piwik no script img

Das Wetter: Auf weiter Flur (Ende)

Der Barbier von Pfuhlhausen war bekannt für seine missratene Schnittführung. Trotzdem dünkte ihn sein Frisierstübchen stets rammelvoll. Zu wertvoll gerierten sich die dort zirkulierenden Informationen, zu groß des Barbiers Connaissance über örtliche Zu- und Außenstände. Im „Häärs“ war Haarspalterei kein Thema, hier ging es ums Ganze und auch Hergunde kreuzte regelmäßig auf. Beim letzten Mal hinterließ der gedrungene Riese nur ein paar desaströse Halme auf ihrem Kopfe, dafür hatte Hergunde Finales über ihren Exmann erfahren. Wie die studierte Peologin jetzt so hoch über Pfuhlhausen in ihrem Ardennenknoten schaukelte, bestieg sie ein Tsunami der Erleichterung. Wie gut, dass der alte Unlustmolch einer Verwechslung zum Opfer gefallen war, an der er kurze Zeit später verschied. Dass Hilmhold ein falscher Fuffziger gewesen war, für diese Erkenntnis hätte Hergunde sich allerdings den Besuch beim Barbier sparen können. Egal, Hergunde löste den Ardennenknoten und ließ sich wohlig in die Tiefe fallen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen