: Deutsche Frauen auf dem Weg zum Titel
DFB-Kickerinnen schlagen Olympiasieger Norwegen mit 1:0 und stehen im Finale der Europameisterschaft
ULM dpa ■ Die deutschen Fußball-Frauen haben für die Halbfinal-Niederlage bei den Olympischen Spielen in Sydney gegen Norwegen erfolgreich Revanche genommen und stehen zum fünften Mal im Finale der Europameisterschaft. In der Vorschlussrunde besiegte das Team des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gestern den Olympiasieger aus Skandinavien verdient mit 1:0. Vor 13.524 begeisterten Zuschauern im Ulmer Donaustadion gelang Sandra Smisek in der 57. Minute mit einem herrlichen Kopfball in den Winkel das Tor des Tages. Im Endspiel trifft die deutsche Mannschaft ebenfalls in Ulm am Samstag (15 Uhr/live in der ARD) auf den Sieger der zweiten Halbfinal-Paarung zwischen Dänemark und Schweden.
„Wir hatten uns vorgenommen, dieses Mal das Tor auf der richtigen Seite zu schießen“, sagte Bettina Wiegmann rückblickend auf das unglückliche Scheitern im Olympia-Halbfinale durch ein Eigentor von Tina Wunderlich. Cheftrainerin Tina Theune-Meyer bot fast dieselbe Mannschaft auf, die im Eröffnungsspiel Schweden mit 3:1 besiegt hatte. Lediglich Sandra Smisek ersetzte die Wolfsburgerin Claudia Müller. Zu Beginn entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, in dem beide Teams schnell ihre Chancen suchten. Schon nach fünf Minuten hatte die DFB-Elf Glück, als die englische Schiedsrichterin Wendy Ann Toms bei einem Zweikampf von Torhüterin Silke Rottenberg und Norwegens Dagny Mellgren nicht auf Elfmeter erkannte. Praktisch im Gegenzug hätte die deutsche Mannschaft durch Smisek in Führung gehen können. Doch die norwegische Torfrau Bence Nordby war um einen Tick schneller am Ball.
Auf der Gegenseite sorgte Solveig Gulbrandsen (10.) mit einem Kopfball knapp neben das Tor für Gefahr. Erst danach fand das deutsche Team, das sich in der Anfangsphase von den zum Teil hart zur Sache gehenden Skandinavierinnen den Schneid abkaufen ließ, zu einer besseren spielerischen Linie. Weitere Großchancen durch einen Freistoß von Renate Lingor (30.), die nur den Pfosten traf, sowie Birgit Prinz (34.) und Maren Meinert (37.) waren die Folge. Der Olympiasieger kam kurz vor dem Pausenpfiff durch die agile Mellgren noch einmal gefährlich vor das deutsche Tor.
Nur sechs Minuten nach Beginn der zweiten Hälfte hatte Rottenberg das Glück der Tüchtigen, als ein Kopfball von Linda Örmen an die Latte klatschte. Die ohnehin schon gute Stimmung schlug in Begeisterung um, als dem viermaligen Europameister nach einem schönen Spielzug endlich die Führung gelang: Lingor hatte die überragende Prinz auf der linken Seite in Szene gesetzt, die mustergültige Flanke verwertete Smisek mit einem Kopfball in den Winkel (57.), der die Entscheidung bedeutete.
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