: Der Höhlenkundler
Das Museum für Asiatische Kunst in Berlin-Dahlem besitzt die bedeutendste Sammlung zentralasiatischer Kunstschätze. Diesen Reichtum verdankt es in erster Linie dem Einsatz des Indologen Albert Grünwedel (1856 bis 1935), der in den Jahren 1904 bis 1922 Direktor der Indischen Abteilung des Museums für Völkerkunde war. Ende des 19. Jahrhunderts wurden Wissenschaftler durch Reiseberichte aus Ost-Turkistan auf die Schätze versunkener Kulturen im Gebiet der nördlichen Seidenstraße aufmerksam. Grünwedel unternahm zu Beginn des 20. Jahr-hunderts mehrere „Turfanexpeditionen“. Dabei ließ er mitunter ganze Fresken aus buddhistischen Höhlen herausmeißeln und nach Europa transportieren. Die Ausbeute seiner Expeditionen findet sich in der Turfansammlung des Museums. Die Ausstellung „Auf Grünwedels Spuren. Restaurierung und Forschung an zentralasiatischen Wandmalereien im Museum für Asiatische Kunst in Berlin Dahlem“ dokumentiert neben der Lebens- und Expeditionsgeschichte Grünwedels auch die Restaurierung, die seit 1998 an der weltberühmten Turfansammlung vorgenommen wurde, darunter viele Wandmalereien aus der „Höhle der 16 Schwertträger“ aus dem 5. Jh. n. Chr. Die Malereien dieser Kulthöhle mit ihren buddhistischen Verehrungsszenen kann man in der Ausstellung jetzt im Zusammenhang ansehen. TCB
■ „Auf Grünwedels Spuren“: Museum für Asiatische Kunst, Lansstraße 8. Ab Samstag, 11 Uhr. 6/3 Euro