piwik no script img

Debatte ZeitungssterbenDas Drama der Qualität

Kommentar von Wolfgang Storz

Die „FR“ und die „Financial Times“ zeigen, dass Medien bei privatwirtschaftlichen Verlegern nicht in guten Händen sind. Eine weitsichtige Weiterentwicklung sieht anders aus.

Die Einstellung von „FR“ und „FTD“ ist kein Drama für Demokratie und Medienlandschaft. Bild: dpa

E in Drama: Die Financial Times Deutschland wird beerdigt, die Frankfurter Rundschau meldet Konkurs an. Ein Drama für die Entlassenen und von Entlassung bedrohten. Aber nicht für Demokratie und Medienlandschaft. Denn: Wenn beide Zeitungen wegfallen, dann verlieren im ersten Fall knapp 50.000, im zweiten Fall gut 80.000 Käufer ihre Lieblingszeitung – und wechseln zu einer anderen. Na und?

In diesen Zahlen steckt jedoch ein anderes Drama, das Journalisten und Verleger viel mehr beschäftigen sollte: Warum verkaufte die FTD mit einem kapitalstarken Konzern im Rücken nie mehr als 50.000 Exemplare? Warum verlor die FR – seit 2006 mit zwei kapitalstarken Verlagen im Rücken – in fünf Jahren 30.000 Käufer? Übrigens: Wir reden damit über jährliche Mindereinnahmen von etwa 12 Millionen Euro, den Großteil des operativen Verlusts der FR; es geht also schon lange nicht mehr „nur“ um eine Anzeigenkrise, bei der FR und anderswo.

Die beiden Fälle zeigen, dass bedeutende journalistische Medien bei privatwirtschaftlichen Verlegern nicht in guten Händen sind: Ein profitabler Konzern macht die FTD platt. Ein „großer Verleger-Patriarch“ versenkt mit kleinformatigen Ego-Spielchen die sich in Schräglage befindliche FR endgültig. Eine verantwortliche weitsichtige Weiterentwicklung sieht anders aus.

DER AUTOR

Wolfgang Storz war bis 2006 Chefredakteur der Frankfurter Rundschau. 2011 war er als Autor an der Bild-Studie der Otto-Brenner-Stiftung beteiligt. Er lehrt an der Uni Kassel und der Goethe-Universität in Frankfurt am Main.

Die Phase ist vorbei, in der Privatverleger mühelos mit gedrucktem Informationsjournalismus lohnende Geschäfte machen konnten; und das digitale Geschäftsmodell gibt es noch nicht. Deshalb wollen sie dieses lästige Beiwerk loswerden. Hinweis: Hier ist nicht die Rede vom Landlust-, Gala- und Bunte-Journalismus – das ist eine Unterscheidung, keine Wertung –, sondern von dem Journalismus, der Anerkennung, Rechte und Selbstwertgefühl in erster Linie aus seiner Funktion in einer Demokratie bezieht: Unabhängig über relevante aktuelle Themen und Ereignisse professionell recherchieren, die Informationen einordnen und verbreiten, um so die Bildung einer freien öffentlichen Meinung zu befördern. Ein solches „Produkt“ kann nur mit Sachkenntnis, gründlicher Recherche und unabhängigem Urteil hergestellt werden und hat deshalb seinen Preis.

Es gibt zwei Strategien, um ihn loszuwerden. Die primitive Variante ist verbreitet: zusammenlegen, streichen, schließen. Sie ist inzwischen so unappetitlich anzusehen, dass sogar Michael Hanfeld, bei der FAZ rühriger Missionar „der freien Presse“, nur noch die arg unterkomplexe Drohung bleibt: Wenn jetzt der Staat eingreift, das wäre „der freien Presse … ihr Ende“; das Jetzige bezieht seinen Wert nur noch aus dem Grauen des anderen.

Und wieder lacht keiner

Die intelligente Variante: Der reputierliche Name Journalismus bleibt, sein Inhalt wird ausgetauscht. Der Springer-Konzern lehrt, Aufgabe des Journalismus sei es, herauszufinden, was das Publikum interessiere. Konkret: Interesse vor Relevanz. Penisalarm vor Betreuungsgeld. „Leiche in Schubkarre“ vor Finanzkrise. Ziel: Reichweite als Alleinstellungsmerkmal; wer die meisten Käufer hat, macht den besten Journalismus. Leider lacht keiner, wenn Kai Diekmann und Mathias Döpfner sagen, sie rieben sich auf für den Qualitätsjournalismus.

