: Demokratische Lapalien?
■ Betr.: "Litauer an der Urne", taz vom 11.2.91
betr.: „Litauer an der Urne“,
taz vom 11.2.91
Die Mehrheit der Bewohner Litauens hat sich dieses Wochenende für die Eigenständigkeit ihres Landes ausgesprochen. Auf was will man also noch warten? Der Wunsch nach Eigenständigkeit ist mehr als berechtigt, die militärischen Übergriffe Moskaus zeigen die Dringlichkeit der Lage. Die diplomatischen Beziehungen zu Litauen wieder aufzunehmen, ist das mindeste, was man vom Ausland erwarten darf. Auch hier wirkt sich aber leider der Krieg um Kuwait bereits negativ aus. Die USA haben keine Zeit für demokratische Lapalien. Sie sind mit „Höherem“ beschäftigt und befinden sich mal wieder mitten im Krieg gegen das Böse schlechthin. Sich mit der UdSSR anzulegen, käme ihnen im Moment einfach ungelegen.
Es bleibt zu fordern, daß Europa der Verlogenheit im Krieg gegen den Irak nicht bis ins letzte Detail Folge leistet. Patrick Conley, Frankfurt
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen