■ Der Mars: Bizarrer Nachbar
Wer den Mars erkunden will, muß mit herben Rückschlägen rechnen. Die Russen und die US-Amerikaner starteten ab 1962 jeweils eine Serie von Raumfahrzeugen Richtung Mars. Zu den sowjetischen Sonden „Mars 1 bis 7“ brach oft der Funkkontakt ab, alle Landeversuche von Meßgeräten mißlangen. Die Forscher der USA hatten mehr Glück und funkten bessere Bilder. Landen konnten aber erst die beiden Viking-Flugkörper der Nasa im Jahr 1976. Sie untersuchten den Sand und filmten ihre Umgebung, konnten aber kein lebendes Wesen entdecken.
Der Mars ist halb so groß wie die Erde. Mit seinen kleinen Monden Phobos und Deimos kreist er in 687 Tagen einmal um die Sonne. Die Atmosphäre ist hundertmal dünner als auf der Erde. Fast nur Kohlendioxid wirbelt den allgegenwärtigen Staub auf. Auch etwas Stickstoff und Argon, kaum Sauerstoff und nur 0,03 Prozent Wasser finden sich. Der Mangel an wärmespeicherndem Wasser erklärt auch die extremen Temperaturunterschiede: Am Äquator ist es im Sommer mittags 26 Grad warm, über Nacht fallen die Temperaturen dann auf minus 111 Grad Celsius.
Das war vor vielen Millionen Jahren einmal anders. Damals gab es laut Forschungen Flüsse, vielleicht sogar Meere. Wohin das Wasser und auch die Wärme verschwunden sind und warum, ist unklar. Der Mars könnte durch erlahmenden Vulkanismus erkaltet sein. Denn früher gab es dort gewaltige feuerspeiende Berge, gegen die Vesuv und Ätna wie Pickel wirken – der Olympic Mons zum Beispiel ist über 26 Kilometer hoch. Noch sind Spuren von Wasser festzustellen, zum Beispiel auf der Polkappe aus Wassereis am Nordpol. Die Polkappe im Süden ist ein weiteres Rätsel: Sie besteht aus gefrorener Kohlensäure – Trockeneis, wie es für den Nebel bei Rockkonzerten verwendet wird. rem
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