Die Medien- und Kommunikationswelt hat sich so gravierend verändert, dass der Journalismus seinen Markenkern neu definieren muss, um sich zu unterscheiden. Erst dann wird er wieder strahlen, anziehend sein, seine Relevanz vermitteln können. Wenn von FAZ über Express, „Brisant“, Gala bis „Monitor“ und Zeit alles Journalismus ist, dann ist in den Augen des Publikums alles Journalismus – und damit nichts.

Coca-Cola achtet darauf, dass nicht jede braune Brühe diesen Namen trägt. Eine Arbeit der Unterscheidung, um der Klarheit der Sache und der Gebrauchstüchtigkeit der Sprache willen. Es ist ja keine Schande, keinen Journalismus zu machen. Aber es ist Täuschung, nacktes Mediengeschäft als Journalismus zu verkaufen.

Und: Die Journalisten selbst müssen annehmen, dass ihre Arbeit eine öffentliche Angelegenheit ist. Das bedeutet beispielsweise: Michael Hanfeld und andere sollten nicht länger stereotyp den öffentlich-rechtlichen Journalismus als Staats- und Beamten-Journalismus denunzieren und den privatwirtschaftlichen als „freie Presse“ in den Himmel heben. Denn die Frage lautet nicht: Wie sind die Printmedien der Verleger zu retten? Sie lautet: Wie ist der Journalismus zu fördern?

Egal in welcher Organisationsform er hergestellt, egal in welcher Form er vertrieben wird. Das Publikum selbst gibt Hinweise, dass es im Journalismus ein öffentliches Gut sieht. Immer mehr Bürger informieren sich nicht täglich über gesellschaftspolitisch relevante Themen. Aber wenn etwas Wichtiges sich ereignet, dann wollen diese Bürger sofort und gut informiert werden. Das heißt, der Journalismus muss ständig eine solide Nachrichten- und Informationsstruktur vorhalten, auch dann, wenn die Nachfrage geringer ist; die öffentliche Verkehrsinfrastruktur wird auch nur bei Bedarf genutzt und nicht, weil sie da ist.

Renditeziele werden begrenzt

Weil es also auch um Demokratie geht, kann selbstverständlich pragmatisch überlegt werden: Wo und wie hilft der Staat? Und weil der Staat dabei die Demokratie mehren und nicht mindern darf, deshalb darf er nur indirekt handeln. Sonst gefährdete er die Unabhängigkeit des Journalismus und aus dem Guten, das er bewirken soll, würde Schlechtes.

Es kann um die indirekte Förderung der Branche gehen, die gesellschaftlich relevante Medien herstellt. Vorrang haben kleine und mittlere Unternehmen ebenso wie Stiftungen, Genossenschaften und Mitarbeiter-Unternehmen. Und die Hilfe ist an Bedingungen geknüpft: Redaktionsstatut, hohe Transparenz, begrenzte Renditeziele. Und zu Michael Hanfeld: Natürlich muss das öffentlich-rechtliche System demokratisiert und von diesen Seehofers, Gabriels, Lafontaines und Trittins befreit werden.

Die Form der Organisation, in der dieser Journalismus hergestellt wird, muss zu seinem Inhalt passen. Die Krise ist eine Einladung, an dieser Vereinbarkeit zu arbeiten.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

17 Kommentare

 / 
  • SB
    Siegfried Bosch

    "Vorrang haben kleine und mittlere Unternehmen ebenso wie Stiftungen, Genossenschaften und Mitarbeiter-Unternehmen. Und die Hilfe ist an Bedingungen geknüpft: Redaktionsstatut, hohe Transparenz, begrenzte Renditeziele":

    Woher kommt denn diese im Artikel apodiktisch angegebene Aufzählung? Warum soll das gut sein? Der einzige Grund für das oben genannte scheint zu sein, dass linke Sektiererzeitungen (wie die TAZ) so etwas üblicherweise haben und damit Förderungen einstreichen könnten; und damit ist es nichts anderes als ein feuchter Traum des Autors. Wer überwacht z.B. die Einhaltung dieser Sachen? Wahrscheinlich wieder die übliche Politikergarde, welche so Einfluss auf die Presse ausüben kann? Z.B. das Redaktionsstatut der TAZ wird ja laufend von ihr selbst gebrochen -- man denke an die Dämonisierung von Männern im Allgemeinen und Männerrechtlern im Besonderen, welche gegenüber den Mächtigen (nämlich dem Staatsfeminismus) kein Gehör finden und im Widerspruch zu §2 (1)-(6) auch in der TAZ dämonisiert werden.

