■ Das Portrait: Dennis Hopper
In den USA ist Dennis Hopper derzeit als abgefeimter Bombenleger in „Speed“ zu sehen, dem auf Anhieb erfolgreichen Erstlingsfilm des niederländischen Kameramanns Jan de Bont. Hierzulande startet heute zunächst Hoppers eigene Regiearbeit „Chasers“. Über Beschäftigungsmangel kann der Ex- Rebell nicht klagen.
Als Kontraktschauspieler der Warner Brothers gehörte der 18jährige Hopper in den Fünfzigern zur Clique um James Dean, an dessen Seite er u.a. in „... denn sie wissen nicht, was sie tun“ auftrat. Den Unfalltod des Freundes vermochte Hopper lange nicht zu verwinden. Hopper zog nach New York, wo er vor allem fürs Fernsehen arbeitete. Henry Hathaway war es dann, der den aufmüpfigen Spund nach Hollywood zurückholte. Hopper stieß zu den jungen Filmkünstlern, die der B-Film-Tycoon Roger Corman um sich geschart hatte, darunter Namen wie Jack Nicholson oder Peter Fonda. Unter Cormans Federführung entstanden billige, schnelle Filme, die Elemente der Jugend- und Popkultur auf die Leinwand brachten. „The Trip“, „Psych-Out“ und „The Wild Angels“ bereiteten den Weg für „Easy Rider“, der Dennis Hopper 1969 weltweit bekannt machte. Das fatalistische Biker-Melodram kostete etwa 800.000 Dollar, spielte auf Anhieb über 20 Millionen ein, brachte dem Regiedebütanten Hopper einen Cannes-Preis und versetzte dem Hollywood-Establishment einen gehörigen Schock. Mit Erneuerungsideen im Kopf kaufte der Betrieb den erfolgreichen Nachwuchs kurzerhand ein. So versammelte sich das „Easy Rider“-Team Laszlo Kovacs Bombenleger in „Speed“Foto: Reuter
(Kamera), Peter Fonda (Produktion) und Dennis Hopper im Auftrag der Universal Studios, um „The Last Movie“ zu drehen. Das ambitionierte Projekt wurde ein Desaster. Hopper verzog sich in die Wüste New Mexicos und konsumierte legale und illegale Drogen. Als ihn einer seiner Trips beinahe ins Jenseits führte, hatte Hopper genug und entschloß sich zur Therapie. Anfang der Achtziger meldete er sich mit „Out of the Blue“ als Regisseur zurück und übernahm selbst die biographisch gefärbte Hauptrolle. Ähnliche Parts spielte Hopper häufiger: den abgehalfterten, alkoholkranken Vater in „Rumble Fish“, den drogenabhängigen Ex-Biker in „Das Messer am Ufer“. Die komische Variante lieferte Hopper in „Flashback“, einer Satire über das Verhältnis von Yuppies und gealterten Helden der 68er Generation. Harald Keller
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen