■ Deutschland Tagebuch: 13. August 1989: SED macht Imperialismus Strich durch Rechnung
Bis zum 10. Jahrestag des Mauerfalls (9. November) erscheint hier täglich das „Deutschland Tagebuch“.
Der Tag: Am 28. Jahrestag des Mauerbaus von 1961 befinden sich 180 DDR-Flüchtlinge in der BRD-Botschaft in Budapest. Sie fordern ihre Ausreise nach Westdeutschland. Auch die Ständige Vertretung der BRD in Ost-Berlin ist mit Ausreisewilligen überfüllt.
Der Osten: Die Berliner Zeitung widmet sich ausführlich dem Jahrestag des Mauerbaus und schreibt: „Mit der Sicherung der Staatsgrenze der DDR zerrann der Bonner Wunschtraum von einer Wiedervereinigung mit Girlanden und wehenden Fahnen und dem siegreichen Einzug der Bundeswehr durch das Brandenburger Tor.“
Der Westen: Britische Soldaten bringen am Spreeufer nördlich des Reichstages fünf Swimmingpool-Leitern an. Einige Monate zuvor ist an dieser Stelle ein Fluchtversuch eines DDR-Bürgers gescheitert.
Schlagzeile in der taz: „Bonn macht die Tür in Budapest jetzt ganz dicht“
Schlagzeile in Neues Deutschland: „Dem Imperialismus wurde ein Strich durch die Rechnung gemacht“
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