  • M
    Merkur

    Regina beschreibt es gut.

     

    Guter Journalismus ist für mich meist nur noch Fach Journalismus.

     

    Unabhängig ist gar nichts. Das ist Illusion.

    Jeder Journalist berichtet über sein Welt Bild, zeigt seine Lücken und Grenzen.

     

    Journalismus wird sich verändern. Eigentlich ist er ein Dienst an der Gesellschaft. Merkur.

     

    Er wird im Dienst der jeweiligen Sache besser berichten müssen.

     

    Vielleicht so wie der Regierungssprecher berichtet, berichten dann Abgesandte aus dem Volk von wichtigen Vorgängen in unserer Gesellschaft.

     

    Dann ist auch klar, woher es kommt und kann unverzüglich eingeordnet werden von den Lesern oder Hörern.

    Sie sind mündig, oder?

     

    Ich stelle mir gute Berichterstattung anders vor als es jetzt läuft.

     

    Aber solange es nur um Macht geht, ändert sich nichts.

  • PS
    Peter Schmidt

    Einst vorweg :Der Artikel von W. Storz trifft genau den

    Kern ,nur eines sollte er bedenken: Es ist eben nicht

    egal ,in welcher Organisationsform Medienprodukte letztlich hergestellt werden. Ich verweise hier nur auf

    den Disput zwischen Fritz Lang und Bertholt Brecht waehrend ihrer Zeit in Hollywood:

    B. Brecht entgegnete F, Lang in Bezug auf freies Medienschaffen unter den Produktionsbedingungen Holly-

    woods (sinngemaess): "Es geht eben nich nur um andere Inhalte (wider dem Mainstream). Wenn alternative Inhalte (dauerhaft) Bestandteil der Medienprodukion

    sein sollen ,so muessen auch (langfristig) die Formen ,in denen Medien produziert werden ,sich aendern".Auch wenn das Wort "Dialektik" heutzutage

    obsolet zu sein scheint, so denke ich, dass es not-

    wendig ist, gerade ueber die Ambivalenz (Dialektik)

    von Medienschaffenden und den Produktionsbedingungen

    (Produktionsverhaeltnissen) unter denen sie arbeiten, weiter nachzudenken. Dabei kann man durch-

    aus an das kulturelle Erbe einer alternativen Medien

    -theorie (Brecht Benjamin....) produktiv anknuepfen,

    um solche alternativen medialen Ansaetze produktiv

    weiter zu entwickeln bzw. , dass sie auch im Zeit-

    alter des Internets zukunftfaehig sind.

     

    Mit solidarischen Gruessen

     

    Peter Schmidt ,Eylauer Str.2 ,10965 Berlin ,

    zur Zeit auf Langzeit-Tour -ohne Flugzeug- von

    Berlin bis Singapore via "Seidenstrasse" ,Vietnam ,

    Kambodscha ,Thailand, Malaysia. Sozusagen auf einem

    fiktiv gedachten Rail-,Camel-,Bus-, Trans-Eurasian

    Highway Und auch auf dem Landweg ab April 2013 via

    Sibirien zurueckgehen

     

     

    Hue/Vietnam ,den 6.6. 2012

  • SS
    Susanne Schmidt-Lossau

    Zuschüsse für Zeitungen

    Jede wichtige Einrichtung in dieser Republik wird bezuschusst. Warum also nicht auch die freie Presse, die bekanntlich in der Demokratie eine der Volkssouveränität sehr zuträgliche Rolle spielt? Neben den Zuschüssen könnte die Presse sogar in noch stärkerem Maß als bisher durch Anzeigen Geld verdienen. Denn eine bessere Presse bekommt auch mehr Aufmerksamkeit. Die Voraussetzung wäre allerdings, dass das Geld wirklich in den Ausbau der Redaktionen investiert wird.... und nicht in den Verwaltungsetagen versickert, so wie bei vielen anderen Zuschussbetrieben.

