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Datenschutz-Skandal bei FacebookVerstöße kosten 5 Milliarden Dollar

Mehr als ein Jahr ermittelte die US-Verbraucherschutzbehörde wegen des Cambridge-Analytica-Skandals. Jetzt soll es einen Vergleich geben.

Trotzdem lästig: Facebook hatte sich bereits auf eine Strafe eingestellt Foto: reuters

New York dpa | Nach mehr als einjährigen Ermittlungen gegen Facebook wegen Datenschutzverstößen hat die US-Handels- und Verbraucherschutzbehörde FTC einem Medienbericht zufolge einem milliardenschweren Vergleich mit dem Online-Riesen zugestimmt. Die fünf leitenden Vertreter der Kommission hätten in dieser Woche mit drei zu zwei Stimmen für eine Zahlung von rund 5 Milliarden Dollar (4,4 Milliarden Euro) votiert, schrieb das Wall Street Journal am Freitag unter Berufung auf eingeweihte Kreise. Die FTC und Facebook lehnten einen Kommentar ab.

Facebook hatte sich bereits auf eine Strafe eingestellt und im April mitgeteilt, dass diese sich auf 5 Milliarden Dollar belaufen könnte. Die FTC hatte im Zuge des Cambridge-Analytica-Skandals vor über einem Jahr eine Ermittlung eingeleitet.

Die Datenanalyse-Firma, die im US-Wahlkampf auch für den späteren Präsidenten Donald Trump arbeitete, hatte Daten von Millionen von Nutzern bei Facebook abgreifen können. Seit der Affäre ist der Internetkonzern durch weitere Datenschutzverstöße noch tiefer in die Kritik geraten.

Die Verbraucherschutzbehörde musste nun klären, ob Facebook gegen eine Vereinbarung mit der FTC aus dem Jahr 2011 verstoßen hat. Damals hatte sich der Konzern von Mark Zuckerberg verpflichtet, die Privatsphäre von Nutzerinnen und Nutzern zu schützen. Das jetzt laut Wall Street Journal ausgehandelte Bußgeld wäre das höchste, das die FTC je gegen ein Technologieunternehmen verhängt hat. Allerdings entspricht es nicht einmal einem Zehntel des Gewinns von Facebook von knapp 56 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr.

Das Bußgeld wäre das höchste, das die FTC je gegen ein Technologieunternehmen verhängt hat. Allerdings entspricht es nicht einmal einem Zehntel des Gewinns von Facebook im vergangenen Jahr

Die Börse reagierte erleichtert auf die Einigung. Die Aktie von Facebook legte an der Nasdaq um 1,8 Prozent zu, obwohl die zur Debatte stehende Vergleichszahlung um 2 Milliarden Dollar höher ist als die Summe, die Facebook konkret in der jüngsten Bilanz zurückgestellt hatte.

Facebook steht in den USA unter politischem Druck. US-Präsident Donald Trump wirft dem Netzwerk vor, Stimmen aus dem rechten politischen Spektrum zu unterdrücken. Außerdem hat er sich klar gegen die von Facebook angestoßene Digitalwährung Libra in Stellung gebracht. Gleichzeitig fordern mehrere Präsidentschaftskandidaten der Demokratischen Partei wie Elizabeth Warren die Zerschlagung des Facebook-Konzerns.

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4 Kommentare

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  • 9G
    90118 (Profil gelöscht)

    wie groß die bereitschaft der jeweiligen administration ist, gesetzesbrüche durch die großen firmen der eigenen nation zu ahnden, sieht man auch ganz gut in deutschland - beim umgang mit dem abgasbetrug der deutschen automobilindustrie.



    dieser wurde in den usa etwas strenger bewertet. vielleicht sollte im gegenzug auch die eu tätig werden, um facebooks verhalten einmal angemessen zu würdigen.

  • "Facebook hatte sich bereits auf eine Strafe eingestellt und im April mitgeteilt, dass diese sich auf 5 Milliarden Dollar belaufen könnte."



    Aaaaaaaaah, facebook teilt schon vorher mit, in welcher Höhe eine Strafe akzeptiert wird. Interessante Variante.



    Und: auch bei 22,2 Mrd. ist eine Strafe von 5 Mrd. eher was für die Portokasse…



    Eine "Zerschlagung des Facebook-Konzerns" fände ich sehr angebracht – und amazon gleich mit. Dient alles dem Klima- und Menschenschutz.

  • Kleiner Fehler im Text: Facebook hatte Einnahmen von knapp 56 Milliarden und nicht Gewinn, der lag knapp über 22 Milliarden.

  • Der Artikel enthält leider falsche Zahlen. Facebook hatte einen Umsatz von knapp 56 Mrd. $ im letzten Jahr. Der Gewinn betrug 22,2 Mrd. $.