Der Verkauf der HEW: Folgerichtig verhökert
Strittig war seit langem nur noch, was von den HEW in Hamburg verbleibt. Die Grundsatzentscheidung, den regelmäßig auch ins Stadtsäckel Dividenden zahlenden Atomstromer zu verkaufen, hatte schon Rot-Grün gefällt. Zu groß waren und sind die Haushaltslöcher der Hansestadt, als dass diese auf die Einmalzahlung jetzt verzichten könnte.
Kommentarvon SVEN-MICHAEL VEIT
Der Verkauf zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist demzufolge vor allem finanzpolitisch begründet. Zum Jahresende wäre die Preisgarantie von Vattenfall ausgelaufen, eine höhere Summe hätte die Stadt auf dem freien Markt aber nicht erzielen können. Also ist nur folgerichtig, dass Schwarz-Schill jetzt verhökert, was Rot-Grün feilbot.
Vattenfall kann nun seinen Aufstieg zur ganz großen Nummer in Europa ohne störenden Minderheitsaktionär in der Hamburger Zweigstelle vollenden. Mit ihrer Sperrminorität war die Stadt ein Klotz am Bein. Und eines solchen entledigt man sich am elegantesten durch eine Abfindung. Die Zusagen des Konzerns für Standort und Arbeitsplätze in der Hansestadt sind nicht schlecht, aber dennoch vage. Letztlich sitzen Mehrheitsaktionäre nun mal am längeren Hebel.
Denn unter Strom steht zuvörderst die arg klamme Stadt. Die kann sich nun wenigstens an einem kurzfristigen Geldstrom erfreuen. Die jährliche Quelle aber, aus der Steuern und Dividenden quollen, ist nun versiegt.
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