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Der Tipp (2)Keine Chemo-Keule

■ Was tun bei Schimmel an der Wand?

Antworten auf kniffelige Fragen rund ums Thema „bauen und wohnen“ geben an dieser Stelle künftig ExpertInnen verschiedener Bremer Einrichtungen. Heute: Silvia Schön von der Bremer Umweltberatung zum Schimmelpilz im Zimmer.

Schimmelpilze sehen nicht nur hässlich aus, sie können auch gesundheitsschädlich sein. Um Schimmelbildung an Wänden erfolgreich bekämpfen zu können, müssen die Ursachen behoben werden. Die Ursache ist immer ein zu hoher Feuchtigkeitsgehalt an Wänden. Denn Pilze benötigen, wie alle Pflanzen, Wasser zum Wachsen. Wie kommt es aber nun zu dieser hohen Feuchtigkeit?

Luft hat die Fähigkeit, Wasserdampf aufzunehmen. Je wärmer sie ist, desto mehr Wasser nimmt sie auf: Ein Kubikmeter Luft bei 20 Grad Lufttemperatur maximal 17,3 Gramm Wasser, bei 10 Grad C aber nur 9,4 Gramm. Werden diese Werte überschritten, kondensiert die Feuchtigkeit. Genau dies passiert an schlecht gedämmten Außenwänden oder in sehr feuchten Räumen: Bädern und Küchen. Warme Raumluft mit hohem Wassergehalt gelangt an kalte Wände. Hier kühlt sich die Luft ab und Wasser schlägt sich auf der Wand nieder – der optimale Nährboden für Pilze.

Zwei Maßnahmen können dies verhindern. Erstens kann die Wandtemperatur durch eine gute Wärmedämmung der Außenwände erhöht werden. Dabei ist es egal, ob die Wand außen oder innen gedämmt wird. Idealerweise sollte die Dämmung von Fachfirmen ausgeführt werden. Die zweite Maßnahme ist richtiges Lüften, um die feuchte gegen trockene und frische Luft auszutauschen. Dauerlüftung im Winter führt neben einer hohen Heizkostenrechnung jedoch auch zur Auskühlung der Wände. Das wiederum erhöht das Risiko des Feuchtigkeitsniederschlags.

Lüften Sie also bedarfsorientiert nach dem Duschen oder Kochen und stoßweise (10 Minuten). Trocknen Sie keine Wäsche in schimmelgefährdeten Räumen. Lassen Sie zwischen Außenwänden und Möbeln einen Zwischenraum, um die Luftzirkulation zu verbessern. Vermeiden Sie im Winter die völlige Auskühlung von Räumen. Ist der Schimmel schon da, empfiehlt sich eine Behandlung mit Alkohol oder einer Salmiakverdünnung. Hilfreich kann auch die Erneuerung des Kalkputzes und das Streichen mit Kalkfarbe sein. Verzichten Sie auf die chemische Keule.

Diesen Tipp gab Silvia Schön von der Bremer Umwelt Beratung

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