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Glückwunsch !Der Polizei-Falle entkommen

■ 500.000 DM vom KaDeWe kassiert und spurlos verschwunden

G L Ü C K W U N S C H ! Der Polizei-Falle entkommen

500.000 DM vom KaDeWe kassiert und spurlos verschwunden

Das KaDeWe ist um eine halbe Million Mark erpreßt worden. Trotz einer Großfahndung entkamen die oder der Erpresser nach der Geldübergabe am Donnerstag abend in Tempelhof. In der Sportabteilung des Kaufhaus des Westens war am 25.Mai ein Sprengsatz kurz vor Mitternacht detoniert und hatte leichten Sachschaden angerichtet. Drei Tage später war in der Spielwarenabteilung ein weiterer Sprengkörper entdeckt worden.

Die Polizei hatte nach der Explosion am 25.Mai mitgeteilt, ein Unbekannter habe das KaDeWe am 11.Mai in einem Schreiben aufgefordert, 500.000 Mark zu zahlen. Andernfalls drohte er mit einem Anschlag. In Zusammenarbeit mit der Polizei wurde dem Erpresser offensichtlich eine Falle gestellt. Die Summe wurde nun am Donnerstag an der Eisenbahnböschung an der General-Pape-Straße hinterlegt. Das zigarrenkistengroße Päckchen, das in hellbraunes Packpapier eingewickelt war, habe 1.000-Mark-Scheine enthalten. Nach vorliegenden Informationen holte der Erpresser das Geld an der alten Eisenbahnbrücke gegen 21 Uhr ab und verschwand dann spurlos. Fahndungsmaßnahmen in der Umgebung - unter anderem Autokontrollen zwischen Dudenstraße, Löwenhardtdamm, Gontermannstraße, Werner-Voß-Damm, Sachsendamm, Naumannstraße und Kolonnenstraße - seien erfolglos geblieben. Aus Kripo-Kreisen war zu erfahren, daß der oder die Täter offenbar über das teilweise stillgelegte Bahngelände entkamen. (Nun sage noch einer: Verbrechen lohnt sich nicht - jedenfalls wünschen wir dem Herrn/der Dame eine vergnügte Zeit beim Verprassen der Knete! d. säzzer)

Zur Aufklärung der Erpressung setzte die Kripo eine 20köpfige Sonderkommission ein. Nach Ansicht von Experten dürfte es schwierig sein, die Banknoten in Umlauf zu bringen.dpa

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