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Der SaisonauftaktDie Möhlmänner und der Optimismus

■ Alles rosarot beim heutigen Saisonstart des HSV gegen den 1. FC Nürnberg (20 Uhr)

Heute abend 20 Uhr fällt der Startschuß zur neuen Bundesligasaison. Der 1. FC Nürnberg ist der erste Gegner, den der Hamburger SV im Volksparkstadion erwartet. Ein Wiedersehen wird es für die Fans mit André Golke geben – in seiner Jugend noch in Diensten des Hamburger Renommierclubs, später beim Lokalrivalen FC St. Pauli ein Idol, ehe er über Nürnberg nach Stuttgart wechselte und in dieser Saison wieder nach Franken.

Er ist nicht der einzige namhafte Neuzugang des Clubs: Mit Sergio Zarate, Alain Suttner, Thomas Kristel und dem endgültigen Erwerb der bisherigen Leihgabe Manfred Schwabl wurden namhafte Spieler verpflichtet, so wie es in diesem Jahr offenbar dem Trend der höchsten deutschen Spielklasse entspricht.

Michael Kostner (selbsternannter Nationalmannschafts-Aspirant aus Saarbrücken), Jörg Albertz (vom Zweitligaabsteiger Fortuna Düsseldorf), Stig Töfting (aus Aarhus), Andreas Sassen (vormaliger Tribünengast von Bayer Uerdingen) und der litauische Spieler Valdas Ivanauskas (von Austria Wien), der sich in Östereich den schauerlichen Namen „Ivan der Schreckliche“ erworben hat, sollen den zuletzt allenfalls mittelmäßigen HSV aufpeppen. Die neuen, als schwierig bekannten Typen sind, so hofft ihr Übungsleiter Benno Möhlmann, „mit Sicherheit keine Unruhestifter“.

„Wir gehen sehr zuversichtlich in die Saison. Ein neuer Ehrgeiz ist zu erkennen“, freut sich der Trainer und bringt die rosarote Stimmung in dem Verein auf den Punkt. „Wir haben fünf Wochen sehr gut gearbeitet“, äußert sich Benno Möhlmann weiter und gesteht, daß er vor dem Anpfiff ein erwartungsvolles Kribbeln verspürt.

Pünktlich vor dem ersten Spiel haben auch Kapitän Thomas von Heesen und Jürgen Hartmann ihre leichten Verletzungen überwunden. Obwohl sich Möhlmann wie immer nicht in die Karten schauen lassen will, wird er neben den beiden Torwart Golz, Libero Kostner, die Manndecker Babbel und Kober, die Stürmer Ivanauskas und Bäron, die Mittelfeldspieler Letchkov und Albertz aufbieten. Töfting und Spörl kämpfen um den letzten freien Platz.

In der Prämien-Frage wird unterdes noch kräftig gefeilscht.. „Wir wollen nicht sparen, aber auch nicht mehr ausgeben“, sagte HSV-Chef Jürgen Hunke. Es wird wohl weiterhin 1500 Mark pro Punkt geben.

Obwohl die Hanseaten mit einem Durchschnittsalter von 24,6 Jahren eine der jüngsten Mannschaften in der Vereins-Geschichte präsentieren, glauben die Macher an eine Leistungsexplosion. Jürgen Hunke, der noch in diesem Jahr seinen Präsidenten-Stuhl räumen will, hat sogar eine Offerte von etwas unter zwei Millionen Mark des bisherigen Hauptsponsors „Sharp“ für die übernächste Saison ausgeschlagen. kader

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