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Debatte Energiewende USAEin deutscher Sonderweg

Kommentar von Paul Hockenos

Wer Amerikanern die Energiewende erklärt, stößt auf eine Wand von Vorurteilen. Sie gilt selbst bei Liberalen als Werk verbohrter Ökofreaks.

Von Energiewende will der bestimmt nix hören. Bild: reuters

D ie deutsche Energiewende den US-Amerikanern erklären zu wollen, ist eine äußerst ärgerliche und undankbare Aufgabe. Ganz gleich, ob es sich um Demokraten oder Republikaner handelt: Man läuft gegen eine Wand voller Unverständnis. Zu großen Teilen ist dies eine Folge von Fehlinformationen, an deren Verbreitung die Medien einen großen Anteil haben.

Da ist zunächst die Wahrnehmung, dass es sich beim deutschen Übergang zu den Erneuerbaren um ein gigantisches Regierungsprogramm handelt; eine Vision, die sie sich in den Zentralen der Macht erträumt haben, mit Unmengen an Steuergeldern finanziert und von einer einzigen Regierungsbehörde nahtlos in die Wirklichkeit umgesetzt.

Amerikaner neigen dazu, sich unter der Energiewende so etwas Ähnliches wie die Finanzierung der US-Solarindustrie vorzustellen, nur in viel größerem Umfang. Die Energiewende ist in dieser Wahrnehmung ein den Steuerzahlern aufgezwungener subventionierter Koloss – und ebenso zum Untergang verdammt, wie es der US-Solarhersteller Solyndra war.

Bild: privat
Paul Hockenos

ist ein US-amerikanischer Journalist in Berlin und Autor des Buches „Joschka Fischer and the Making of the Berlin Republic“. Er betreibt den Blog „Going Renewable“ auf der Webseite der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik.

Diese Fehlwahrnehmung zieht sich durch das gesamte politische Spektrum, wenn sie auch natürlich besonders ins Weltbild des antistaatlichen rechten Flügels passt. Aber selbst moderate Stimmen fallen auf dieses Schreckgespenst herein. Angela Merkel müsse die Gelder für die Energiewende doch bestimmt wegen der Eurokrise einsparen, werde ich gefragt. Oder mir wird erzählt, dass der deutsche Steuerzahler bald Widerstand gegen die Zahlungen für Windräder und Solaranlagen leisten werde.

Ein Schreckgespenst

Ich versuche dann regelmäßig zu erklären, dass der Anstoß für die Energiewende von einer breiten Massenbewegung ausging; dass einzelne Investoren, Bauern, lokale Genossenschaften sowie kleine und mittlere Betriebe das Ganze seit mehr als zehn Jahren vorangetrieben haben; dass Kommunalverwaltungen ebenso daran beteiligt sind wie die Bundesregierung; dass der Einspeisetarif keine staatliche Subvention ist; dass der Staat sogar an den Gewinnen der Erneuerbaren-Industrie verdient und dass es ein viel zu großes Unterfangen sei, als dass es zusammengestrichen werden könne.

Das zweite große Missverständnis lautet, dass ein deplatzierter grüner Utopismus hinter dem Projekt stehe. Mit anderen Worten: Eine Reihe von Ökofreaks hätten sich ein Wolkenkuckucksheim ausgedacht, in dem Wunschdenken vor der Realität komme. Die Redakteurin eines New Yorker Verlags etwa, eine Bekannte von mir, äußerte erst kürzlich ihre Zweifel und vermutete, ich sei „Opfer von ziemlich viel Ideologie“ geworden. Und eine frühere Redakteurin von mir an der Westküste sinnierte, als ich ihr von der Energiewende erzählte: „Ich denke, dass könnte einige amerikanische Grüne interessieren.“

Moralischer Kreuzzug

Diese Art von Kommentaren ist Folge einer Wahrnehmung, nach der die Energiewende zuallererst einen moralischer Kreuzzug darstellt. Wenn ich antworte, dass die Erneuerbaren in Deutschland 380.000 Jobs geschaffen haben, dass zutiefst konservative bayerische Bauern Solarpaneele auf ihren Scheunen befestigen – nicht weil sie Müsli-mampfende Petra Kellys (an die sich viele Amerikaner noch erinnern) sind, sondern weil sie damit eine Menge Geld verdienen, schütteln meine Bekannten den Kopf. Das Ziel, Gewinn zu machen, ist die treibende Kraft hinter der Energiewende. Das müsste eigentlich in einem Land, das an den freien Markt glaubt, gut ankommen.

