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Demirel besucht Berlin

■ Proteste kurdischer Gruppen erwartet

Wenn der türkische Staatspräsident Süleyman Demirel heute mittag auf dem Flughafen Tegel landet, beginnt er seinen viertägigen Deutschlandbesuch mit einer Geste: Als erstes wird er zum Empfang des türkischen Konsuls fahren, zu dem 35 Vertreter von Immigrantenorganisationen eingeladen sind. Erst dann wird der 72jährige Politiker seinen Gastgeber, Bundespräsident Roman Herzog, aufsuchen.

Für den Staatsbesuch gilt die Sicherheitsstufe eins. Die Polizei rechnet mit Protesten linker und kurdischer Gruppen. Bündnisgrüne und PDS veranstalten heute eine öffentliche Anhörung zu Menschenrechtsverletzungen in der Türkei. Von 10 bis 13 Uhr werden im Landtag Angehörige von Verschwundenen sowie VertreterInnen von amnesty international und türkischen Menschenrechtsorganisationen sprechen. „Die Menschenrechtslage hat sich in den letzten Jahren sehr verschlechtert“, erklärte der bündnisgrüne Abgeordnete Ismail Kosan.

Die Menschenrechtssituation will der Vorsitzende der türkischen Gemeinde, Mustafa Çakmakoglu, nicht ansprechen. „Das ist nicht unsere Aufgabe. Wir vertreten die Interessen der Immigranten in Deutschland“, sagte er. Deshalb wolle man den Staatspräsidenten bitten, sich für die Lösung von Problemen einzusetzen. Çakmakoglu möchte eine beschleunigte Entlassung aus der türkischen Staatsbürgerschaft. Diese dauert derzeit ein Jahr und verzögert die Einbürgerung. Morgen wird Demirel nach Bonn weiterfliegen. win

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