: Dem Politprotest eine Stimme
■ „Gemeinschaft der Nichtwähler“ gegründet
Am Dienstag wurde in Hamburg die „Gemeinschaft der Nichtwähler“ (GDN) gegründet. Sie will jetzt mit eigenen Kanditaten zur Bürgerschaftswahl am 19. September antreten.
Nichtwähler wollen gewählt werden. Ein Widerspruch, durch den die Politikverdrossenheit der Menschen endlich eine Stimme bekommen soll. „Durch jedes Kreuz, das wir gewinnen, dokumentieren wir die Unzufriedenheit der Wähler“, erklärt Photograph Günter Zint, Vorsitzender der GDN. Und: „Vielleicht können wir verhindern, daß Protestwähler für die Republikaner stimmen.“
Erste Hürde für die „Nichtwähler“ nach ihrer Gründung: Sie brauchen 500 Stimmen von Unterstützern, um sich für die Wahl aufstellen lassen zu dürfen. Doch die Mitglieder sind zuversichtlich. „Rein rechnerisch müßten wir am Wahltag sogar über die Fünf-Prozent-Hürde kommen“, sagen sie. Immerhin hatten bei der Bürgerschaftswahl 1991 von rund 1,3 Millionen Wahlberechtigten fast 34 Prozent nicht abgestimmt. tos
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