Die dritte falsche Fährte besteht in einem abschätzigen Klischee über die Deutschen von heute. Die seien immer noch so sehr vom Zweiten Weltkrieg traumatisiert, dass sie schnell von Panik ergriffen würden. „Panik“ ist das Wort, mit dem im Internet und den US-Medien über Angela Merkels Kehrtwendung in der Atomfrage nach Fukushima geschrieben wurde: „eine Panikattacke“, eine „irrationale“, „reflexartige“ Antwort auf die japanische Katastrophe. Auch die Tatsache, dass Merkel Physikerin ist, ändert nichts daran. Die angstbesetzten Deutschen gelten als „Sonderfall“ und ihre Sonderwege als Modell für niemand – weder damals noch heute.

Und schließlich ist die Atomfrage entscheidend. Auch amerikanische Linke, einschließlich der Obama-Administration, sind eher pro Atomkraft. Und zwar besonders diejenigen, welche die Klimaerwärmung für ein reales Problem halten. Obamas Hin und Her in der Atomfrage (früher war er mal dagegen) hat die Pro-Atomkraft-Einstellungen unter Linken noch verstärkt.

Mittlerweile hat er die Darlehen für den „Bau einer neuen Generation von sicheren, sauberen Atomkraftwerken in diesem Land“ verdreifacht. Auch Obama hat einen Physiker in seiner Regierung, nämlich Energieminister Steven Chu, einen lautstarken Befürworter von Atomkraftwerken: „Ich würde lieber neben einem Atomreaktor leben als einem Kohlekraftwerk“, sagt Chu.

Atomkraft fürs Klima

Woher kommt diese Überzeugung? Sie könnte von den engen Verbindungen der Obama-Administration mit dem Chicagoer Energieversorger Exelon herrühren, dem 17 Atomkraftwerke gehören. Und Chu war einst Direktor einer Atomforschungseinrichtung der US-Regierung in Kalifornien. Aber vermutlich weitaus zutreffender zur Erklärung von Obamas Pro-Atomkraft-Position ist, dass sie Teil eines Deals mit den Republikanern aus dem Jahr 2009 war, um Unterstützung für Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels zu erhalten: Zustimmung zu Atomkraft und Erdölförderung im Gegenzug zum Ja für den Emissionshandel.

Dabei haben sich die Republikaner gar nicht an ihren Teil der Abmachung gehalten – aber Obama an seinen. „Einige US-Umweltschützer glauben, dass Atomkraft die bittere Pille ist, die sie schlucken müssen, um Fortschritte in der Klimawandelfrage zu erreichen“, sagt Sascha Müller-Kraenner, Europarepräsentant der Organisation „Nature Conservancy“.

Die deutsche Energiewende ist ein komplexes und einzigartiges Unternehmen. Aber sie ist nicht so kompliziert. Jeder, der an ihrer Vermittlung an die Außenwelt beteiligt ist – ob Journalisten, Offizielle, die Erneuerbaren-Industrie – muss besser darin werden, sie in einfachen Worten zu erklären.

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36 Kommentare

 / 
  • G
    großmeister_b

    Warum in aller Welt sollte man sich die Mühe machen, Amerikanern die deutsche Energiewende zu erklären?

    Was soll dabei herauskommen?

  • JM
    José Martí

    Werter Hr. Hockenos, Sie sollten etwas ehrlicher zu sich selbst sein und anerkennen, dass die Ablehnung der deutschen Energiewende durch große Teile der US-amerikanischen Gesellschaft durchaus seine Berechtigung hat. Oder wollen Sie sagen, dass viele Millionen Menschen mit ihrer Meinung falsch liegen. Vielmehr befindet sich Deutschland auf einem grün-verklärten Irrweg, dem kaum eine andere Nation folgen will und den wir noch teuer bezahlen werden.

  • EA
    Ein Amerikaner

    sagt dazu folgendes:

     

    http://www.youtube.com/watch?v=umFnrvcS6AQ

     

    Der Mann ist immerhin Kernphysiker,

    also nicht gerade Technikfeind,

     

    und bringt in seinem Vortrag nebenbei auch "lustige" Beispiele zur Intelligenz seiner Landsleute.

