bremen heute : Der Libero aus dem Theater
Heute wird die shakespeare company von Werder-Trainer Thomas Schaaf gecoacht
Warum holt sich die bremer shakespeare company einen neuen Regisseur?
Peter Lüchinger, Schauspieler: Weil wir ein Stück entwickeln über die Entstehung der Fußballregeln, das am 20. April Premiere hat: „Ein Königreich für einen Ball.“ Und Thomas Schaaf soll uns ein bisschen in die Geheimnisse des Spiels einführen.
Was können Schauspieler von Fußballern lernen?
Es gibt viele Verwandtschaften: das Spielerische, das Überraschende, das Improvisieren, die körperliche Arbeit. Und wir wollen beide unterhalten. Eine gute Vorstellung ist so erfüllend wie ein gutes Spiel.
Können Sie eine ordentliche Schwalbe vormachen?
Ja. Aber wir tun ja immer nur so, als ob wir uns schlagen oder ermorden. Fußball ist zwar ein Spiel, aber es geht ja immer schon ums Eingemachte.
Können Sie verstehen, warum mehr Menschen zu Werder gehen als ins Theater?
Ja, das verstehe ich gut. Da kann man als Zuschauer extrem viel ausleben, was man die ganze Woche nicht ausleben kann. Das ist einfach eine großes, unmittelbares Erlebnis. Und man kann sich direkt mit dem identifizieren, was gerade passiert. Kunst ist immer ein wenig weggerückt.
Spielt die shakespeare company demnächst auch mal im Stadion?
(lacht). Nein. Das Stadion ist dann doch ein wenig zu groß. Das Theater braucht geschützte Räume.
Und welche Position auf dem Platz ist die Ihre?
Die gibt es nicht mehr: Ich wäre gerne der Libero.
Interview: Jan Zier
Ab 12.30 Uhr auf dem Trainingsplatz von Werder Bremen