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Debatte Postkapitalismus (IV)Die neuen Trümmerfrauen

Kommentar von Anke Domscheit

Die Krise ist eine Kampfansage an rein männlich besetzte Führungsetagen. Künftig wird man ihre Inkompetenz nicht mehr einfach akzeptieren

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8 Kommentare

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  • G
    GoldenToast

    Nun ja, wenn ich mir diesen Text so lese bestärkt mich dieser nur in meiner Annahme, das gewisse Damen leichten Schüttelfrost erleiden, da ein Großteil der Gesellschaft langsam die Augen öffnet angesichts dieser neuen Bedrohung einer Meinungsdiktatur weniger.

    Dieser Text ist angefüllt mit Sexismus, falschen Fakten und unterschwelligen Diffamierungen. Ich frage mich ernsthaft, wie diese Dame jemals eine Führungsposition erlangen konnte, wenn nicht bereits durch Quote.

    Seit der Krise ist Nichts anders. Frauen waren am Aufbau der Krise ebenso maßgeblich beteiligt wie Männer. Wer was anderes behauptet poltert nur herum.

    Ich kann auch behaupten, das Männer in der Spitze intelligenter sind als Frauen, Studien belegen dies eindrucksvoll, aber würde dies als Diskussionsgrundlage anerkannt werden? Hier poltert diese Dame, das wenn mehr Frauen in machtvollen Positionen gewesen wären, dann hätte man diese Krise vermeiden können. So ein Schmarrn.

    Ebenso die gebetsmühlenartige Wiederholung der gender pay gap Lüge.

    Zu Norwegen. Ich lebte 10 Jahre im skandinavischen Raum, und in Norwegen sind beileibe nicht alle mit dieser Quotenregelung einverstanden, da nicht mehr Leistung, sondern Geschlecht belohnt wird, wie bereits aus unserem Schulsystem seit längerem bekannt. Der Großteil des Erfolges von Frauen und Mädchen ist mit Unterdrückung der Jungen in der Schule ergaunert, aber bitte nicht weiter sagen,,,,ist nicht korrekt, zumindest politisch nicht.....

    Es scheint so, es drängt sich jedem Menschen sofort auf, dass offensichtlich viele Frauen nur Chancen haben, wenn man gleichzeitig den Mann massiv diskriminiert.

    Diese Diskriminierung als so genannte „Positive Diskriminierung“ zum unverzichtbaren Werkzeug der „Frauenpower“ zu machen, zeigt nur die perfide Denkweise gewisser Menschen, wenn sie gleichzeitig daraus den Schluß ziehen, zum „besseren Geschlecht“ zu gehören.

    Schon hier sollte man nicht weiter lesen, ist der Text nicht mehr ernst zu nehmen.

    Leider sitzen solche Damen heute an Schlüsselpositionen, und das ist eines unserer größten modernen Probleme.

    Die Gender-aktivisten müssten schockiert sein, es wurde im Artikel behauptet, Frauen seien anders als Männer. WOW, wird da eine Ideologie gestürzt?

    Nein, Frauen dürfen natürlich anders sein, aber nur wenn dies beinhaltet, das Frauen Besser sind.

    Ermüdend...

    Ich hoffe diese Art Artikel gehört in 5 Jahren zur unrühmlichen Vergangenheit eines Irrweges.

    Gleichberechtigung ist Gut, gewaltsam eingeführte Gleichstellung entzieht der Gleichberechtigung im SuperGAU das Fundament, bzw. die Schnecke wird durch Übermut und Verkennung der Realitäten zertreten, nebenbei wird unsere Gesellschaft in den Ruin geführt, aber was bedeutet das schon, wenn Frauen ein paar hundert Spitzenpositionen inne haben,insbesondere angesichts solcher polemischen und bestenfalls naiver Schreibe der Frau Domscheit jedoch nicht verwunderlich. Würde sie ernsthaft an Verbesserungen interessiert sein, würde sie nicht mit belegten falschen Behauptungen argumentieren, doch das ist halt das Crux mit einer Ideologie....

     

    Zitat von GreenRules.“Wir haben folglich im Augenblick vielmehr faktisch eine Männerquote - in den Spitzenpositionen 98% Männer. Die Hälfte davon verdrängt kompetentere Frauen. „

     

    Muss man da noch etwas zu sagen?

  • G
    GreenRules

    Der Kommentar und die Empirie beweisen, dass die Gleichberechtigung wohl nur über eine Quote zu erreichen ist.

