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Debatte UN-Schutztruppe im TschadKeine Lösung für Darfur

Kommentar von Martin Zint

Der UN-Sicherheitsrat schickt eine neue Schutztruppe in die Nachbarländer des Sudan, um die Not der Menschen dort zu lindern. Doch das Mandat der Truppe ist zu schwach.

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3 Kommentare

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  • ZI
    Zoltan Ivanfi

    Im Zusammenhang mit der (antisudanesischen)Darfur-Politik des Westens möchte ich eine Passage von Walter van Rossum zitieren, die jeden friedliebenden Menschen bewegt, wenn es darum geht, der westlichen dummen Aggressions-Politik den Spiegel vorzuhalten:

     

    Anleitungen zur Herstellung von Molotow-Cocktails entnehmen Sie bitte dem Internet.

    Zum Bau von Bürgerkriegen genügt die gelegentliche Besichtigung der Tagesschau. Man nehme eine religiös, ethnisch oder sonst wie gemischte Bevölkerung. Dann stifte man kleine Konflikte im Mischungsverhältnis und unterscheide die Guten von den Bösen. Anschließend gebe man der Gruppe der vermeintlichen Opfer Waffen und sichere ihnen Unterstützung aus dem mächtig humanitären Ausland zu. Am besten stellt man ihnen Alleinherrschaft als religiöse oder ethnische Gruppe in Aussicht. Schon beginnt ein heftiges Rempeln und bald wird daraus ein wütendes Morden. Im humanitären Ausland verfolgen die Menschen entsetzt die Bilder genau dieses und keines anderen Krieges. Schluchzende Frauen neben ihren toten Kriegern oder Kindern bringen das Toleranzfass zum Überlaufen. "Edel sei der Mensch, hilfreich und gut!" Und was wären wir für Barbaren, wenn wir bei ethnischen Konflikten zuschauten! Und schon hat der militärische Humanismus die schönste Kreuzzugsmission.

    Also werfen die militanten Menschenfreunde das Napalm der Güte auf die Großstädte der Barbaren, und die Dörfer beschenken sie mit Gift und Uran. Leider, leider, so versichern die zackigen Menschenretter, leider mussten auch einige Unschuldige dran glauben. Doch was zählen ein paar Kollateralschäden, wenn am Ende die Menschenrechte siegen. Doch erstaunlicherweise zählt am Schluss niemand die Toten, und niemand fragt da noch, wer eigentlich gerettet werden konnte - und was zum Teufel eigentlich aus den Menschenrechten geworden ist. Zur zukünftigen Befriedigung der auf Jahrzehnte vergifteten Landschaft lassen wir ein paar Besatzungstruppen da und führen der Einfachheit halber unsere Währung ein. So in etwa ließe sich das zur Zeit gültige Kriegsmodell zusammenfassen, das Klaus Theweleit in seinem Aufsatz: Playstation Cordoba/Yugoslawia /Afghanistan etc. skizziert.

  • WK
    Wolfgang König

    Und noch eine kurze Bemerkung zum Untertitel des Artikels von Martin Zint: Der Begriff "Schutztruppe", noch dazu im Zusammenhang mit Afrika, ist durch die deutsche Kolonialgeschichte hinlänglich diskreditiert und sollte bezüglich aktueller Ereignisse besser vermieden werden.

  • WK
    Wolfgang König

    Liebe taz-Redaktion,

     

    wenn Ihr schon, wie alle anderen Zeitungen, aus Kostengründen auf einen Korrektor verzichtet, haltet doch weinigstens Eure Autoren an, ein bisschen auf die Sprache zu achten. In Martin Zints Kommentar z.B. geht es gleich im ersten Satz los: "Der UN-Sicherheitsrat hat vergangene Woche eine Resolution entschlossen , mittels deren dem Grauen in ... Darfur ein Ende gemacht werden soll.? Schließlich hat der Sicherheitsrat eine Resolution beschlossen , mittels derer dem Grauen ein Ende gemacht werden soll.

     

    Und wenn es im 2. Absatz heißt: ?Täter sind fünf bis acht Milizionäre mit sehr unterschiedlichen Zielen?, dann kann ich nur sagen, wenn es wirklich nur fünf bis acht Täter sein sollten, dann wären die doch leicht festzusetzen. Anders sieht es natürlich aus, wenn es sich um fünf bis acht verschiedene Milizen handelt. Und das meinte der Autor wohl, nur gesagt bzw. geschrieben hat er?s nicht.

     

    Beste Grüße

     

    Wolfgang König

    Berlin