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■ Der Roman zum Land
Aufgequollen, ängstlich, mit 36 Jahren ein erfolgloser Reporter, zwei Töchter, verwitwet – das ist E. Annie Proulx' Hauptfigur Quoyle in ihren „Schiffsmeldungen“. Ein Leben, in dem bisher alles schief lief. Quolye muss raus, sagt sich deshalb Tante Agnis. Und überredet ihn, mit ihr und den Kindern nach Neufundland zu ziehen, wo die Quoyles einst sesshaft waren.
Und wie sollte es auch anders sein: Der Winter ist eisig, der Neuanfang hart. Das ererbte Haus erweist sich als Ruine, das Boot, das Quoyle kauft, als Wrack, ein Sturm zerschlägt die ganze Küste.
Doch ganz allmählich fassen die vier Fuß in dem unwirtlichen Land. Die traumatisierten Kinder kommen zur Ruhe, Quoyle schreibt für den Gammy Bird – eine gruselige Wochenzeitung – Meldungen über eingehende und auslaufende Schiffe. Er probiert zum ersten Mal in seinem Leben Robbenpastete und Dorschbacken, gerät in wilde Partys und findet schließlich Freunde unter den Eigenbrötlern und Lebenskünstlern und Fischern, die nicht mehr fischen dürfen.
Und dann ist da noch Wavey, eine 40-jährige Seemannswitwe. Sie liefert den Stoff, aus dem Proulx das Happy End in der Ödnis von Kanadas Norden strickt.
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