■ Deutsche Aktien gehören Unternehmen: Der Einfluß von Privataktionären schrumpft
Hamburg (taz) – Die Bundesbürger sind entgegen anderslautenden Erfolgsmeldungen weiterhin Aktienmuffel. Der Anteil von Privatpersonen am Aktienbesitz ist seit den achtziger Jahren nicht gestiegen, sondern von 18,8 Prozent auf magere 15,7 Prozent geschrumpft. Daran konnte auch die Einführung der Telekom-Aktie im vergangenen Jahr und die andauernde Börsenhausse nichts ändern.
Ein Teil des privaten Investments in Deutschland floß immerhin in die Aktienfonds der großen Kreditinstitute. Der Fonds-Anteil am Aktienmarkt kletterte auf 5,8 Prozent. Gleichzeitig wuchs seit 1984 das Eigentum der Banken und Versicherungen auf dem deutschen Aktienmarkt auf 15,1 Prozent, erklärte ein Sprecher der Centrum Bank gegenüber dem Pressebüro Finanzdienstleistungen in Hamburg. 1984 hatte der Anteil noch bei 10,7 Prozent gelegen. Zurückgegangen ist in den vergangenen zehn Jahren auch der Anteil deutscher Aktien mit ausländischen Besitzern. Waren 1984 noch 21,4 Prozent des deutschen Aktienkapitals in ausländischer Hand, so waren es 1996 nur noch 15,3 Prozent.
Favoriten der deutschen Privatanleger bleiben jedoch weiterhin das Sparbuch und festverzinslichen Wertpapiere: Ihr Nominalwert belief sich 1996 nach Angaben der Bundesbank auf über 3,3 Milliarden Mark. Hermannus Pfeiffer
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