  • N
    nico

    Gut, daß die Taz diese Diskussion eröffnet.

    Eine rationale Linke kann und darf sich nicht

    länger von dem ideologischen grünen Ökoquatsch

    vereinnahmen lassen.

    Die deutsch Energiepolitik ist eine Politik der

    kontinuierlichen Arbeitsplatzvernichtung und

    Entindustriealisierung.

    Die Klage der Textilindustrie ist nur der Anfang.

    Kernenergie wird weltweit weiterentwickelt.

    Die deutsche Gesellschaft braucht den Praxistest,

    den Merkel verordnet hat, um zu lernen, daß ihre

    Öko-Energie-Ideologie ein Irrweg ist.

    Die Grüen sind jetzt bei 13% mit Fortschreiten

    der Energiewende werden sie unter 10% absinken.

    So läuft der Prozess der Heilung. leider sehr teuer.

    Die USA agieren rationaler.

  • O
    OPS

    Sehr geehrter Paul Hockenos

     

    Sie haben einen Artikel geschrieben der die Energiewende verteidigen sollte, und tatsächlich alle Argumente dagegen aufzählt und diese nur schwach (oder gar nicht) widerlegt.

    Trotzdem schaffen sie es nicht, 1 und 1 zusammenzuzählen, und den Unsinn der Energiewende zu erkennen.

    Dennoch begeben sie sich in die richtige Richtung.

    Mit Artikeln wie diesem haben auch Leute wie George Monbiot und Mark Lynas ihre Wandlung vom Saulus zum Paulus begonnen.

    Sie haben Artikel wie ihren hier geschrieben, die sie heute eher peinlich finden nachdem sie sich wissenschaftlich mit dem Thema auseinander gesetzt haben.

    Die beiden beinharten (im Fall Lynas sogar radikalen) grünen Atomkraftgegner, haben sich inzwischen zu überzeugten Befürwortern der Kernenergie entwickelt.

    Nichtsdestotrotz sind sie Grüne. Das ist außerhalb Deutschlands kein Widerspruch.

     

    Artikel in denen sie ohne anständige Recherche und entgegen der physikalischen Tatsachen argumentierten, waren wichtige Bausteine in einem Lernprozess.

     

    Vielleicht lernen auch sie aus ihren Kommentaren und präsentieren uns in ein paar Jahren Artikel in denen sie uns erklären, warum sie ihre Meinung geändert haben.

    George Monbiot - Wie ich die Kernenergie lieben lernte

    http://www.guardian.co.uk/commentisfree/2011/mar/21/pro-nuclear-japan-fukushima).

     

    Vielleicht bleiben sie aber auch in ihrer Ideologie gefangen. Wäre schade.

  • AG
    Antiamerikanismus Grundschule

    @P.Haller:

     

    "@Antiamerikanismus Grundschule

    Wollen Sie hier wirklich eine Aufrechnung starten ??

    Dass die Amis für Ausbeutungs-"Rechte" keinerlei Legitimation brauchen, müsste sich sogar in ihrem rechten Weltchen rumgesprochen haben.

    Wenn die was brauchen holen sie sich das. Mit allen Mitteln. So einfach ist das...."

     

    Hää? Wieso "Aufrechnung"? Ich wies lediglich auf die Tatsachen hin (der Krieg im Irak hatte m.E. vor allem irrationale Gründe, was das ganze wahrlich nicht besser macht, aber das ist eine andere Geschichte). Und es ist natürlich völlig richtig, dass die Chinesen als Meistbietende die Ausbeutungrechte bekommen (wobei eine Eigenregie der Iraker, falls die Fähigkeit besteht, sicher das Beste wäre). Sie müssen Textverständnis üben; Ideologie entschuldigt nicht alles.

  • W
    warn

    @Ulli Müller:

     

    Überflüssiger Kommentar,

    wo ein Land, das sich immer und immer wieder als moralisch überlegen brüstet, um anderen Völkern zu erklären wie sie ihr eigenes Waffenrecht, ihr eigenes Strafrecht usw. gestalten müssen - ein Land, das sich als pazifistischer Moralapostel aufführt und dennoch drittgrößter Waffenexporteur der Welt ist -, kulturell, geistig und moralisch steht, dürfte jedem Demokraten bewusst sein.