  • EG
    ewald gerber

    Man liest in der Qualitätspresse in Deutschland immer dasselbe,wenn nicht Antisemitismus,dann sind es die Nazi.Die Leser merken das langsam.

  • C
    Carsten

    "Warum verkaufte die FTD mit einem kapitalstarken Konzern im Rücken nie mehr als 50.000 Exemplare?" Sie hat es doch getan - siehe IVW-Zahlen (www.ivw.de) von 2005 und 2006: rund 67.000 hart verkaufte Auflage durch Abo + Kiosk. Plus weitere Sonderverkäufe, Bordexemplare usw. Nur scheint selbst ein ehemaliger FR-Chefredakteur nicht in der Lage zu sein, eine öffentlich zugängliche Zahl korrekt zu recherchieren. "Das Drama der Qualität" scheint also eher bei der (handwerklichen) Unfähigkeit linker Journalisten zu liegen, einfachste journalistische Standards einzuhalten. Dass die Leser für diesen Dilettantismus kein Geld zahlen wollen, dürfte doch einsichtig sein. Und eine öffentliche Subventionierung ist in einem solchen Fall auch keine Lösung.

  • B
    bksp

    Die Informationen verschwinden ja nicht wenn eine Zeitung dichtmacht. Man findet sie halt andernorts im Web. Es verschwinden nur ein paar gutbezahlte Schreibtischjobs. "Qualitätsjournalismus" ist doch längst tot.

     

    Es gibt nur noch Gesinnungsjournalismus. Der ist nun mal austauschbar. Oder völlig egal. Wer dafür Geld zahlt der bezahlt für eine Meinung - nicht für Infos.

  • WS
    Willy Schlingel

    Meinetwegen kann unsere gesamte Mist Ami-Presse Pleite gehen. Und der sozialistische zwangsfinanzierte Staatsrundfunk ebenso.

  • L
    Laubeiter

    Dieser Kommentar ist ja vieles, Analyse, Szenario für Neues, Aufforderung an den Staat.

     

    Also "macht...platt" und "Ego-Spielchen" sind so wertend, das es mir fast unsachlich erscheint.

     

    Wenn die Zeitungskäufe insgesamt zurückgehen, wie soll dann die Zahl der Zeitungen am Markt oder ihre Rentabilität gleich bleiben?

     

    Ich finde es unlogisch, über die Höhe der FTD Auflage zu jammern. Die FTD hat ihre Auflage anderen Zeitungen abgejagt, zu einem bestimmten Anteil sicher auch der FR.

  • R
    Regina

    Der Zeitungsmarkt ist fast durchweg von austauschbaren unkritischen inhaltlich flachen Printmedien besiedelt. Und das war die FR in den letzten Jahren auch.

     

    So wie heute fünf Medienkonzerne fast ausnahmslos den gesamten deutschen Zeitungs- und Zeitschriftenmarkt beherrschen, dazu den größten Teil der privaten Radio- und TV-Sender, kann man wahrlich nicht mehr von Meinungsvielfalt und Unabhängigkeit sprechen. Die politische Linie gibt der Verleger vor, der Chefredakteur setzt sie durch. Anzeigenkunden verlangen unkritische Berichterstattung. Der Profit steht im Mittelpunkt, Agenturmeldungen werden unbearbeitet ins Blatt gesetzt.

    Investigativer Journalismus findet aus Kostengründen kaum noch statt.

     

    Wirklich (konzern- und partei-)unabhängige kritische Medien mit hohem Qualitätsanspruch, die sich nicht mit Werbung finanzieren, muß man heute mit der Lupe suchen. Aber das macht sie auch so wertvoll, weil hier analytische Artikel zu finden sind, die auf eigener Recherche beruhen und informativ über all das berichten, was die anderen Medien verschweigen.

    Das sind z. B. die überregionale linke Tageszeitung "junge Welt" (die wie die taz von Genossenschaftsmitgliedern herausgegeben wird) oder ein Wochenblatt wie "Ossietzky" (Nachfolgerin der legendären "Weltbühne").

    Wenn diese Medien nicht weiter erscheinen können, dann entsteht wirklich real eine unersetzbare Lücke in der deutschen Medienlandschaft.

