piwik no script img

■ Das PortraitTreffsicheres Traumkind

Die große Berliner Boulevardzeitung B.Z. spekulierte gestern noch. „Ist vielleicht schon was unterwegs ...“ hieß es angemessen groß, aber unangemessen vage auf Seite 1 über das neue Traumpaar Stephanie Maria Graf (30) und Andre Agassi (29).

Wir können heute sagen: Ja. Ja, es ist. Und bitte: Nicht nebulös „was“, sondern wir wissen: Ja, es wird tatsächlich ein Kind sein, aus echtem Fleisch und Blut. SeinName: Stef-Ann (0).

Längst ist es kein Geheimnis mehr, dass die beiden Tennisstars (Agassi am Montag: „Unsere Beziehung war lange vorbereitet“) sich schon seit März umturtelt haben. Seitdem innig umturteln. Und irgendwann im Frühjahr, zwischen dem Turnier in Key Biscayne, nur ein Betthüpferl von Steffis Wohnsitz Boca Raton entfernt, und ihrem Triumph bei den French Open, ist es passiert. Warum sonst hätte die schwangere Steffi so abrupt ihre Karriere beenden sollen? Sich im 5. Monat durch die US Open quälen?

Vieles lesen wir jetzt anders: Hatte nicht unsere Steffi, plötzlich so locker und gelöst, Anfang September im Zeit-Interview aus ihrem Tagebuch zitiert: „Ich glaube, ich kann fliegen“, und kokett geflunkert: „Ich spürte eine große Leere in mir.“ Und hatte nicht auch Fortpflanzungsexperte Boris Becker (nach Geburt seines zweiten Sohnes: „Ich kann nur Jungs“) noch vergangene Woche augenzwinkernd geweissagt: „Ich hoffe, sie wird bald schwanger.“ Unser Bobele, der wissende, alte Schelm.

Hochzeitstermin der beiden soll, wie Freunde ausflüsterten, am 1. 1. 2000 sein. Was sich mit dem Termin der Niederkunft treffen könnte; vielleicht wird Stef-Ann gar ein Millenniumskind.

Deutlich sehen wir anhand erster, exklusiv zugespielter Ultraschallaufnahmen den kleinen Wurm vor uns: Noch ist die Nase stupsig. Ungewöhnlich kräftig die beiden Ärmchen. Ausgeprägt schon im Mutterleib die Beinarbeit. Und kein Zweifel: Stef-Ann wird das erste Neugeborene mit Ohrloch und hingehaucht zartem Dreitagebart sein. Ein putzig samtseidenes Brusttoupet aus handgezupftem Angora in XXXS liegt schon bei der Geburt auf dem netzumspannten Wickeltisch. Die Wiege ist darmbespannt („nicht zu stramm, höchstens 30 Kilopond“, so die fürsorgliche Mutter), und gleich zupft das Kleine neckisch am Mobile aus pokalglitzerndenNike-Swooshes.

Alle wissen: Aufs Treffsicherste werden sich sein Rückhand-Gen und ihre Vorhand-Anlagen vereinen. Nur die Nationalität des Kindes und damit die Davis-Fed-Cup-Spielberechtigung stehen noch aus. Steffi sagt: „Ich bin glücklich.“ Andre sagt: „Ich bin glücklich.“ Wir auch. Bernd Müllender

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen