… David Lynch?
: Den Teufelsberg unbesiegbar

David Lynch geht gerne merkwürdige Wege. In seinen Filmen passiert es des Öfteren, dass sich sonst verlässliche Kategorien wie Zeit und Raum plötzlich auflösen und das Ende wieder zum Anfang wird. Ähnlich rätselhaft wirkt auch das Projekt, das der Regisseur jetzt in Berlin verwirklichen möchte: Zusammen mit der Maharishi Weltfriedensstiftung will er – wie passend – auf dem Teufelsberg ein spirituelles Ausbildungszentrum für „Transzendentale Meditation“ eröffnen. Der Name: „Universität unbesiegbares Deutschland“.

Lynch glaubt offenbar, dass mit der Meditation ganze Nationen von Krieg und Aggression, von stressbedingten Krankheiten und Süchten befreit werden können. Seit Anfang Oktober tourt er durch Europa und wirbt für seine Ziele. Hierzulande kommt das nicht gut an: Mit der angeblichen Unbesiegbarkeit Deutschlands haben sich schließlich schon ganz andere hervorgetan.

Der Protest ließ nicht auf sich warten: Bei der Vorstellung des Projekts in der Urania buhten nun Besucher den von David Lynch mitgebrachten Guru aus. Sektenbeauftragte warnen davor, dass diese Meditationsart bei jungen Menschen zu „Persönlichkeitsauflösungen“ führen könne. Die Bezirksbürgermeisterin von Charlottenburg-Wilmersdorf kündigte an, einen entsprechenden Bauantrag nicht zu genehmigen. Wieder ist es wie im Film: Lynch steht am Ende ganz am Anfang. ALL

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