  • N
    Normalo

    In manchen Dingen ist man ja schon versucht, amerikanischen "Vorurteilen" recht zu geben.

     

    1. In der Tat läuft in Deutschland doch wenig gesamtgesellschaftlich Vernünftiges zusammen, wenn Papa Staat es nicht befiehlt oder massiv finanziell unterstützt. Der deutsche Spießbürger weiß zwar Alles besser, handelt aber nur nach diesem Wissen, wenn er sicher sein kann, dass er davon unmittelbar profitiert oder seine lieben Mitmenschen es ihm gleichtun müssen. Dies gilt natürlich auch für die Soplarpaneele in Bayern.

     

    2. In kaum einem Land sind die Begriffe "vernünftige Maßnahme" und "moralischer Kreuzzug" so schwer auseinander zu halten wie bei uns. Wenn etwas für richtig erkannt wurde, ist der nächste Schritt hierzulande nur allzu gerne, sofort Allen, die das "Richtige" noch nicht erkannt haben, wahlweise untermenschliche Intelligenz oder niedere Beweggründe zu unterstellen - im Zweifel lieber letzteres. Auch Herr Hokenos kann es sich nicht verkneifen, die in Atomfragen vom hiesigen Mehrheitskonsens abweichende Meinung der US-Regierung auf auf Motive im Bereich "Ränke und Vetternwirtschaft" abzuklopfen.

     

    3. Hey, wir sind das Land, in dem am Tag des Fukushima-Unglücks die Hamsterkäufe begannen - knapp 9.000 Kilometer entfernt von jeder denkbaren Verseuchung!! Also: JA. Dieses Land neigt bei Gefahren, die ihm unkontrollierbar erscheinen, zur Panik. Der Ausstieg war für die meisten Menschen hierzulande bereits als "alternativlos" gesetzt, noch ehe Grund und Ausmaß des aktuellen Unfalls überhaupt geklärt werden konnten - von den wirtschaftlichen Folgen dwes Ausstiegs mal ganz zu schweigen. Merkel ist vielleicht damals nicht in Panik verfallen, aber sie hat zumindest erkannt, dass mit Atomkraft hierzulande bis auf Weiteres kein Blumentopf mehr zu gewinnen ist, und hat entsprechend reagiert.

  • EM
    Eric Manneschmidt

    Ein wirklich schwacher Artikel.

    Leider ein plattes Propagandastück ohne Differenzierung.

     

    Dass die Einspeisevergütung des EEG keine Subvention im engeren Sinne ist, sondern eine Umlage, versteht ein guter Teil der Bevölkerung (und der Parlamentarier) hier nicht. Übrigens ist das natürlich trotzdem ein staatlicher Eingriff mit finanziellen Auswirkungen (nur eben nicht auf den Staat). Hat schon Ähnlichkeit mit einer Subvention, müsste man diskutieren oder wenigstens erklären.

    Dass es vergleichbare staatliche Eingriffe zugunsten der Kernkraft gab und immer noch gibt (Haftpflicht) macht es nicht besser (auch das hätte man darstellen müssen).

     

    Auch andere Dinge laufen falsch mit der deutschen Energiewende. Eine nachhaltige Energiewende müsste die sozialen Aspekte (die auch die traditionelle Energiepolitik nicht beachtet) vollumfänglich einbeziehen.

     

    Ganz brutal daneben ist aber die Formulierung

    "Aber vermutlich weitaus zutreffender zur Erklärung von Obamas Pro-Atomkraft-Position ist, dass sie Teil eines Deals mit den Republikanern aus dem Jahr 2009 war, um Unterstützung für Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels zu erhalten: Zustimmung zu Atomkraft und Erdölförderung im Gegenzug zum Ja für den Emissionshandel."

    ...also wäre der Emissionshandel ein Instrumen zur Bekämpfung des Klimawandels. Das Gegenteil ist der Fall - es ist ein Instrument zur Verhinderung einer wirksamen Bekämpfung des Klimawandels (http://umsteuern-mit-energiesteuern.de/artikel/scheinaltern-eh.html).

     

    Es ist nicht so gut, wenn jemand, der selber überhaupt keine Ahnung hat, solche Kommentare schreibt.

