Berlin als Roman: Der Sachensucher
Michael Rutschky, Jahrgang 1943, gebürtig in Berlin, aufgewachsen aber im Nordhessischen, gehört zu den geschätztesten Autoren der taz – und ist durchaus nicht immer unumstritten, wogegen er überhaupt nichts hat. Nach fünf unglücklichen Jahren in München kam er 1984 in seine Heimatstadt zurück – um sich zu schwören, sie nie wieder zu verlassen. In der Reihe Quadriga beim Ullstein Verlag ist kürzlich sein neues Buch unter dem Titel Berlin. Die Stadt als Roman (200 Seiten, 46,94 Mark) erschienen. Der überwiegend mit Fotos bestückte Band beweist die große Heimatliebe des Autors, zeigt freilich – zunächst irritierend – wenig Interesse an den Prunkbauten der Hauptstadt. Vielmehr hat er seine Recherche in einer Weise angelegt, die der von klassischen Touristen vergleichbar ist: Zeichen sind zu wittern und deuten. Finden sie sich nun am Gendarmenmarkt, am Potsdamer Platz oder im Haus der taz an der Kochstraße, auf Rügen (auch Berlin, gewiss) oder jenseits der Grenze zu Polen.
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