■ Daumenkino: Verzauberter April
Wenn Sie sich bitte jetzt rasch einmal vorstellen wollten, wie das ist, auf nüchternen Magen ein Stück rosafarbener Oleanderseife zu kauen, anschließend runterzuschlucken und danach noch ein Sandelholz-Räucherstäbchen inhalieren zu müssen – dann haben Sie so ungefähr das Jefiehl, daß einem dieser Film hier, Verzauberter April von old Mike Newell bereitet. Uagghh! Ächz, drück, mergel, stöhn! Kotz potz blitz! Trau schau wem!
Eine Gruppe blappernder, haarscharf an der vollkommenen Idiotie vorbeischippernder Damen findet sich, in rosa-weißen Taft und Tand gehüllt, unter brünstig stinkenden Glyzinen und azurnem Sonnenschein in Italien ein, auf einem Castello San Salvatore (wo sonst, goddammit). Dort werden alle viktorianischen Panzerungen aufplatzen und der Sirup, der in unser aller Adern in Wirklichkeit pulsiert, aus den englischen 20er-Jahre-Korsetts herausbluppern. Wir sehen uns im Cafe Keese: Oni soit qui mal y pense. Nicht einmal James Ivory (wußten Sie, daß es eine Ivory-Seife in Amerika gibt?), nicht einmal der war so süß.
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