  • P
    P.Haller

    @Antiamerikanismus Grundschule

    Wollen Sie hier wirklich eine Aufrechnung starten ??

    Dass die Amis für Ausbeutungs-"Rechte" keinerlei Legitimation brauchen, müsste sich sogar in ihrem rechten Weltchen rumgesprochen haben.

    Wenn die was brauchen holen sie sich das. Mit allen Mitteln. So einfach ist das....

  • G
    Grüßssie

    Tja, ob es dem Autor passt, oder nicht: In den USA gibt es eben noch Medien, die über die Nachteile der Energeiwende berichten. Daran wird sich auch nix ändern.

    Anders ja zum Glück in Deutschland: Wir sind durch den antifaschistischen Schutzwall aus SpOn & Co. gegen derlei konter-energie-revolutionäres Geschwätz natürlich geschützt!

     

    LOL

  • C
    Chris

    "Zu großen Teilen ist dies eine Folge von Fehlinformationen, an deren Verbreitung die Medien einen großen Anteil haben."

     

    Richtig !

    Fragt sich nur auf welcher Seite des Atlantik ?

  • W
    warn

    Als Exildeutscher verwundern mich einige Kommentare hier nicht:

     

    Egal ob Kanada, Russland, Japan, GB oder vor allem Feindbild Nr. 1 (USA):

     

    Wer nicht den deutschen Ökospielereien folgt, wird von den Deutschen Medien systematisch als minderwertig abgestempelt. WIR überlegenen Deutschen werden den anderen schon noch zeigen wo es lang geht!

     

    Das Traurige daran ist, dass die Deutschen gar nicht merken, wer hier durch die Einheitspresse verdummt wird. Stattdessen werden gebetsmühlenartig die üblichen Klischees von ungebildeten Amerikanern usw. abgespult.

     

    Das Ausland kann über solche Verblendung nur den Kopf schütteln: Wieder einmal fühlen sich die Deutschen (oder ihre Marionetten in Brüssel) überlegen und versuchen, ihre Sicht der Dinge aufzudrängen.

     

    P.S.: In Sachen Euro verläuft es genauso: Wer nicht der deutschen Sparpolitik folgt, wird von den Medien als renitentes "Südland" abgestempelt, an dem ein Exempel statuiert werden muss.

     

    Wann wacht Ihr endlich auf und merkt, dass es nicht die USA sind, denen der Kopf verdreht wurde? Die Welt lacht über uns Deutsche!

  • UM
    Ulli Müller

    Überflüssiger Bericht,

    wo ein Land, in dem z.B.: die Todesstrafe oder das Recht auf Waffenbesitz besteht, kulturell, geistig und moralisch steht, dürfte jedem Demokraten bewusst sein.

  • J
    jan

    Harhar... und naiv zum fremdschämen. Als könnte man dort noch etwas "erklären".

  • H
    Hens

    Man stört sich an Subventionen für die Solarwirtschaft und an der ansonsten nicht-marktfähigkeit und genießt dabei ein mit subventioniertem Atomstrom zubereitetes ebenfalls subventioniertes Stück Fleisch. Die Leute und ihre Phrasen. Ich liebe es. :)

  • A
    AzMan

    Den Mist verstehen auch in Deutschland nur Grund- und Immobilienbesitzer.

    Mit Umweltschutz hat das doch nur am Rande etwas zu tun, das Ganze ist schlicht und einfach ein finanzielles Umverteilungsmodell...

  • TM
    Tut mir einen Gefallen

    Die Kommentare zeigen ja, wie überzeugt man in Deutschland für die Natur eintritt.

    Da haben sich hier wohl Leser aus einem bestimmten Lager getroffen.

     

    Ich habe meinen Augen nicht getraut.

     

    In Amerika herrscht eine allgemeine Volksverdummung, die die Medien, bis auf immer weniger Ausnahmen vorantreiben.

    Man muß dort eine Weile leben, um zu verstehen, was sich da abspielt.

    Die Menschen ringen buchstäblich um ihre Existenz im Self-Made-Man Land. Nachrichten vom Rest der Welt gibt es im Prinzip nicht. Die muss man suchen.

     

    Die Perversität des Kapitalismus ist dort so weit vorangeschritten, dass man nur hoffen kann, dass es bald aufhört.

