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Der Bundespräsident und die KreditaffäreUnion baut eine Burg Bellevue

Die CDU-Spitzen erklären die Kreditaffäre von Christian Wulff für beendet. Und der Präsident? Hält eine Weihnachtsansprache, in der er die Affäre nicht erwähnt.

Die Weihnachtsansprache bleibt bei Christian Wulff Weihnachtsansprache. Das Wort "Kreditaffäre" hat da nichts zu suchen. Bild: dapd

BERLIN taz | Noch Anfang der Woche herrschte eisiges Schweigen in der Union angesichts der Kreditaffäre des Bundespräsidenten. Kaum ein führender Christdemokrat wollte Christian Wulff verteidigen, nur die, die qua Amt mussten, äußerten sich – etwa Generalsekretär Hermann Gröhe. Doch nach der Entschuldigung Wulffs meldeten sich am Freitag gleich mehrere Spitzenleute zu Wort. Mit immergleichem Tenor: Jetzt muss aber Schluss sein.

Finanzminister Wolfgang Schäuble verlangte beispielsweise mehr Zurückhaltung. Die heftige Debatte sei eine Belastung für das Amt des Bundespräsidenten, sagte er der Bild am Sonntag.

"Wir haben ein hohes Interesse daran, dass das Amt unbeschädigt bleibt." Seine Kabinettskollegin Annette Schavan forderte in der Welt am Sonntag ein Ende der Debatte.

Wulff habe "Informationen gegeben und sich entschuldigt", sagte die Bildungsministerin. "Jetzt sollten wir zu dem zurückkehren, was wirklich wichtig ist." Der Fraktionsgeschäftsführer der Union, Peter Altmaier, betonte, Wulff habe mit seiner Aussage einen Schritt auf seine Kritiker und die BürgerInnen zugemacht.

"Wenn kein neuer Vorwurf kommt, ist Wulff durch"

Über die Weihnachtsfeiertage, so die Hoffnung der Parteistrategen, wird die aufgeregte Debatte einschlafen, weil sich Journalisten und Opposition lieber der Familie widmen als der Präsidentenjagd. Und im Januar, wenn der Landtag in Niedersachsen mit der mühseligen Aufklärung der Details beginnt, wird in den Medien längst eine neue Sau durchs Dorf getrieben.

"Wenn jetzt kein substanziell neuer Vorwurf mehr kommt, ist Wulff durch", sagt ein CDU-Mann. Während neue Details zu seiner Amtszeit als Regierungschef Niedersachsens öffentlich wurden, versuchte Wulff im Schloss Bellevue Normalität zu suggerieren.

Wie in jedem Jahr schickte das Präsidialamt den Text seiner aufgezeichneten Weihnachtsrede herum, die heute im Fernsehen ausgestrahlt wird. Darin betont er etwa den Wert Europas. Außerdem äußert er seine Abscheu über die rechtsextremen Terrormorde und fordert die BürgerInnen zu stärkerem Zusammenhalt auf. "In unserem Land gibt es keinen Platz für Fremdenhass, Gewalt und politischen Extremismus." Seine Affäre erwähnt Wulff in der Rede mit keinem Wort.

Die Opposition verlangte nach Wulffs Erklärung weitere Aufklärung. SPD-Fraktionsvize Hubertus Heil sagte in der ARD: "Nach dem Motto ,Schwamm drüber' geht es jetzt nicht." Zwar sei zu begrüßen, dass sich Wulff endlich selbst geäußert habe. Aber: "Es ersetzt keine Aufklärung in der Sache." Damit der Präsident sein Amt unbefangen ausüben könne, müssten alle rechtlichen Zweifel und offenen Fragen ausgeräumt werden. Ähnlich äußerten sich die Grünen.

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17 Kommentare

 / 
  • L
    Lope

    Da steht er nun vor kreuzbraver Weihnachtskulisse und präsentiert sich gestenmäßig eindeutig als Merkel-Plagiat, unser Amigo der Bundespräsident. "...keinen Platz für Fremdenhass, Gewalt und politischen Extremismus." Was ist mit Bestechung, Vetternwirtschaft und Steuerhinterziehung? Bloss nicht ins nächste Fettnäpchen treten. Ein tolles Beispiel für sein Verständnis von Zusammenhalt hat er uns bereits persönlich gegeben. Wer braucht einen Bausparer, wenn der alte Spezi zu besseren Konditionen aushelfen kann? Still uns starr ruht an Weihnachten eben manchmal auch Bellevue.

  • WB
    Wolgang Banse

    CDU Spitzen besitzen nicht die Legitimation Kreditaff#äre für beendet zu erklären

    Die CDU Spitzen wollen die Kreditaffäre von Christian Wulff für beendet erklären,um Ruhe in das Bundespräsidalamt,in das Amt des Bundespräsidenten in den Unions-Parteien zu bringen.

    Die Kreditaffäre muss nahtlos aufgedeckt werden.

    Einen Präsidenten im Amt zu behalten wie es die Uniopns-Parteien versuchen,im Bezug auf die Kreditaffäre schadet schließlich auch die Unions-Parteien.

    Mit seiner gehaltenen Weihnachtsansprache an die Nation hätte Christian Wulff die Chance gehabt,zugleich seinen Rücktritt zum Jahresende 2011 zu erklären.

    Ein Aufatmen wäre durch die Nation gegangen.

    Kardinal Meisner liest Wulff die Leviten,legt ihm den Rücktritt nahe.Als gläubiger Christ,hier katholisch ist er bereits in Ungnade gefallen im Bezug auf seine Scheidung.Jetzt durch die Kreditaffäre.Auch als Katholik sollte er sewinen Austritt aus der Katholischen Kirche erklären,im Bezug auf seine Glaubwürdigkeit und auf die 10 Gebote.Auf einen mehr oder weniger in der Kirche kommt es auch nicht mehr an.

    Wulff sitzt ab und aus und klebt am Amt,aus welchen Gründen auch immer.

    An den beiden zurück getretenen Bischöfinnen Käßmann und Käßmann sollte er sich ein Beispiel nehmen.

  • R
    RLS

    Noch einmal RLS

     

    Es gibt Menschen die heute Spenden,

    diese glauben sie tuen ihren Mitmenschen etwas Gutes.

     

    Sie tuen ihnen nichts Gutes.

    Gutes tut man, wenn man ihnen hilft ein System zu schaffen,

    in dem sich jeder selbst helfen kann.

    In dem er nicht mehr von Spenden anderer abhängig ist.

     

    Dass Spenden soll nur dass Gewissen beruhigen,

    weil man so weiter leben will wie bisher.

  • R
    RLS

    Es ist Weihnachten

     

    Ich kann mir auch dieses Jahr alles leisten,

    was ich für meine Bedürfnisse brauche.

    Ich kann meine Freunde und Bekannten,

    die Geschenke geben, die ich Ihnen geben möchte.

     

    Aber ich weiß, viele Menschen können dass nicht mehr in diesem Land,

    und es kommen immer mehr Menschen in diese Lage.

     

    Dann kommt am Weihnachten der Zorn in mir hoch,

    denn ich bin der festen Überzeugung,

    dass es genug gibt, für jedermanns Bedürfnisse.

     

    Dann kann ich solche Menschen wie unseren Bundespräsidenten.

    und unsere Abgeordnete von SPD und CDU nicht mehr ertragen.

    Und ich verstehe diese Gesellschaft nicht mehr,

    die diese Leute noch erträgt.

     

    Wenn Herr Bundespräsident Wulff noch nach irgendwelchen Werten lebt,

    dann wird er in nächster Zeit zurücktreten, denn er wird dann wissen, dass er dieses Amt nicht mehr weiterführen kann.

    Will er dieses Amt weiterführen, wissen wir was seine Entschuldigung wert war.

     

    Statt`s über den Bundespräsidenten herzuziehen sollte man sich bei der SPD schämen, was sie in Deutschland angerichtet hat.

    Mit dieser Regierung kann es nicht lange mehr weitergehen.

    Frau Angelika Merkel taugt genau so wenig als Bundeskanzlerin,

    wie Herr Wulff als Bundespräsident.

    Und eine SPD, geführt von Herrn Steinmeier oder Herrn Steinbrück ist mir jetzt schon unerträglich.

    Sollte der Name SOZIAL kein Etikettenschwindel sein, dann darf man dort nur noch Personen wie Ottmar Schreiner der die Hartz4 Gesetze nicht mitgetragen hat, uns als nächsten Bundeskanzler vorstellen.

     

    Der einzige Lichtblick in diesem Jahr sind die Medien,

    die Leute die sie uns die ganze Zeit als die Elite präsentiert haben,

    stellen sie uns jetzt im wahren Licht da.

    Jetzt liegt es an uns, daraus dass richtige zu machen

    Ich hoffe die Medien gehen diesen eingeschlagenen Weg weiter.

     

    Die ganze Welt ist im Umbruch.

    Menschen lassen sich diese Zustände nicht mehr gefallen.

    Ich hoffe dass dieser Umbruch auch in unserem Land passiert,

    denn man muss nicht immer erst den Wagen an die Wand knallen,

    um Dinge zu verändern.

     

    Menschen die sich für Mensch, Tier und Umwelt einsetzen,

    sollten wir in die richtigen Positionen bringen.

    Man erkennt diese Menschen danach, wie sie Leben, nicht danach, was sie sagen. Dies ist gerade heute wichtig, den wir haben eine Gesellschaft voller Schwätzer, keine die Arbeiten und Handeln will.

    Menschen die den Mammon lieben, taugen in solche Positionen nichts,

    dass waren die Lehren des Mannes, den wir heute feiern,

    die uns aber schwer fallen auch danach zu leben.

    Es liegt an uns ob Geld die Welt regiert, und sie weiter zerstören darf!!!

     

    Noch eine Aussage von H. D. Thoreau

     

    Ich kann nicht ständig gegen dass Unrecht kämpfen,

    dazu fehlt mir die Zeit, denn ich muss auch mein eigenes Leben leben.

    Aber ich muss nicht daran teilnehmen.

  • B
    Berner

    Ich verfolge die Debatte nun auch seit längeren. In den Online-Abstimmungen, wo mal gleich 5stellige Teilnahmen zu sehen sind, wollen aber mindestens 80% seinen Rücktritt, seltsam gelle? Auch witzig, lt. repräs. Umfrage wollen 75% das er im Amt bleibt, aber 50% haben das Vertrauen in Wulff verloren. Das heißt also im Klartext, ein erheblicher Teil der Menschen will einen Präsidenten, dem sie nicht mehr Vertrauen, obwohl doch Vertrauen das mit Abstand größte Kapital eines BP ist.Diese Leute sagen also, ich vertraue Herrn Wulf nicht mehr, ich glaube nicht mehr was er sagt, aber er ist dennoch ein guter Präsident. Wer will uns denn nun schon wieder verarschen?

  • VR
    Volker Rockel

    Die Gier nach politischen Ämtern, nach Mandaten und nach politischer Macht scheint innerhalb der „Politikerkaste“ dazu angetan zu sein, die Grenzen "zwischen erlaubt und nicht mehr erlaubt" total verschwimmen zu lassen.

     

    Schlimm dabei ist, dass bei "(moralischen) Verfehlungen" von Amts- oder Mandatsträgern, ein Art kollektiver Reflex in den Politikerkasten der jeweiligen Partei einsetzt, der dieses (Fehl-)Verhalten auch noch versucht zu entschuldigen.- Das war bei zu Guttenberg zu beobachten und gleichfalls bei Koch-Mehrin;- und bei Wulff drängt sich der Eindruck auf, dass dieses in einem anderen Zusammenhang genauso ist!

     

    D.h., es scheint in diesen Parteien auch inzwischen an jeder moralischen Instanz zu mangeln, die sich die Fähigkeit bewahrt hat (Fehl-)Verhalten – für die Öffentlichkeit nachvollziehbar – angemessen kritisch zu würdigen.

     

     

    Eigentlich müßte sich die Politik doch konkret der Frage stellen, warum sie sich im Ansehen der Bürger immer mehr Nullpunkt nähert und inzwischen nahezu jedes Vertrauen verspielt hat?

