Denkmalschutz für Trude Herr

KÖLN taz ■ Nachdenklich blickt Hilde Schmitz auf die rost-rot leuchtende Stahlkonstruktion im Park am Stollwerck in der Kölner Südstadt. „Es tut schon weh, die Trude so zu sehen“, sagt sie. Trude – das ist Trude Herr, und Hilde Schmitz ist einer der größten Fans der 1991 verstorbenen Kölner Sängerin und Schauspielerin. Seit 2002 steht im Park am Stollwerck ein Denkmal für Trude Herr – allerdings in unfertigem Zustand.

Schätzungsweise 3.000 Euro für Gravur und abschließende Glasur fehlen noch. „Wir wollen das Denkmal endlich vollendet sehen“, sagt auch Franco von den „Magic Street Voices“, der Hilde Schmitz bei ihrem Engagement unterstützt und Kölner Bürger und Unternehmen zum Spenden mobilisieren will.

Nach langem Wirken des Trude-Herr-Fanclubs wurde das Denkmal im August 2002 unter den Augen der Kölner Prominenz feierlich enthüllt. Fast 70.000 Euro hatte die Konstruktion des Künstlers Elmar Schulte gekostet, für die noch fehlende Gravur und die abschließende Glasur hatten sich laut Franco „haufenweise namhafte Spender“ gemeldet.

Doch bis heute hat sich nichts getan. Die Spender wollten auf einmal nichts mehr von ihrem Engagement wissen, so Franco. Namen möchten weder er noch Hilde Schmitz nennen, denn „es geht nicht darum, Leute anzuklagen, sondern endlich das Denkmal abzuschließen“, so Franco. „Es geht vor allem um die Ehre von Trude, einer der größten Töchter der Stadt.“

Wer das Engagement von Hilde Schmitz und den „Magic Street Voices“ unterstützen und gleichzeitig ein wenig Trude-Herr-Atmosphäre schnuppern will, sollte mal im Hotelrestaurant „Heinzelmännchen“ (Hohe Pforte 5-7) vorbeischauen. Dort, wo die Sängerin selbst in jungen Jahren kellnerte, wird seit einigen Wochen der Trude-Herr-Fanclub mit regelmäßigen Veranstaltungen wiederbelebt. „Da steht auch ein großes Sparschwein“, fügt Hilde Schmitz lachend hinzu. CHRISTIAN STEIGELS

Infos über Spendenmöglichkeiten bei Hilde Schmitz, Tel. 0221/3405793 oder Franco, Tel. 0221/361483, E-Mail: office@loy-projects.de