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Das war die Woche in Berlin IIWieder mal länger warten

Thomas Mauch
Kommentar von Thomas Mauch

Der BER hat neue Probleme: Diesmal mit der Sprinkleranlage und den Automatiktüren Aber regt sich wirklich noch jemand auf?

Falls der Hauptstadtflughafen BER niemals fertig wird, das Terminalgebäude stand immerhin Foto: dpa

G anz schön viel Aufregung diese Woche: Da war natürlich der Fall des Stadtsoziologen und nun ehemaligen Staatssekretärs Andrej Holm. In diesem Zusammenhang musste sich die immer noch frische rot-rot-grüne Koalition erst einmal darüber verständigen, ob sie überhaupt noch weitermachen will. Und dann wurde auch noch in einer Tiefkühltruhe in Prenzlauer Berg die zerstückelte Leiche eines Rentners entdeckt. Von Trump und der Aufregung um seine Amtseinführung als neuer US-Präsident nicht zu reden.

Außerdem wurde Anfang dieser Woche bekannt, dass es da draußen auf einem Baufeld an der Stadtgrenze massive Probleme mit einer Menge von ­Automatiktüren und auch bei der Sprinkleranlage gibt. Fast schon gelassen aber wurde das registriert – weil halt auch die Aufmerksamkeitsspanne für Aufregungen begrenzt ist. War eben viel los diese Woche. Und weil man der Sache auch einfach müde ist. Der Sache mit dem BER. Wobei das bekannt gewordene Problem am Hauptstadtflughafen mit der Sprinkleranlage und den Automatiktüren – sie sind auch Teil der Entrauchungsanlage – für weitere Verzögerungen sorgen wird. Womit es bei dem ohnehin überstrapazierten Zeitplan mit einer Eröffnung des BER auch in diesem Jahr, wie eigentlich vorgesehen, schlicht nichts mehr ­werden kann.

Nur hat man das von verantwortlicher Seite noch gar nicht gehört, dass der Termin 2017 für die Eröffnung des BER tatsächlich aus dem Rennen ist. Nicht von BER-Chef Karsten Mühlenfeld und nicht von Berlins Regierendem und Flughafen-Aufsichtsratschef Michael Müller, der eben gerade auch an anderen Baustellen, der Koalition, gefordert ist.

Aber regt sich wirklich jemand auf? Darüber, dass ein weiteres Mal die Verschiebung eines Eröffnungstermins des BER auf den Spielplan gesetzt wird? Und darf man überhaupt auf 2018 hoffen? Oder hat man sich nicht längst daran gewöhnt, dass da draußen in Schönefeld eine bizarre Inszenierung von „Warten auf Godot“ läuft, Samuel Becketts existenzialistisch aufgeladenem Stück, mit dem immer wiederkehrenden Dialog:

Estragon: Komm, wir gehen!

Wladimir: Wir können nicht.

Estragon: Warum nicht?

Man ist der Sache auch einfach müde. Der Sache mit dem BER

Wladimir: Wir warten auf ­­Godot.

Estragon: Ah!

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Thomas Mauch
Redakteur taz.Berlin
Jahrgang 1960, seit 2001 im Berlinressort der taz.
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1 Kommentar

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  • Ja wirklich. Wäre es ein Schauspiel, wäre es total geil. Geldverbrennungsmaschine live at work. Das geilste wäre, wenn das Geld gar nicht wirklich verbrannt, sondern nur woanders wäre, wie bei z.B. Siegfried und Roy oder Ury Geller. Also so eine Art ganz großes Tennis, bei dem fast alle Player blechen müssen...