piwik no script img

Der Humor des Hymens

Wahrheit-Forscher entdecken jungfräuliche Komik

BERLIN taz ■ Die Wahrheit-Humorforscher trauten ihren Augen nicht. An dieser Stelle hätten sie Humor am allerwenigsten erwartet. Bei der wöchentlichen Lektüre der Genitalzeitschrift Bravo stießen sie in der Rubrik „Love & Sex“ auf das Bekenntnis von Cindy, 14: „Mein Hymen ist komisch“. Jungedi! Was macht das Häutchen denn Komisches? Zoten erzählen? Grimassen schneiden? Kichern beim Kitzeln? Slapstickeinlagen im Slip? Nein, nein, das ist gar nicht komisch. Wieder einmal haben die Wahrheit-Humorforscher alles vollkommen falsch verstanden. Was ihnen die Schamesröte ins Gesicht treibt und das Bekenntnis hervorlockt: Nie wieder schlüpfrige Anspielungen! Schließlich gibt es eine alte Regel: Witze untenrum sind meist einfach dumm. Es sei denn, man beweist das Gegenteil. Und ein bisschen gackern darf man über so viel jungfräuliche Komik.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen