Das Projekt 3/4: Energiesparen fast ohne Geld
■ Bildungsbehörde setzt auf Energie-Controlling an Schulen
Die 170 Bremer Schulen verbrauchen pro Jahr Energie für 15 Millionen Mark. 25 Prozent von Strom, Wärme und Wasser ließen sich, bezogen aufs Basisjahr 1993, ohne größere Investitionen an den Anlagen einsparen: Getreu der bei der Umweltkonferenz in Rio festgelegten Ziele der CO2-Reduktion. Davon gehen jedenfalls die Macher des „Projekts 3/4“ im Energieeinspar-Referat der Bildungsbehörde aus. Das entspricht Kosten von vier Millionen Mark pro Jahr.
Der Löwenanteil der Ein-sparungen, nämlich die ersten 15 Prozent, kommt durch bloße Verhaltensänderungen zusammen: Drosseln der Heizung in den Ferien und am Nachmittag, Entzerren der Verbrauchsspitzen, um günstigere Tarife nutzen zu können, Zusammenlegen von Fremdnutzern oder Elternabenden in den einzigen geheizten Gebäudetrakt, bessere Kontrolle der Regler, angepaßte Raumtemperaturen. Die ersten Ersparnisse können in kleine Investitionen wie Thermostatventile oder Zeitschaltuhren gesteckt werden und bringen weitere Effekte.
Für 24 Schulen läuft bereits ein strenges Energie-Controlling, bis zu 60 Schulen sollen demnächst mitmachen: Jeden Monat bekommen sie von der Brehoch und der Bildungsbehörde ihre Verbrauchszahlen und die dazugehörigen Kosten aufgeschlüsselt, können also sofort sehen, wenn irgendwo mehr verbraucht wurde und mögliche Ursachen abstellen. Fast 400.000 Mark haben die 24 in 1996 eingespart, allein die Schule in Obervieland kam auf 63.000 Mark, die Schule Butjadinger Straße auf 47.000 und das Schulzentrum Utbremen auf 39.000 Mark.
Um einen Anreiz zu geben, dürfen die Schulen 50 Prozent für Reinvestitionen im Energiebereich verwenden, 25 Prozent erhalten sie zur freien Verfügung. Und weil nichts ohne die Hausmeister geht, bekommen sie 5 Prozent als Prämie. Der Rest (5 Prozent) geht in einen Ausgleichfonds für besonders sparsame Schulen oder fließt in die Kassen des Finanzsenators. jof
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