     

    Aber hier scheint das Verhalten der Politikern dem Verhalten der Lemminge zu gleichen;- man macht einfach so weiter und stürzt sich ggf. auch noch sehenden Auges in den Abgrund!- Das dabei auch eine ganze Nation mitgerissen wird, interessiert nicht die Bohne.

     

     

    Und so läuft unser demokratisches System immer mehr Gefahr zu einem Selbstbedienungsladen von wirtschaftlichen Interessen zu werden, in dem sich offensichtlich auch die Politik nicht mehr zu schade ist, sich gleichfalls „ihren Teil“ auf die eine oder andere Art und Weise zu holen!

     

    Wenn es so etwas wie eine „Hannover-Connection“ geben sollte (und da hege ich persönlich keinen Zweifel!), dann drängt sich der Eindruck auf, dass diese „Hannover-Connection“ nur beispielhaft für ein Selbstbedienungssystem steht das sich längst überall in Deutschland etabliert hat, wo wirtschaftliche Interessen von Unternehmen und Unternehmern auf persönliche Interessenlagen von Politik und Politikern stoßen.- Und man ist geneigt für sich festzustellen, dass es offenbar auch einen Zusammenhang geben könnte zwischen dem das Grad der politischen Befähigung und der Charakterstärke einzelner Politiker?

     

    Zweifelsohne lehrt uns die politische Gegenwart in diesem unserem Lande (beispielhaft steht der derzeitige Umgang mit der „Euro-Krise“), dass zweifelsfreie politische Befähigung (man könnte es auch als politische Erstklassigkeit bezeichnen!) ein rares Gut geworden ist!

     

    Offensichtlich müssen wir uns als Bürger jetzt auch noch mit dem Gedanken vertraut machen, dass ein Teil der Politikerkaste noch nicht einmal mehr den grundsätzlichen charakterlichen Ansprüchen zu genügen vermag;- die man zumindest voraussetzen müßte, wenn man sich schon als Bürger mit einem Grad politischer Befähigung von einzelnen Politikern zufrieden geben muss, die mehr oder weniger einer „zweit- und drittklassigen“ politischen Befähigung gleichzusetzen ist!?

  • RM
    Regine Metes

    Wie setzt man in Deutschland Prioritäten?

    Werden sie dadurch gsetzt, indem man den Bundespräsidenten unter Druck setzt wegen eines Privatkredits, den man an solchen nicht anerkennen möchte?

    Es gibt ganz anderes: und das ist richtig böse und gefährlich: wenn Waffen aus der Bundeswehr: sprich Raketen und tonnenweise Sprengstoff als illegale Fracht nach Süd-Korea geliefert werden sollen, just in dem Moment, wo der Machtwechsel in Nord-Korea stattfindet.

    Dieser Dampfer ist entdeckt worden. Dieser Dampfer war der Versuch, einen Putsch gegen Nord-Korea zu initiieren.

    Das muß geklärt werden: wer steht hinter dieser illegalen Tat, die noch rechtzeitig aufgeklärt worden ist? Eine solche Denkungsweise ist das blanke Gift für den Rechtsstaat und muß bestraft werden: denn diese Art des Denkens bedroht den Weltfrieden.

  • V
    vic

    Wulff it offenbar fest entschlossen, das abtropfen zu lassen.

    Und die alten Freunde warnen schon wieder davor, "das Amt nicht zu beschädigen". Als ob Wulff das nicht schon selbst besorgt hätte.

    Gründlich besorgt.

  • DA
    Die Alm und Die Burg bei Pro7

    Die vielleicht kommende Rezession erwähnt er auch nicht, oder ?

    Vielleicht erklärt er über seinen Sprecher oder Anwalt, das er für den bisher warmen Winter verantwortlich ist. Oder auch nicht.

     

    Ämter kann man auch von innen mit unpassenden Amtsträgern kaputt machen.

    Der Wert einer Schwarzwälder Kirschtorte wird ja nicht von der Lebensmittelkontrolle beschädigt, sondern davon, wenn man die Sahne nicht kühlt oder die Kühlkette nicht einhält.

    Die Würde des Döners wird nicht von der Lebensmittelkontrolle bedroht sondern wenn man Gammelfleisch reintun.

