Deutsche Hooligans: Erhöhte Wachsamkeit
Fußballanhänger aus Deutschland sind in der jüngeren Vergangenheit oft negativ aufgefallen. Für die EM in Polen bereitet man sich auf sie vor.
BERLIN taz | Es war einer der Tiefpunkte der Europameisterschaft 2008 in Österreich und der Schweiz. Vor dem Anpfiff des Gruppenspiels zwischen Deutschland und Polen in Klagenfurt hatten sich gut 150 deutsche Fans zusammengerottet und grölten rassistische Sprüche. Sie wurden von der Polizei eingekesselt. 140 Deutsche wurden verhaftet. Vor der Partie der Deutschen heute Abend in Polen rechnet der DFB nicht mit einer Wiederholung derartiger Szenen, obwohl es vor allem bei Spielen in Osteuropa immer wieder zu rassistischen Ausfällen auf den Tribünen gekommen ist.
Dennoch ist man wachsam. Dass dies nötig ist, zeigten die Randale im Umfeld des Qualifikationsspiels der Deutschen in Belgien vor einem Jahr, als an die 700 gewaltbereite Deutsche nach Brüssel gereist waren. 280 von ihnen wurden festgenommen. Nach Danzig reist der DFB nun mit einer Handvoll eigener Ordner an. Auch Vertreter verschiedener Fanprojekte begleiten den DFB-Tross nach Polen.
Von den deutschen Kartenbesitzern gehe keine Bedrohung aus, so der DFB. Über den Fanklub Nationalmannschaft sind exakt 463 Karten verkauft worden. Die Käufer haben nur Gutscheine erhalten und müssen sich in Danzig ausweisen, um an die Tickets für das Spiel zu kommen.
Wie viele Anhänger ohne offizielles Gästeticket nach Polen reisen wollen, ist unklar. Bei Grenzkontrollen will die Bundespolizei bekannte Gewalttäter aufspüren. Wer noch kein Ticket hat und sich Hoffnungen auf einen Platz im nicht ausverkauften Stadion - von 42.000 Karten wurden 37.000 abgesetzt - macht, dem rät der DFB von einer Anreise ab. Am Spieltag selbst bleiben die Stadionkassen geschlossen.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!