Deutsche Guggenheim : Es war einmal und ist noch viel mehr
Sergio Leones „Once upon a time in america“ ist wohl eines der spektakulärsten Epen, in dem Geschichte soziale Gefüge und moralische Werte nahezu mystischen Charakter annehmen. Die sechs Protagonisten von „Once Upon a time: Fantastische Erzählungen in zeitgenössischen Videos“, nutzen Erzähltechniken aus Mythen oder Fabeln, um Gesellschaftliches wie Politisches zu reflektieren. In etwa eineinhalb Stunden führen sie die BesucherInnen über obszöne Fließbandarbeit in „Sweatshops“ (Mika Rottenberger) zu einem hübschen Strand in den Niederlanden, auf dem Aleksandra Mir die „First Woman on the Moon“ inszeniert und so, neben dem feministischen Standpunkt, auch den Umgang mit Bildern in den Medien in Szene setzt. Pierre Huyghes lädt hingegen ein, eine Mangafigur durch eine Welt zu begleiten, deren Visualität auf Gehörtem basiert. Dafür lassen die Frequenzen von Neil Armstrongs gesprochenen Passagen aus Jules Vernes „Reise zum Mittelpunkt der Erde“ Landschaften entstehen und gleich wieder zusammenbrechen. Herausragend ist die Videoinstallation von Francis Alýs „Wenn der Glaube Berge versetzt“, für den 500 Freiwillige in der Nähe von Lima eine Düne um 10 Zentimeter versetzten. Wahnsinn! MJ
■ Once Upon a Time; bis 9. Oktober, tgl. 10–20 Uhr, kostenlose Führungen tgl. um 18 Uhr, Montag kostenloser Eintritt, Unter den Linden 13