, Aschewolken und herausgezogene Stecker machten die Runde. Einige mutmaßten, in neun Monaten würde es einen Baby-Boom geben. Und sogar tagesschau.de bewies Humor: Die Browserzeile des Artikels, der über die denic-Probleme aufklärte, lautete "Internet kaputt".
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Pelicot-Prozess und Rape Culture
Der Vergewaltiger sind wir
Rechtsextreme Demo in Friedrichshain
Antifa, da geht noch was
Trendvokabel 2024
Gelebte Demutkratie
Mord an UnitedHealthcare-CEO
Gewalt erzeugt Gewalt
Bundestagswahlkampf der Berliner Grünen
Vorwürfe gegen Parlamentarier
Berliner Kultur von Kürzungen bedroht
Was wird aus Berlin, wenn der kulturelle Humus vertrocknet?