Der Schwarz-Schill-Senat im taz-Check: Ronald Schill
43, Schill: 2. Bürgermeister, Inneres
Blau ist seine Lieblingsfarbe, zumindest beim Design der Hamburger Polizei: Blaue Uniformen und blaugestreifte Peterwagen hätte der Innensenator gar zu gerne. Aber nicht einmal das hat der 43-Jährige bislang auf seiner Haben-Liste aufzuweisen. Denn mit Aktenfressen hat es der gnadenlose Amtsrichter a. D. nicht so. Lieber verwickelt er sich in haarige Koks-Affären, hält im Bundestag heißblütig volksverhetzende Reden und unterstellt Manipulationen bei der Bundestagswahl, welche die Schill-Partei grandios vergeigte. Kein Wunder, dass die eigene Wählerschaft sich enttäuscht abwendet: Bei einer Umfrage im September sackte die Schill-Partei von 19,4 Prozent auf 10 Prozent ab, bei der Bundestagswahl reichte es in Schills Stamm(tisch)land nur zu schlappen 4,2 Prozent, Schill selbst erhielt die schlechtesten Noten aller Senatsmitglieder. Den passionierten Segler und Sylt-Urlauber ficht das nicht an. Er hat ja seinen Staatsrat Wellinghausen, der sich bisweilen wie der wahre Innensenator aufführt und dafür sorgt, dass wenigstens ein paar Poller rausgerupft werden.
Note: Hat sich bereits überlebt
Sven-Michael Veit
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