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Archiv-Artikel

Deutsche ohne Durst

Na denn, prost Mahlzeit: Trocknet Deutschland aus?

BERLIN dpa/taz ■ Jahrelang hielt dieses Land – unabhängig davon, welche Krisen es durchlief – eins zusammen: der Durst. Die Deutschen tranken, nein schütteten Bier und Wein und Schnaps in sich hinein, dass es nicht mehr feierlich war. Auf der Weltrangliste konnten allenfalls erfahrene Saufnationen wie die Tschechen oder Iren den Deutschen den Humpen reichen. Doch jetzt scheint dieser schöne Ehrenplatz in der Trinkerliga gefährdet. Die gesellschaftlichen Veränderungen haben offenbar auch den letzten Durst gelöscht. Lasen wir doch gestern auf dem Ticker: „Durst lässt nach: Deutsche trinken weniger“. Kaum hatten wir den ersten Schrecken überwunden, sahen wir noch einmal genauer hin. Denn vollständig lautet die Meldung: „Durst lässt nach: Deutsche trinken weniger alkoholfreie Getränke“. Dann ist ja alles in Ordnung, fiel uns ein großer Steinhäger vom Herzen.