    Fehler können auch innen drin stecken. Wer natürlich republikanisch anführer-hörig ist und z.b. wie ein Walrudel an den Strand schwimmt und stirbt, wer an die Unfehlbarkeit des Papstes glaubt und die Lupenreinheit von Putins Demokratie, der darf Kritik an Ämtern nicht zulassen. Egal was der Amtsträger getan hat. Denn "das muss man selber wissen", obwohl gestern in der Zeitung stand, das Lehrer in NRW laut Verwaltungsvorschtift nicht einmal selbstgemalte Bilder geschenkt kriegen dürfen! Als Ministerpräsident gilt das ja wohl erst recht und milliardenfach stärker.

  • R
    robby

    "Die CDU-Spitzen erklären die Kreditaffäre von Christian Wulff für beendet."

     

    Das erinnert mich spontan an die Rede von Goerge W. Busch auf dem Flugzeugträger im Persischen Golf.

     

    Nur von Wunsch-Reden erledigt sich sowas nicht.

  • D
    Dietzgen

    So oder so ähnlich stelle ich mir die Weihnachtsansprache vor, die notwendig gewesen wäre, aber leider hat wohl irgendjemand im Schloß das Manuskript verlegt - oder es fehlte einfach die nötige Einsicht und der dazu passende Mut- schade.

     

     

    Weihnachtsansprache 2011 von Bundespräsident Christian Wulff am 25. Dezember 2011 im Schloss Bellevue:

     

    Fröhliche Weihnachten, liebe Wutbürgerinnen und Wutbürger!

     

    In diesen festlichen Tagen nehmen wir uns Zeit für Menschen, die uns wichtig sind. Wir freuen uns über Schecks, Überweisungen und Spenden.

     

    Wir spüren: Wir gehören zusammen. Wir stützen einander. Wir sind einander verbunden.

     

    Zusammenhalt, Verständigung, Miteinanderauskommen: Das brauchen wir in unseren Familien, in unserem privaten Leben und in unserer ganzen Gesellschaft.

     

    Gastfreundschaft, Kreditwürdigkeit, Unterstützung: All das geschieht nicht von allein. Dafür muss man etwas tun. Unsere Gesellschaft lebt von denen, die sehen, wo etwas gebraucht wird, die nicht dreimal überlegen, ob sie sich einsetzen und Finanzierungen übernehmen.

     

    Einige dieser Menschen habe ich heute Abend ins Schloss Bellevue eingeladen. Sie haben sich in diesem Jahr besonders für mich, mit anderen gemeinsam eingesetzt. Aus absolut durchsichtigen Gründen und Motiven. Obwohl sie alle verschieden sind, liegt es an ihnen und an vielen anderen, die so handeln wie sie, dass unser Leben angenehmer wird: durch kleine, kostenlose Anzeigenkampagnen, gemeinsamen Ferienaufenthalten, oder günstige Flüge und zinsgünstige Kredite.

     

    Der Staat kann im Rahmen seiner Möglichkeiten Menschen in Not finanziell unterstützen. Aber jemandem Mut zusprechen, jemandem auf die Schulter klopfen, jemandem die Hand reichen: Dafür braucht es Menschen, für die Geld keine Rolle spielt. Dafür braucht es Menschen wie Carsten Maschmeyer oder Egon und Edith Geerkens.

    Menschen, die sich in ihren Dunstkreis um uns Politiker kümmern,

    auch gerade um die solche mit momentan eingeschränkten finanziellen Möglichkeiten ,

    wodurch sie von Anfang an wie selbstverständlich dazugehören.

     

    Menschen, die Verständnis haben, einfach so, weil es für sie normal ist, eine Freude zu bereiten, hilfreich zu sein und später ein wenig persönlichen Gewinn daraus zu ziehen.

     

    Menschen, die sich für mich engagieren, alleine, anonym oder im Chor – es ist für mich und meinesgleichen gut zu wissen: Auf die ist immer Verlass- solange die Presse nichts davon

    erfährt.

    Menschen, die sich mit anderen zusammentun, um meine Ideen zu verwirklichen. Die sich zur Verfügung stellen, weil sie sich für ihre Interessen, für ihre Geschäfte, für unser gemeinsames, elitäres Wohlergehen verantwortlich fühlen.

