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■ KommentarDer Bremer an sich

Der Bremer als solcher — was könnte man als Zugereister vom Leder ziehen! Dröge, daß es staubt, steif und was nicht alles! Und jetzt haben wir's sogar amtlich. Der Bremer an sich ist Vereinsmeier, liberal und hält die Kritikfähigkeit hoch. Aber was sagt uns das? Liegt's vielleicht doch am Bremer an sich, daß die Stadt hinten nicht mehr hochkommt?

Die Untersuchung hat doch Lücken. Gerne hätten wir den Befund gelesen über die Bremer Unternehmerschaft, die in den letzten zwanzig Jahren noch jeden Trend verschlafen hat. Wo sich Unternehmer anderswo Gedanken machen, wie sie die autofreie Innenstadt zum positiven Standortfaktor für ihr Marketing definieren, da kämpfen die Bremer Kaufleute für das Auto. Guten Morgen! So weltoffen das Image dieser Stadt sein mag, so bräsig ist die Riege in den Chefsesseln.

Vielleicht ist das ja die Klammer zwischen Bevölkerung und Chefetage und der Sinn der Untersuchung: Der Bremer ist Vereinsmeier, selbstbezogen, der Bremer bleibt lieber unter sich. Gerne würde der Zugereiste über den Bremer an sich vom Leder ziehen — nur kennt er kaum einen. Leider trifft der Zugereiste immer nur auf seinesgleichen. Jochen Grabler, Oggersheim

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