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Archiv-Artikel

Der eigene Energiemanager

ENERGIEVERSORGUNG Preis der Deutschen Umwelthilfe für intelligente Stromzähler und die Forschung an einem Strom- und Gasnetz, das die Nachfrage an das Angebot anpasst und Öko-Energie speichern hilft

Das macht EWE

Der Versorger aus Oldenburg bietet Strom, Gas, Wasser und auch Internet-Anschlüsse an.

■ Energiewende: Gemeinsam mit Karmann entwickelt EWE ein Elektroauto als Speicher für erneuerbare Energien.

■ Gas-Klagen: Wie andere Versorger streitet EWE mit Kunden um angeblich ungerechtfertigte Preiserhöhungen.

Für die Energieversorgung der Zukunft ist mehr, nicht weniger Technik nötig. Das macht der EcoIT-Preis deutlich, den die Deutsche Umwelthilfe (DUH) jetzt an den nordwestdeutschen Energieversorger EWE vergeben hat. Das Unternehmen sei „Pionier für intelligente Stromzähler und Netze“. Diese machen es möglich, dass mehr erneuerbare Energie genutzt werden kann.

Den Preis gab es zum einen für die EWE Box, die 400 Haushalte ausprobiert haben, zum anderen fürdas von der Bundesregierung geförderte Projekt „eTelligence“ – einem Feldtest mit 2.000 Haushalten, der in Cuxhaven vorbereitet wird. Die Box ist ein Digitaler Strom- und Gaszähler der nicht nur Daten speichern und versenden kann, sondern genau Auskunft über das Verbrauchsprofil des jeweiligen Haushalts gibt.

„Der Kunde muss wissen, wann er wo wie viel Strom und Gas verbraucht“, sagt EWE-Sprecher Christian Blömer. Die Zähler ermöglichten es deshalb, durch eine Anzeige am Gerät oder durch die Verbindung mit einem Computer festzustellen, welches Gerät wie viel Energie verbraucht habe.

„Wenn sie einen Wasserkocher anwerfen, wissen die wenigsten, was der für eine Leistung hat“, sagt Blömer. Wüssten sie es, würden sie nur die Menge erwärmen, die sie für ihre Tasse Tee brauchen. Die 400 Haushalte haben, dem Testergebnis zufolge, diese Informationen genutzt und weniger Energie verbraucht.

„Der Kunde soll zum eigenen Energiemanager werden“, sagt EWE-Sprecher Blömer. Das könne aber nur mit variablen Tarifen funktionieren. In Spitzenlastzeiten würde der Strom teurer, in verbrauchsarmen Zeiten billiger.

Besonders interessant wird eine solche Möglichkeit mit Blick auf die erneuerbaren Energien. Ein Netz mit „eTelligence“ würde ermitteln wie viel Wind- oder Sonnenenergie in einem Zeitraum zur Verfügung steht und entsprechend viele oder wenige Wäschetrockner oder Auto-Ladebatterien ans Netz holen. So könnte dem schwankenden Angebot an Öko-Energie begegnet werden. GERNOT KNÖDLER