     

    Wer sich so engagiert, bekommt viel von mir zurück. Darauf mein Ehrenwort. Versprochen.

    Ehrenmänner leben übrigens auch besser.

     

     

     

     

     

     

    Unsere Gesellschaft ist frei und bunt: Wir leben in verschiedenen Lebenswelten, wir sind unterschiedlich, was unsere Herkunft angeht, unsere Ansprüche, unsere Erwartungen und unsere Träume vom Glück.

     

     

    Damit ich in einer Gesellschaft aus so vielfältigen Menschen Bestand habe, brauche ich vor allen Dingen: finanzielle Möglichkeiten und Diskretion. Dafür gebührt ihnen meine Anerkennung, sowie diverse Gegenleistungen über die ich aber nicht öffentlich sprechen werde.

    Deshalb fordere ich Respekt vor denen, die mir dabei behilflich sind, auch und gerade von den Medienvertretern.

     

     

     

    Jeder muss wissen: Ich gehöre dazu, ich werde gebraucht, ich bin wichtig. Es kann sich also lohnen mein Freund zu sein.

     

    Zusammenhalt, Verständigung und Miteinanderauskommen: leben und leben lassen. Das gilt auch für die Beziehungen zu all unseren Partnern in der Welt. Ich werde auch im Ausland hoch geachtet. Meine einnehmende Art, meine Empfänglichkeit gegenüber großen und kleinen Geschenken wird geschätzt. Das immer wieder zu erleben, ist eine beglückende Erfahrung meiner Begegnungen mit Gästen hier und bei unseren Reisen ins Ausland.

     

     

    Von Weihnachten geht die Botschaft des Friedens und der Zuversicht aus. Was vor 2000 Jahren auf den Feldern von Bethlehem als Gruß der Engel an die Hirten erklang, das ersehnen wir uns auch heute: Friede auf Erden, ein eigenes Dach über dem Kopf und immer ein Platz bei gut betuchten Freunden überall auf der Welt.

     

    Zu Weihnachten wünsche ich uns allen eine tragende Gemeinschaft – eine Familie und Freunde, die uns Geld und Einfluss bedeuten. Lassen Sie uns immer wieder neu finden, was uns miteinander verbindet und gegenseitig hilft.

     

    Das fängt im Kleinen an.

     

    Im Weihnachtsbaum hier hängen Sterne, auf die ich meine Wünsche geschrieben haben. Wissen Sie, was ich gerne am meisten hätte? Mehr Einkommen, mehr Wichtigkeit und noch mehr Einfluss. Das wünschen sich meine Kinder übrigens auch.

    Nehmen wir uns also das, was uns zusteht.

     

    Für all die anderen hat meine Frau ein Backrezept für preiswerte Weihnachtsplätzchen gefunden, das wir ihnen gerne bei Einsendung eines frankierten Rücksendeumschlags zukommen lassen möchten.

     

    Ihnen allen wünschen meine Frau und ich ein frohes Fest und dann ein gutes, erfülltes Neues Jahr 2012.

  • BF
    Brigitte Flachmann

    Seine Parteifreunde Merkel und Co haben Wulff nur aus 2 Gründen in das höchste Staatsamt lanciert:

    1. um ihm zu ermöglichen, seinen aufwändigen Lebensstil zu finanzieren

    2. um ihn - was noch viel verwerflicher ist - nachhaltig vor den juristischen Folgen seiner schweren Rechtsverletzungen als Nds. Ministerpräsident zu schützen und einen Skandal zu vermeiden.Gegenleistung: ein willfähriger Bundespräsident, der nicht stört. Leider wird Herr Wulff nun von seiner Vergangenheit eingeholt.Der Rücktritt ist nur noch eine Frage der Zeit.Das Amt des Bundespräsidenten hat bereits schwersten Schaden genommen und wird noch viel schlimmer beschmutzt werden.Im Prinzip könnte es abgeschafft werden. Alternativvorschlag: Im Schloss Bellevue einen Pappkameraden aufstellen! Der ist nicht nur viel billiger für uns Steuerzahler, sondern vor allem glaubwürdiger!!!

  • K
    Konrad

    Naja, aber die "Affäre" Wulff ist auch irgendwie durch. Er hat zu verbilligtem Zins einen Kredit erhalten und bei Freunden Urlaub gemacht. Alles nicht unbedingt rühmlich für einen Volksvertreter, aber deswegen zurücktreten zu müssen?!

    Entscheidend wird jetzt sein, ob die Medien ihren Jagdinstinkt verlieren oder ihn beibehalten. Wenn sich keine neue Sau findet, die durchs Dorf getrieben werden kann, könnte es durchaus sein, dass Wulff noch zurücktreten muss.

     

    MFG

  • M
    Marvin

    Das gottverdammte "hohe Amt"... !

     

    Da könnte die Bundesversammlung also demnächst Rochus Misch zu Wulffs Nachfolger erklären & Merkel wie Gröhe würden nach drei Tagen Rummosern der bolschewistischen Opposition völlig zu Recht einen Schlussstrich fordern, um das gottverdammte "hohe Amt" in seinem hehren Ansehen nicht durch rote Hetze zu verpesten...!

     

    Ein jeder Mensch, der kontroverse Worte spricht, der kontroverse Dinge tut, sollte in einer Demokratie damit rechnen, dass sich Leute finden, die diese unanständig finden. Selbst Nationalheilige wie Schmidt finden sich irgendwann in Nischenartikelchen kritischen Worten ausgesetzt, wenn sie Diktaturen "nach ihrer Facon selig werden" lassen wollen.

     

    Man bedenke - Der Spruch beschrieb einst Toleranz zwischen protestantischen und katholischen Christ*innen!

  • HH
    Helmut Hoffmann

    Ich höre das heutzutage immer häufiger...

    Jemand hat sich entschuldigt.

    Mach etwas schlimmes, böses, und entschuldige dich anschließend.

     

    "Hiermit entschuldige ich mich!"

     

    Aber so funktioniert das nicht.

    ...man muß schon um Verzeihung bitten!

     

    Entschuldigung hat man erst, wenn einem verziehen wurde.

     

    Man kann sich nicht selber entschuldigen...

  • NF
    Norbert F. Schaaf

    Da soll doch noch mal einer sagen, der Herr Bundespräsident täte nicht das Geringste, um seine Eigenheim-, Kredit-, Buch- und Urlaubsaffären aufzuklären. Da tut man ihm sehr Unrecht – er tut das Geringste. Okay, man sollte sich aus dem Diskussionskrieg um Chr. Wulffs Skandale und Skandälchen zurückziehen – wenn dann die Voraussetzungen dafür geschaffen worden sind. Diese Bringschuld des Deutschen Bundespräsidenten zur Aufklärung ist freilich derzeit noch offen. NFS-Facebook

  • WB
    Wolfgang Banse

    CDU maßt sich an

    Nicht die CDU hat das Sagen,was die Kreditaffäre von Christian Wulff derzeitiger Bundespräsident der Bundesrepublik-Deutschland für beendet erklärt wird,sondern der Souverän der Bürger dieses Staates.Wer einmal unglaubwürdig gewordebn ist,dem glaubt man nicht ein zweites Mal.

    In der katholischen Kirche ist Christian Wulff in Ungnade gefallen,im Bezug auf seine Ehescheidung.

    Kardinal Meisner liest Wulff,dem Katholiken die Leviten und legt ih n indirekt den Rücktritt nahe.

    Hsat der Katholik Wulff im Bezug auf die Kreditaufnahme und dessen Leugnung den Rosenkranz gebetet von der ersten bis zur letzten Peröle?

    Hat er bei einem katholischen Geistlichen gebeichtet?!Christian Wulff wie hält man es denn mit dem Gehorsam zur Kirche,zur katholischen Kirche?Ein Christ,hier katholisch als Staatmann der negativ in die Schlagzeilen geraten ist aus eigenen Verschulden belastet auch die katholische Kirche in Deutschland und nicht nur diese sondern auch das Amt des Bundespräsidenten

    Herr Wulff treten Sie vom Amt des Bundespräsidenten zurück und ziehen sie auch als katholischer Christ die Konsequenzen im Bezug mit einen Austritt aus dieser.