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Debatte KinderarmutAus Prinzip ausgegrenzt

Kommentar von Martin Künkler

Union und SPD haben viel über Kinderarmut geredet, aber bislang keine einzige wirksame Maßnahme auf den Weg gebracht. Das ist ein sozialpolitischer Skandal.

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5 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • SN
    S. Nötzelmann

    Gottgegeben oder Systembedingt, wie kann man harte Fakten so ignorieren?

    Ingenieure fehlen in Deutschland an allen Enden, doch denjenigen, die zuhause sitzen und Zeit haben um für Nachwuchs zu sorgen, fehlt das Geld um Ihn großzuziehen und ausbilden zu lassen. Klingt paradox und ist es auch! Denn wer soll später für die Rentner arbeiten? Und warum diejenigen, die sowieso nicht aus der Hartz4spirale kommen, weil es einfach nicht genug Arbeitsplätze für alle gibt, nicht etwas mehr am gesamten Wohlstand teilhaben lassen? Ist irrationaler, asozialer Geiz etwa die geforderte deutsche Leitkultur, an denen sich unsere Immigrantenkinder orientieren sollen, wenn Sie später unsere Rente erwirtschaften?

     

     

    S.Nötzelmann

    Soltau

  • MB
    Michael Bolz

    Im Memorandum von 2007 der Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaft wird aufgezeigt, was unsere Demokratie - soweit noch vorhanden - systematisch entdemokratisiert. Der Wirtschaftsaspekt in Hinblick auf die Diskussion über Kinderarmut ist unbedingt darauf zu beziehen. Es geht hier um - wie Herr Häußner richtig sagt - systembedingte Ausgrenzung durch Umverteilung von "unten nach oben". Das Kinder darunter leiden müssen, zeigt wie weit die Moral im politischen Bereich bereits verkommen ist. Von Wirtschaftsseite nichts Neues.

    Dank an Herrn Künkler für die wichtige Differenzierung des Begriffes Armut als soziale Ungerechtigkeit.

  • MS
    Matthias Schneider

    Das wäre mal ein grünes Projekt. Vor allem dann, wenn noch ein spezieller Mehrwertsteuersatz für ökologisch besonders unverträgliche Produkte eingeführt würde. Und gerade die Rückvergütung der so eingenommenen Gelder an die Kinder in dieser Gesellschaft würde eben auch die Akzeptanz für eine solche Steuer erhöhen. Denn ein großes Problem ist, dass die Menschen nicht das Vertrauen haben, dass Sinnvolles mit dem abgehaltenen Geld passiert.

  • S
    Shrike

    Ein sehr richtiger Appel !

     

    Man sollte auch bedenken, dass künstliche Kinderarmut der Bildung dieser Kinder nicht gerade förderlich ist.

    Bücher, Lernsoftware, Internet, Ausflüge ins Museum und so weiter.

    Frau Merkel setzt doch angeblich auf das "Gold in den Köpfen" ...

    Dann sollte sie auch was dafür tun !

  • LP
    Ludwig Paul Häußner

    Kindergrundeinkommen durch MwSt-Erhöhung

     

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    Die Kinderarmut in Deutschland ist nicht gottgegeben, sondern systembedingt!

     

    Die Parteien-Oligarchie ist nicht bereit den Familien die Kosten zurückzuerstatten, die der Staat pro Kind mehr einnimmt. Das Ifo-Institut beziffert die Mehreinnahmen des Staates pro Kind auf 79.000 Euro.

     

    Umgerechnet sind das 365 Euro monatlich, die sich der Staat über 18 Jahre pro Kind letztlich grundgesetzwidrig einverleibt.

     

    Fazit und Zielsetzung: Das Kindergeld muss schrittweise erhöht werden. Wie könnte das geschehen? Pro Jahr wird der reguläre MwSt-Satz von derzeit 19% um einen Prozentpunkt auf EU-konforme 25% erhöht. Diese Mehreinnahmen werden als MwSt-Freibetrag pro Kind – in Form eines Kindergrundeinkommens rückvergütet. Dadurch wäre spätestens im Jahr 2015 die finanzielle Kinderarmut beseitigt.

     

    Bislang waren es nur GRÜNE MdBs wie Gerhard Schick und Thea Dückert, die das derzeitige Kindergeld in ein Kindergrundeinkommen umwandeln wollen…

     

    Ludwig Paul Häußner, Karlsruhe

    Mitglied im GRÜNEN Netzwerk Grundeinkommen