    Die Mittel sich durchzusetzen haben bislang (fast) nur diejenigen, die entsprechend vernetzt sind. Das sind in unserer Gesellschaft die "Old-Boys-Netzwerke", durch die sich Machtstrukturen und Eliten replizieren; Einzelfälle bestätigen die Regel. Es sind eben nicht die Besten und Kompetentesten, die nach ganz oben kommen - das kann schon gar nicht sein, weil dies im Umkehrschluss bedeuten würde, dass Frauen in Deutschland weniger fähig und intelligent wären, da sie ja in der Führungsspitze praktisch inexistent sind.

    Wir haben folglich im Augenblick vielmehr faktisch eine Männerquote - in den Spitzenpositionen 98% Männer. Die Hälfte davon verdrängt kompetentere Frauen.

     

    Wer gegen Quoten ist, hat diese Tatsachen einfach nicht kapiert.

  • R
    Reich-Gutjahr

    Frau Domscheit hat vollkommen recht mit ihrem Artikel. Frauen sind nicht besser, aber anders. Damit das Andere zur Wirkung kommen kann, braucht es eine gewisse Masse (siehe dazu auch die Token-Theorie). Und diese erreicht es nie ohne Quote. Die einzelne Frau kann es schon schaffen, ich kenne aber keine Firma, die auf diesem Wege bisher die kritische Masse erreicht hat.

  • E
    EMR

    Klar, ich bin dafür, mich zu waschen, will dabei aber auf keinen Fall nass werden! Ich finde, Anke Domscheit hat einen klugen und fairen Kommentar verfasst, der die Dinge benennt wie Sie aus meiner Sicht sind. Wenn man die Trendforscher noch anführt, wird das 21. Jahrhundert das Jahrhundert der Frauen. Nicht, weil die Frauen jetzt mal dran sind, sondern einfach deshalb, weil es ein großes Bedürfnis nach Fähigkeiten und Eigenschaften gibt, die eher Frauen als Mänern zugeschrieben werden. Das 21. Jahrhundert wird demnach weiblich, und das schließt niemanden aus - im Gegenteil - es geht um Fähigkeiten und Eigenschaften und nicht primär um Gesclechter. Wenn der Fortschritt eine Schnecke ist (und die ILO hat ausgerechnet, dass es bei gleichbleibendem Tempo der Gleichberechtigung von Mann und Frau noch schlappe 960 Jahre dauern wird), sollte die Quote als Instrument auf Zeit der Schnecke Beine machen.

  • A
    Anke

    Ich bin ebenfalls gegen eine Quote, aber für mehr Transparenz bei der Besetzung von Stellen. In der Shortlist der letzten drei Kandidaten sollte mindest ein "diverser" Kandidat sein. Dies regt zum Denken an und dazu, über den Tellerrand der üblichen Verdächtigen zu schauen.

  • ML
    M. L.

    Die Erfahrung hat gezeigt, dass freiwillige Selbstverpflichtungen nichts bringen. In dem Artikel wird auch nicht behauptet, dass Frauen "alles" besser können, sondern das gemischte Teams am erfolgreichsten sind. Der Artikel beschreibt auch gut, wie Besetzung von Posten in diesen Etagen funktioniert - da kommt eine Frau mit "sich durchsetzen" nicht rein. Deshalb brauchen wir die Quote. In Norwegen hat es ja auch funktioniert, inzwischen gibt es mehr Frauen in Chefetagen als vorgeschrieben - offenbar hat es sich bewährt.

  • F
    freies-denken

    Ich bin für "Gleich" "Berechtigung" die selbstverständlich sein sollte, dass es dieses Selbstverständnis, nicht gibt, zeigt, die Lohnentwicklung, und Gehaltsausgestaltung in DE, für Frauen.Dass die Bildung und Leistungsfähigkeit für das Weiterkommen, in der Wirtschaft und Politik oft nicht reicht, weil in DE immer noch die Männergesellschaft dominiert, macht eine Quotenregelung unbedingt notwendig. Frauen, die sich an einer Quotenregelung stören, sollten bedenken, dass sie vielleicht, ohne Quotenregelung, gar nix bewirken konnten, obwohl sie alle besten Voraussetzungen hatten. Was mich ärgerlich macht, dass die Frauen, immer erst ins Spiel kommen, wenn alles dem Bach runtergegangen ist. Sonst wäre vielleicht Frau Merkel auch nicht an diese Position gerückt...

  • G
    gw1200

    Ich bin sehr für Gleichberechtigung und deshalb auch absolut gegen eine Quote. Diese ewigen Phrasen "Frauen können alles besser, dürfen nur nicht" passen ins vorige Jahrhundert. Entweder man will und setzt sich durch oder man macht es nicht.