piwik no script img

■ Deutschland Tagebuch: 13. Okt. 1989Freidenker stehen in Opposition zur Opposition

Der Tag: Egon Krenz fliegt mit den Stabschefs der Armee zu Beratungen mit der SED-Bezirksleitung nach Leipzig. Die von ihm erarbeiteten und von Honecker unterschriebenen „Maßnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit und Ordnung“, sehen vor, alles zu tun, um die nächste Montagsdemo am 16. Oktober „im Entstehen zu verhindern“. Der Einsatz der Schusswaffe bleibt jedoch „grundsätzlich verboten“. Krenz bringt Honecker davon ab, ein Panzerregiment durch Leipzig fahren zu lassen.

Der Westen: Bundeskanzler Kohl fasst den Entschluss, am 9. November nach Polen zu reisen. Das EU-Parlament debattiert über die DDR und fordert in einer Resolution, die repressiven Maßnahmen gegen die Opposition einzustellen.

Der Osten: Der Verband der Freidenker der DDR teilt mit, er verstehe sich als „entschiedene Opposition gegen alle, die die sozialistische Gesellschaftsordnung beseitigt haben wollen“.

Schlagzeile in der taz: „Die Ruhe nach dem Sturm von Gethsemane“

Schlagzeile in Neues Deutschland: „Was jetzt zu tun ist, liegt ausschließlich in unserer Hand“ bed

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen