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Den Halligen droht der Ausverkauf

Die Bedrohung durch den blanken Hans sind sie gewöhnt. Doch nun droht den Halligen vor der schleswig-holsteinischen Westküste eine ganz andere Gefahr: der „Ausverkauf“. Auf Hooge, der größten der Halligen, gehören bereits 14 von 45 und damit fast ein Drittel der Häuser Städtern, die es nach malerisch gelegenen Zweitwohnungen gelüstete. Auf Langeneß sind es fünf von 27, auf Oland zwei von sieben. Auf Gröde, mit seinen nur 16 Menschen, steht jetzt erstmals ein Objekt als Zweitwohnsitz zur Disposition.

Die Gesetze des Immobilienmarktes haben die Preise für die wenigen Hallig-Häuser über die Millionen-Grenze getreiben; Summen, die von kapitalkräftigen Festländern, nicht aber von Halligfamilien aufzubringen sind. Aber bei den Sturmfluten in Herbst und Winter, wenn die Halligen häufig „Land unter“ melden, wird hier jede Hand gebraucht – in der Nachbarschaftshilfe, im Küstenschutz, bei der Feuerwehr. Die zarten Hände der Zweitwohnungsbesitzer aber fehlen dann.

Der Kreis Nordfriesland sucht derzeit nach Strategien gegen den Ausverkauf durch gezielte Einzelförderung aus Mitteln für Dorferneuerung oder Existenzgründung zum Beispiel. Für den Hausverkauf auf Gröde zeichnet sich erstmals eine solche Lösung ab: Eine junge Familie von der Nachbarhallig soll mit Hilfe solcher Zuschüsse zu Hausbesitzern auf Gröde werden.

Heike Wells

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