: Der Weg zur Republik
■ Vom Kaiserreich zur „Demokratischen Volksrepublik“
1974: Teile der städtischen Bevölkerung und Bauern einzelner Regionen revoltieren gegen die Herrschaft Kaiser Haile Selassies. Ein Militärrat aus mittleren Offizieren übernimmt die Macht. 1975: Durch die Nationalisierung allen Bodens wird die alte Grundbesitzerklasse enteignet und das Klassenfundament zerstört. Die Linke fordert eine zivile Volksregierung. 1977/78: Mengistu säubert den Militärrat von kompromißwilligen Figuren. Die Opposition der zivilen Linken wird unterdrückt, ihre Organisation zerstört. 1978: Mit sowjetischer und kubanischer Hilfe besiegt der Militärrat die Invasionsarmee Somalias. Die Befreiungsbewegungen der Eritreer, Tigray und Oromo geraten in die Defensive. 1979: Die Militärs beginnen mit dem Aufbau einer marxistisch– leninistischen Staatspartei. 1982:Die Eritreische Volksbefreiungsfront (EPLF) wehrt die sechste Offensive der Äthiopischen Armee ab. 1982–85: Eine katastrophale Hungersnot, die Millionen von Bauern betrifft, ist das Resultat von Dürre, anhaltenden Bürgerkriegen und massiver staatlicher Ausbeutung der Bauern. 1984: Die Äthiopische Arbeiterpartei wird gegründet. 1984–86: Millionen von Bauern werden durch Umsiedlungs– und Verdorfungsprogramme entwurzelt und in neue, von Parteikadern geleitete Arbeitskollektive gesteckt. 1986: Äthiopien wird zur Volksrepublik. Die Militärs und führende zivile Figuren der Partei lassen sich in die Führungsgremien des neuen Staates wählen.
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