■ Der Schwester beim Pinkeln geholfen: Elfjähriger seit 6 Wochen im US-Knast
Genf (dpa) – In den USA sitzt seit sechs Wochen ein elfjähriger Junge in Haft, der nach Aussagen seiner Eltern seiner kleinen Schwester beim Pipimachen geholfen hatte.
Weil der Junge neben der amerikanischen auch die Schweizer Staatsbürgerschaft hat, bemühen sich Schweizer Diplomaten um seine Freilassung. „Der Fall ist so besorgniserregend, dass wir sehr rasch und deutlich interveniert haben“, sagte der Botschafter in Washington, Alfred Defago, gestern dem Schweizer Blick.
Der Schweizer Adoptiv-Vater des Jungen flüchtete mit seiner Frau Beverly und den drei anderen Kindern vor drei Wochen in die Schweiz. „Wir wurden gewarnt, dass man auch Beverly und mich ins Gefängnis stecken und uns die Kinder wegnehmen könnte“, begründete dies der Vater in einem Fernsehinterview.
Eine Nachbarin hatte die Kinder im Garten in Evergreen, einem Vorort von Denver, beobachtet und den Jungen wegen sexueller Belästigung angezeigt. Daraufhin wurde der Junge Anfang September verhaftet und ins Jugendgefängnis von Colrado gesteckt. Der Untersuchungsrichter formulierte inzwischen eine Anklage wegen „gewaltsamen Inzests“.
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