piwik no script img

Debatte BahnprivatisierungMit Emotionen befrachtet

Kommentar von Markus Wacket

Der Kompromiss zur Bahn-Privatisierung ist für Steuerzahler und Bahnfahrer der beste, der bisher diskutiert wurde. Gefahr droht nur in der Personalie von Bahnchef Mehdorn.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

1 Kommentar

 / 
  • HF
    Helmut Fuchs

    Sehr guter Kommentar!

     

    Allerdings fehlt mir noch etwas: Der Hinweis darauf, dass die Rahmenbedingungen für privatisierten Bahnverkehr einfach nicht stimmen.

     

    Es gibt z.B. keinerlei Verpflichtung für private Betreiber wechselseitig Fahrscheine anzuerkennen. Auch die Ausstellung von Fahrscheinen für eine Verbindung, die mehrere private Anbieter in Anspruch nimmt, ist nicht geregelt.

     

    Damit also eine Privatisierung des Bahnverkehrs nicht im kundenfeindlichen Tarifflickenteppich endet muss der Gesetzgeber erst mal aktiv werden. Der hat das Problem, aber noch gar nicht im Kopf.

     

    In der Schweiz gibt es etliche private und kommunale Bahnbetreiber. Diese konkurrieren nicht, sie kooperieren. Und Dinge wie das Halbtaxabo (entspricht unserer BahnCard 50) oder das Generalabonnement gelten fast überall. Das Generalabonnement sogar bis in die Stadtverkehre.

     

    Und das ist nur eine von vielen Detailfragen. So wie die Privatisierung hier in Deutschland angelegt ist, wird sie sehr wahrscheinlich dem Kunden nur neue Probleme bringen. Und Korrekturen an dem Zustand, den man nun herbeiführen will, werden den Steuerzahler wieder viel Geld kosten.