     

    Ich gehe nicht davon aus, dass es Europa ist, welches die Welt in den möglichen Abgrund reißt, obwohl es von dort so dargestellt wird.

     

    Die Situation von Obama, einem sehr klugen Mann, zeigt, was da los ist.

    Ich bin kein Anti Amerikaner.

     

    Wir haben ein gemeinsames Band oder einen gemeinsamen Grund, das ist die Erde. Und wie es um die bestellt ist, kann jeder sehen, der es sehen will.

     

    Wenn wir sie endgültig zerstören, ist es, wie die Indianer seit langem sagen.

    Geld kann man nicht essen, nicht einatmen, nicht trinken, nicht anziehen.

     

    Also schützt gefälligst unsere Erde.

  • S
    Stern

    Gut, dass die Deutschen wissen, wo es langgeht! Selten so eine offen rechtsextremen Artikel gelesen - da kann man ja Angst bekommen!

  • T
    Thomas

    in 10 Jahren gibt es die Brennstoffzellen-Heizung und die Infrastruktur mit Solar und Wind war für den Arsch, den Verbraucherarsch, der es bezahlen muss.

  • AG
    Antiamerikanismus Grundschule

    @eksom,

     

    "unter der Masche der Demokratisierung andere Länder direkt oder indirekt ausplündern!"

     

    Möchte nicht Ihr winziges linkes Weltlein stören - aber Sie wissen schon, dass v.a. die Chinesen Ausbeutungsrechte in Afghanistan und im Irak erworben haben (war alles regulär ausgeschrieben) und dass die Amis selbstverständlich die normalen Weltmarktpreise zahlen?

  • PL
    Peter L.

    Als ob sich irgendjemand ohne Subventionen Solaranlagen auf's Dach stellen würde. Klar macht man damit Gewinn. Aber nur wegen der garantierten Abnahme und Vergütung...Der Autor ist wohl wirklich nicht richtig informiert.

    Ich bezahle über meine Stromrechnung die Rendite derer, die eine Solaranlage gebaut haben, was typischerweise Leute sind, die bereits über genug Land und Dachfläche verfügen. Also eine weitere Umverteilung von unten nach oben.

     

    Ohne Subventionen würde das System ziemlich schnell zusammenbrechen. Da gebe ich den Amerikanern schon recht. Mit freiem Markt hat das alles überhaupt nichts zu tun. Deswegen passiert auch in den USA nichts.

    Würden sich erneuerbare Energien ohne Subventionen lohnen, würden sie sich sofort in jedem Land der Welt durchsetzen.

     

    Wenn man jetzt noch den Biogas-Wahn dazunimmt, wird mir fast schlecht bei der Art, in der erneuerbare Energien in Deutschland eingeführt und durchgesetzt werden.

  • B
    Bezeichnend

    Es ist doch auffällig, dass in dem Artikel Befürworter der Atomkraft als Ideologen dargestellt werden, die sich um Fakten nicht kümmern, und die Meinung des Autors auf reinen, selbstgefälligen Wahrheit basiert.

  • D
    D.J.

    Wusste gar nicht, dass die Amis über die deutsche Energiepolitik so gut informiert sind - jedenfalls scheinen Sie vieles auf den Punkt zu bringen. Vor allem dies ist grundauf richtig:

     

    "Die angstbesetzten Deutschen gelten als „Sonderfall“ und ihre Sonderwege als Modell für niemand – weder damals noch heute."

     

    Mir kommt der Artikel fast vor wie ein kluges Fake: Der Autor spricht für die Deutschen unangenehme Wahrheiten aus, dies aber unter dem Anschein der Verteidigung der Vorgänge hier.

  • S
    Stefan

    Auf die Klarstellung der im Artikel beschriebenen falschen Wahrnehmung der Amerikaner zur deutschen Energiewende war ich sehr gespannt und wurde erwartungsgemäß enttäuscht.

     

    "Da ist zunächst die Wahrnehmung, dass es sich beim deutschen Übergang zu den Erneuerbaren um ein gigantisches Regierungsprogramm handelt"

    "der Einspeisetarif keine staatliche Subvention"

    --> was ist das dann wenn keine staatliche Subvention? Würde irgendjemand (in nennenwertem Ausmaß) PV und Windanlagen bauen ohne eine fixe Einspeisevergütung? Wohl kaum...