  • N
    Nordwind

    Die FTD war zu keinem Zeitpunkt profitabel. Und auf "Qualitätsjournalismus" der FR, der einen Autor als "zuckende, stotternde Menschenkarikatur" verunglimpft, verzichte ich gerne.

  • TS
    Thomas Sch.

    Naja, hier in Frankfurt/M. ist die ehemals große FR wohl daran kaputtgegangen, daß die Anzeigenkunden mehr und mehr ausblieben und so den Laden finanziell austrockneten. Werbung findet eben heute in den zunehmend sich spezialisierenden Branchen in den Fachabteilungen des Internets statt. Und wenn man den redaktionellen Teil, der früher als Belehrungmaschine für das dumme Volk gedient hatte, nun auch nicht mehr loswird, weil eben diese Bevölkerung eine ganz andere Lebensauffassung hat und froh ist, den linksschmonzettigen Gutmenschenausdünstungen nicht mehr beiwohnen zu müssen, bis endlich der Sportteil kommt, dann kann man nur noch sagen: Selber schuld. Sorry, aber ist so.

  • S
    Socke

    Hört sich ien bischen wie ein Bettelbrief an, will die TAZ nun auch an den staatlichen Subventionstrog kommen weil das sonst vielleicht nicht mehr reicht?

  • K
    KTzuG

    Herr Storz Sie bringen es auf den Punkt:

    „Leiche in Schubkarre“ vor Finanzkrise, genau das hat die FTD versucht.

     

    Aber für solche Infos zahlt keiner der eine Wirtschaftszeitung abonniert hat.

     

    Das Verhältnis von Angebot („Leiche in Schubkarre“) zur Nachfrage (kritische Betrachtung der Wirtschaftskrise, Auswirkungen auf den Aktienmarkt, Geldmengenentwicklung...) hat nicht gestimmt.

     

    Auch eine Art Brief-"Kummer"-kasten für Themenvorschläge (50% durch die Leser, 50% Redaktion) auf der TAZ-Startseite wäre doch einen Versuch wert um auf der Nachfrageseite am Ball zu bleiben.

     

    Mir reichen nämlich die in der Schubkarre gelieferten Leichen... der Keller ist voll!

     

    Qualitätsjournalismus lohnt sich mehr denn je.

    Bsp:

    "Aluminium: Weekly Market Tracker Price: €2485

    Global Iron Ore Cost Service Price: €8810"

     

    Man zahlt wenn man einen Mehrwert erwartet.

    (Frau zahlt auch so... wie 560.000 verkaufte Brigitte Exemplare beweisen)

     

    Grüße

  • E
    ebertus

    Nun sind Medien (nice to have) nicht das, was auf den untersten Ebenen der Maslowschen Bedürfnispyramide existentiell wichtig ist. Aber genau dorthin kommen immer mehr Menschen, auch hierzulande wengleich medial gesoftet.

     

    Klagen auf hohen Niveau also, wenn man noch dazu gehört, dazu gehören wollte, Qualität bezahlen kann und auch will.

     

    "Die erste Freiheit der Presse besteht darin, kein Gewerbe zu sein."

     

    sprach wohl mal der olle Marx; und das mag zum Interpretieren und gern auch über den gehypten, den sachbezwangten betriebswirtschaftlichen Tellerrand hinaus, frei gestellt werden.

     

    Was ansonsten im gern qualitätshaltig gestreamten Top-Down die Aufgabe der Medien ist, das sei via Noam Chomsky, dessen "Propagandamodell" nachzulesen, zu verstehen.

  • TN
    Thorsten Nesch

    die heutige taz musste ich mir als e-paper kaufen, was okay ist, allerdings bin ich durch leverkusen opladen (bevölerkungsreichster stadtteil) gelaufen und an 3 stellen wurde mir bestätigt, dass sie die taz nicht mehr haben - nie.

    ich probiere nun ein testabo.

    oder auf den e-reader.

    schade ist es aber schon, dass ich mir hier nicht mehr spontan die taz kaufen kann ...

  • Y
    yberg

    na herr storz,marktkonforme berichterstattung sollte ein für allemal reichen.

     

    was sollen denn döpfner,diekmann,die gnädige mohnsche und der kölner literat mit ner kritischen masse volk anfangen.

     

    nicht immer alles von gestern wollen....