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Das get dannn shon in Ordgnung

BERLIN taz ■ Ordnung, Ordnung, Ordnung gehört zum Deutschen wie das Olálá zum Froschfresser oder der Backenbart zur Queen. Doch in letzter Zeit entdecken wir einen erschreckenden Verfall eben jener guten, alten Ordnung. Besonders in der Berliner U-Bahn, wo seit kurzem hunderte großformatige Plakate mahnen: „Kaufen Sie Geschichte!“ Kann man Vergangenheit jetzt schon aus dem Portemonnaie bezahlen? Aber sicher! Denn in einem „Expo Shop“ werden Altbestände der Weltausstellung 2000 unters Publikum gebracht: „Caps, Plüschtiere, Regenschirme“ – eben alles, was der Hobbyhistoriker zur Vergangenheitsbewältigung braucht. Aber warum sollte man den hannoverischen Schrott eigentlich kaufen? „Die Expo war ein einmalig teueres Spektakel. Konnten Sie sich auch nichts kaufen?“, fragt der Historienanbieter mitleidig und antwortet auch gleich selbst in riesigen Lettern: „Wir bringen das in Ordgnung“. Danke, danke, danke – führ eine Ordgnung, der wihr uns hir gahr nichd verwaigern wolen. Das get dannn shon in Ordgnung, so was wollen wir öfter lesen. Denn wenn selbst ernannte Ordnungshüter die totale Unordnung produzieren, hat das ja wieder etwas sehr Beruhigendes, ja Humanes. Vielleicht sollten die Expo-Orthographen demnächst zu einer Überarbeitung der Rechtschreibreform herangezogen werden. Dann aber bitte wieder ganz ohne Duhden.

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