     

    "die Erneuerbaren in Deutschland 380.000 Jobs geschaffen haben"

    --> und wie viele Jobs hat die Steinkohleförderung geschaffen? Und wenn wir Leute Löcher buddeln lassen, wie viele Jobs schafft das? Wenn man viel Geld ausgibt kann man viele Jobs schaffen. Ein Selbstzweck sollten aber nicht bestehen...

     

    "zutiefst konservative bayerische Bauern Solarpaneele auf ihren Scheunen befestigen"

    --> Klar, wenn man denen 20% sichere Rendite verspricht machen die vermutlich alles. Ist das aber ein Zeugnis des grünen Gewissens?

     

    "Das Ziel, Gewinn zu machen, ist die treibende Kraft hinter der Energiewende. Das müsste eigentlich in einem Land, das an den freien Markt glaubt, gut ankommen."

    --> Wie kommen den die Gewinne zu Stande, durch Subventionen. Deren Ausnutzung als freien Markt darzustelllen ist schon befremdlich...

     

    In Summe betrachtet wird durch die Förderung der Erneuerbaren ein großer Teil der deutschen Stromerzeugung nicht mehr durch einen freien Wettbewerb organisiert. Jeder bekommt ein Stück Subvention gerade wie er's braucht. Das Ganze ist dann nicht mehr weit von der Planwirtschaft entfernt.

     

    Zur Energiewende kann man stehen wie man will. Vielleicht ist das ja der richtige Weg und wird sicher auch von vielen Bürgern unterstützt. Die Natur der Systems jedoch zu leugnen halte ich für wenig sinnvoll.

  • E
    eksom

    Die weltweite amerikanische Militärmaschinerie kostet die Amerikaner pro Tag 1 Mrd. US-Dollar!

    Unproduktive Kapitalvernichtung zu Lasten anderer!

     

    Darüber sollten sich die Amerikaner wirklich mehr Gedanken machen, als über die Energiewende der Deutschen. Denn, bald wird es einen erheblichen Widerstand gegen diese angeblichen Weltverbesserer geben, wenn Sie immer wieder unter der Masche der Demokratisierung andere Länder direkt oder indirekt ausplündern!

  • S
    Sascha

    Ganz interessanter Artikel. Aber so ganz zustimmen kann ich nicht.

    Die Solarenergie wurde und wird ja massiv Subventioniert. Sonst hätte sich nämlich kein zitierter konservativer bayrischer Bauer sowas aufs Dach gemacht, da es einfach unrentabel ist.

    Wenn der Ausstieg aus dem Ausstieg aus dem Ausstieg als irrationale und reflexartige beschrieben wird kann man nur zustimmen. Man kann vom Atomausstieg halten was man will, aber wenige Monate zuvor wurde eine Laufzeitverlängerung beschlossen, dann passiert in Japan ein Unglück und plötzlich fällt der Physikerin Merkel ein, dass die Dinger auch hoch gehen können und reflexartig werden die Meiler vom Netz genommen. Wenn das nicht irrational ist, was denn dann?

    Zumal wir alle jetzt Entschädigungen an die Stromkonzerne zahlen dürfen, dass wir jetzt doch die Laufzeitverlängerung zurück nehmen....

  • KF
    Öko Fritz

    Da sieht man wieder mal, wie Medien die "Amerikaner" (und auch uns) in den Meinungen manipulieren...

     

    Aufklärung und Bewußtseinswandel ist wichtig!

  • M
    menschenfreund

    Ich habe US-Amerikaner sehr viel häufiger nett, zuvorkommend und höflich erlebt.

    Nicht erklärbar ist daher mein Eindruck, daß sich in großen Teilen der US-Bevölkerung alle Dummheit, Selbstherrlichkeit und rücksichtslose Gier der Welt versammelt hat.

  • P
    Peter

    Kein Zweifel, dass Änderungen der Energiepolitik sinnvoll sind, allein schon wegen der begrenzten fossilen Ressourcen.

    Jedoch sind die im Beitrag genannten Sichtweisen und Kritikpunkte ganz überwiegend gerechtfertigt. Insofern kann man der Autorin danken, dass sie sie noch einmal aufzählt.

