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Archiv-Artikel

Der Mensch als Ware

betr.: „Zum Dauerrausch verknackt“, taz nrw vom 25. 1. 06

Die [Kürzungen bei den Drogenberatungen in Gefängnissen] passen doch ganz ins Bild dieser neoliberalen Vertreter: Gespart wird da, wo es sich ihrer Meinung nach nicht lohnt zu investieren. Da der Mensch zur Ware verkommen ist, steckt man kein Geld mehr in jene, von denen keine Gewinne zu erwarten sind. Das sind Arme, Kranke, Behinderte, Arbeitslose, Rentner, Ausländer, Kinder und Jugendliche aus sozial schwachem Umfeld – und eben auch Inhaftierte! Alles Überflüssige und Versager, die eigentlich kein Recht auf eine Existenz haben. Auf eine menschenwürdige schon ganz und gar nicht. Um ihnen klar und deutlich zu sagen, wo es lang geht, werden sie zunehmend und öffentlich als Parasiten, Versager, Verlierer oder Schmarotzer diskriminiert. [...]

Warten wir die Debatte um die Sterbehilfe ab! Keine Hüftgelenke ab 70, keine lebenserhaltenden Medikamente mehr ab 65 ...! Es wird einiges auf die Überflüssigen zukommen. Es sei denn, wir Bürger bieten dem zerstörerischen Treiben endlich Einhalt – bevor es zu spät ist! MARY-ANN CHRISTEN-MEYER, Rees

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