    Jedoch gibt es auch gravierende logische Fehler.

    Z. B.: Wenn man etwas genügend hoch subventioniert, kann man hinterher nicht lobend hervorheben, dass es sich rechnet. Das ist die Denkweise eines Milchmädchens. Dabei auf den freien Markt zu verweisen, ist einigermaßen skurril.

  • D
    Dreadnought

    Merkwürdig, genau diesen verbohrten und fern der Realität liegenden Eindruck von der Klimapolitik habe ich ebenfalls gewinnen dürfen. Medien bauschen etwas auf, schaukeln sich gegenseitig hoch und was nur oft genug wiederholt wurde, bleibt beim stumpfen Medienkonsumenten dann hängen.

     

    Fakten? Kein Thema, Schlagworte zählen. Phrasen beherrschen die Medienlandschaft - so sieht es leider aus.

     

    Dabei spreche ich -natürlich- nicht von den USA, sondern von Deutschland wo solche Begriffe wie "Nachhaltigkeit" und "Gentechnikfrei" inzwischen die Ebene jeder Diskussion verlassen haben und als religiöse Ersatzbewegung einen Status als göttliche Regeln genießen.

    Die USA etwa gewinnen aus Schiefergestein Unmengen von Energie und werden wohl in etwa fünf Jahren vom Importeur zum Exporteur von Erdöl und Erdgas werden. Bei uns wird -wie immer- nur vor Gefahren gewarnt statt die Chancen auch nur zu erwähnen. Bei uns kommt Gemüse mit dem Label "Bio" und "Gentechnikfrei" auf den Tisch, welches durch radioaktive Strahlung mutiert ist und dessen Erbgut niemals untersucht wurde. In den USA wird seit Jahrzehnten Soja verwandt, welcher quasi im millionenfachen Menschenversuch getestet wurde.

     

    Lächerlich und abstrus - und nur mit dem Filz aus willfähriger Presse, dezidiert linken NGO und der Politik zu erklären.

     

    Die USA mögen einen anderen Blickwinkel auf die Energie"wende" haben - falsch ist er sicherlich nicht.

  • P
    Philipp

    Dass die Energiewende als dezentrales Bottom-up Projekt gestartet wurde, ist doch leider nur die halbe Wahrheit. Was wir im Moment sehen ist der Krieg um die Monopolstellung auf dem regenerativen Energien-Markt, und den scheint mit Offshore-Windkraft, Einspeisegarantien für dieselbe und Netzausbau leider die Grossindustrie zu gewinnen, gegen alle Logik von Effizienz und Machbarkeit. Vielleicht meinen das die Amerikaner, wenn sie sagen: ein immenses finanzielles Risiko für den Staat...

  • AD
    auch das noch

    das land der unbegrenzten möglichkeiten, in jede unbegrenzte richtung. alles superpatrioten, aber wichtig ist es schon, zu vermitteln, dass dies unumgänglich ist, mit kanzlerinnenwort "alternativlos" ist, wollen die superpatrioten in 50 jahren nicht nur noch sommer haben wie diesen, mal abgesehen vom klima der restlichen welt. atomkraft, das beste symbol für die arroganz und überheblichkeit von uns primaten, fällt dabei natürlich aus. als energiequelle über den planeten der affen verteilt. außerhalb unseres planeten sicher erstmal sehr wichtig, aber auch möglichst nicht in irgendeiner umlaufbahn, welche unweigerlich wieder auf die oberfläche zurückführt, das müßte eigentlich fast jedem verständlich sein. aber meine informationsstand ist der, das die staaten schon gut vorankommen im ausbau alternativer energieformen. eben auf anderen wegen, fraglich finde ich dabei, dieses beharren auf die atomenergiegewinnung, wer weiß, was bei den grenzenlosen wirklich dahinter steckt.

  • M
    Migrantino

    Es ist erfrischend zu hoeren, dass in anderen Laendern noch vernuenftige Menschen leben, und vernuenftig regiert sind...

  • H
    Hilko

    Standpunkt einer amerikanischen Organisation, die Union of Concerned Scientist: http://www.ucsusa.org/nuclear_power/

  • M
    Marco

    und dabei ist die Energiewende in Deutschland ein in Wahrheit wenig ambitioniertes geradezu halbherziges Projekt.